„Der Speed ist da“: Zarco beim Katar-Test zweitbester Ducati-Pilot

Johann Zarco beendete die ersten beiden Tage beim Katar-Test als zweitbester Ducati-Pilot. Am Ende stand für ihn Platz 6 mit 0,416 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) zu Buche. Für Zarco war es die erste Ausfahrt mit der aktuellen Desmosedici GP21 in Pramac-Farben.

"Ich bin happy, dass ich ziemlich schnell fahren konnte. Der Speed ist da", konstatiert der Franzose. "Trotzdem muss ich in der Lage sein, wirklich Vertrauen in meine Fähigkeit zu gewinnen, diese Geschwindigkeit zu haben. Und mich deshalb entspannen, damit ich an anderen Dingen arbeiten kann wie etwa der Rennpace."

Noch fehle ihm die Leichtigkeit, um alle Runden so zu fahren, sagt der Pramac-Pilot. "Ich denke, es ist möglich. Es ist zwar leichter gesagt als getan. Aber es ist klar, dass ich wieder fast da bin, wo ich vergangenes Jahr aufgehört habe. Und das war mein Ziel."

Im Vorjahr - seiner ersten Saison auf einer Ducati - war Zarco noch Teil des Avintia-Teams. Und landete dabei einige Achtungserfolge wie die Pole-Position und Platz 3 beim Tschechien-GP in Brünn. Daran will er 2021 mit aktuellem Werksmaterial anknüpfen: "Mein Ziel ist es, mindestens so gut zu sein wie Miller in der letzten Saison."

An den ersten beiden Test-Tagen in Katar habe er sich vor allem auf die Arbeit an seinem Fahrstil konzentriert, sagt Zarco weiter. "Am Ende ist es nicht schlecht gelaufen. Aber ich denke, es gibt Raum für Verbesserungen auf meiner Seite, um mehr auf die Charakteristik der Ducati einzugehen", gibt er sich selbstkritisch.

"Das ist das, was Jack macht. Er ist etwas instinktiver, weil er schon länger auf dem Motorrad sitzt. Und er hat einen instinktiveren Stil, also fühlt er die Dinge gut. Aber ich glaube ich habe getan, was ich konnte, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Und wenn ich mich davon ausgehend verbessere, kann es sehr interessant werden."

Die neue Aerodynamik, die Ducati in Katar erstmals präsentierte, habe er noch nicht getestet, verrät Zarco. "Es stimmt, dass Miller damit unterwegs war. Es ist etwas ganz anderes. Aber ich hatte nicht die Zeit, um es aus der Nähe zu sehen", so der Franzose.

"Wenn es vom offiziellen Team bestätigt wird, profitiert Pramac normalerweise recht schnell davon. Dann muss man aber auch Zeit haben, für jeden Fahrer zwei davon zu bauen. Wenn ich auch davon profitiere, sind das schon sechs Verkleidungen, die gemacht werden müssen. Also ist es für das Werk nicht so einfach."

Die Unterstützung seitens Ducati sei bei Pramac aber generell sehr groß. "Zwischen Avintia und Pramac bemerke ich zum Beispiel die Tatsache, dass Gigi Dall'Igna öfter da ist", zieht Zarco den Vergleich. "Er kam schon zu Avintia, weil ich denke, dass ihn mein Feedback interessierte. Aber es war eher am Ende des Tages."

"Jetzt ist er am Ende jedes Durchgangs hier. Und er hat eine Box weniger zu laufen. Es ist die gleiche Behandlung", lacht Zarco. Deshalb ist der Pramac-Pilot zuversichtlich, den nächsten Schritt machen zu können den es braucht, um auf dem Podium zu stehen.

Für die weiteren Test-Tage in Katar hat sich Zarco folgerichtig eine Renn-Simulation vorgenommen. "Wir haben noch nicht darüber gesprochen, wann wir es machen werden. Ich denke, um eine gute Energie zu haben, ist es besser, das nicht am dritten Tag zu tun. Weil dann ein bisschen die Müdigkeit mit reinspielen kann", sagt er.

Der Franzose weiß: "Es geht nicht nur um eine Rundenzeit. Sondern ich muss das dann auch im Rennen schaffen. Aber der Speed ist da, und das ist schon eine sehr gute Sache. Wenn ich mich auf dem Motorrad noch wohler fühle, wird es mir nicht helfen, viel schneller zu fahren. Aber es wird mir helfen, viel konstanter zu sein."