Jorge Lorenzo: Rückstand zu groß für Wildcard-Start?

10. Feb.
GP-Fever.de

Jorge Lorenzo fährt nur dann wieder Rennen, wenn er näher an die Spitze herankommt

Am finalen Tag in Sepang kehrt Testfahrer Jorge Lorenzo auf die Strecke zurück. Er ärgert sich, dass Yamaha ihm keine 2020er-Maschine bereitstellt.

Jorge Lorenzo hat am Sonntag seinen zweiten Tag als Yamaha-Testfahrer absolviert. Nach dem Yamaha-Comeback beim Shakedown-Test sollte Lorenzo eigentlich an zwei der drei Tage des regulären Sepang-Tests teilnehmen. Yamaha entschied sich um und setzte nur am Sonntag auf die Dienste des Edeltestfahrers.

Zudem musste sich Lorenzo am finalen Testtag in Malaysia mit der 2019er-Version der M1 zufriedengeben. Tests mit dem 2020er-Bike waren Valentino Rossi, Maverick Vinales und Fabio Quartararo vorbehalten.

In der Tageswertung fand sich Jorge Lorenzo auf Position 21 wieder. Zur Bestzeit fehlten 1,348 Sekunden. "Ich war schneller als am ersten Tag, fuhr entspannter und hatte mehr Selbstvertrauen", freut sich Lorenzo. Die 1:59.697er-Zeit wollte der Yamaha-Testpilot noch verbessern, doch das Wetter spielte nicht mit.

Regenschauer verhindert eine finale Zeitenjagd

"Der Regen kam 40 Minuten vor dem Ende des Tests. Wir hatten frische Reifen vorbereitet, um auf Zeiten-Jagd zu gehen. Ich hätte eine 1:58.9er- oder 1:59.9er-Runde fahren können. Doch das war aber nicht unsere Priorität. Wichtig ist, dass wir den richtigen Weg einschlagen bei der Entwicklung der Maschine", bemerkt der Spanier.

Bei Jorge Lorenzo dominiert die Erleichterung, nach der schwierigen Saison mit Honda wieder ein Motorrad zu fahren, das zum Fahrstil passt. "Es ist ein gutes Gefühl. Wie bereits am ersten Tag spürte ich auch am Sonntag, dass sich das Motorrad nicht allzu stark verändert hat. Das ist gut oder schlecht, je nachdem wie man es sieht", erklärt er.

"Das Motorrad ist noch immer sehr konkurrenzfähig und für den Fahrer recht einfach zu fahren, wenn dieser einen sanften Fahrstil hat. An diesen beiden Tagen erkannte ich zwei oder drei Schwächen, mit denen wir uns in der Zukunft intensiv beschäftigen müssen", schildert der Yamaha-Testpilot. "Gleichzeitig haben wir einige Stärken, die wir beibehalten müssen."

Jorge Lorenzo muss sich mit der 2019er-Yamaha zufriedengeben

Von Yamaha bekam Lorenzo nur eine 2019er-Maschine. "Leider entschied sich Yamaha aus irgendeinem Grund dazu, mir nicht das neue Motorrad bereitzustellen. Sie haben darüber nachgedacht, sich aber dann entschieden, es mich nicht testen zu lassen", bedauert Lorenzo.

Auf der Strecke begegnete er seinen Markenkollegen, die mit der 2020er-Maschine unterwegs waren. "Als mich Quartararo überholte, fuhr er mit frischen Reifen und war auf Zeiten-Jagd. Ich fuhr zu dem Zeitpunkt mit gebrauchten Reifen. Der Unterschied war riesig. Ich konnte ihm nicht folgen. Er entkam mir recht mühelos und ich konnte nichts erkennen", berichtet Jorge Lorenzo.

"Als ich auf Vinales traf, waren wir mit ähnlichen Reifen unterwegs. Er hatte mit dem neuen Motorrad zu kämpfen, vor allem beim Bremsen", erkennt Lorenzo. "Die Rundenzeiten waren ähnlich. Ich erkannte, wo er Zeit verliert. Das war interessant für die Ingenieure, um die Stärken und Schwächen der neuen Maschine zu verstehen."

Wildcard-Start nur, wenn der Rückstand geringer wird

Offen ist, ob Lorenzo auch Rennen für Yamaha bestreiten wird."Wir müssen uns noch in Ruhe unterhalten und die Möglichkeiten besprechen. Es ist eine komplexe Situation. Im Moment liege ich ein bisschen weit zurück", gesteht der dreimalige MotoGP-Champion.

"Ich wäre gern näher dran, um zu verstehen, ob es sich lohnt, einen Wildcard-Start zu absolvieren und auf einer guten Position ins Ziel zu kommen. Ansonsten ist es sinnlos", stellt Jorge Lorenzo klar. Wird er beim bevorstehenden Katar-Test erneut fahren? "Wir müssen uns mit Yamaha unterhalten. Ich bin bereit. Es geht nur darum, wann und wo", so der Spanier.

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