Jorge Martin: „Werde zu 95 Prozent in der MotoGP sein“

8. Sept.
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Spätestens seit den Rennen in Österreich mischt Jorge Martin vorne mit. Seine Gedanken schwirren schon um die Saison 2021.

Jorge Martin wird im nächsten Jahr voraussichtlich für eines der Ducati-Satellitenteams in der MotoGP an den Start gehen. Schon während des Corona-Lockdowns war durchgesickert, dass der Spanier in die Königsklasse aufsteigen wird.

"Das Ziel ist, in die MotoGP zu kommen", sagt Martin. "Zunächst will ich die Moto2-WM gewinnen. Ich denke, zu 95 Prozent werde ich in der MotoGP sein. Entweder nächstes oder übernächstes Jahr. Vielleicht ist es meine einzige Chance, die Moto2 zu gewinnen."

In der Saison 2018 wurde Martin Moto3-Weltmeister. Anschließend wechselte er in die Moto2 zum Topteam Ajo-KTM. Allerdings gestaltete sich die Rookie-Saison schwierig. KTM war beim Chassis nicht konkurrenzfähig.

"Im Vorjahr war das Motorrad nicht auf dem richtigen Level", blickt Martin zurück. "Ich habe Rennen gewonnen und jedes Wochenende um Podestplätze gekämpft. Wenn man dann nur 15. ist, dann ist es schwierig."

KTM schob ein Entwicklungsprogramm an und wurde Schritt für Schritt konkurrenzfähiger. Brad Binder sorgte für erste Rennsiege, während für Martin diese Situation nicht einfach war. In den ersten elf Rennen fuhr er nur zweimal in die Top 10.

"Es war fast immer ein neues Motorrad. Für einen Rookie war das sehr schwierig. Als KTM die Weiterentwicklung eingestellt hat, konnte ich das Motorrad besser spüren und verstehen." In Japan und Australien schaffte Martin dann den Sprung auf das Podest.

Nach Spielberg ein Moto2-Titelkandidat

2020 begann unter anderen Voraussetzungen. Das Ajo-Team verwendet nun das Chassis von Kalex. Martin muss sich nicht mit ständigen Änderungen befassen, sondern kann sich darauf konzentrieren, das Beste aus sich und dem Motorrad herauszuholen.

Mit Erfolg, denn in Jerez 2 stand er als Dritter auf dem Podest. Dann folgte im ersten Spielberg-Rennen sein erster Moto2-Sieg und im zweiten ein zweiter Platz. "Ich hatte den Sieg nicht erwartet. Das gibt mir viel Motivation für die Zukunft", sagt er über seine Sternstunde.

Mit den beiden Top-Ergebnissen in Österreich mischte sich Martin in den Titelkampf ein. Er ist punktgleich mit Enea Bastianini auf dem zweiten Platz. Der Rückstand auf Luca Marini beträgt zehn Punkte.

"Jetzt bin ich in der WM dabei und kann anfangen darüber nachzudenken", sagt Martin über das Gesamtbild. "Ich denke, am Ende wird das Ergebnis genauso sein wie in einer langen Saison. Wer regelmäßig schnell ist, wird eine Chance haben."

"Es gibt viele Titelkandidaten. Marini und Bastianini sind die stärksten. Aber auch Bezzecchi, Lowes, Fernandez und Navarro sind stark. Ich denke, ich kann am Ende des Jahres um den Titel kämpfen."

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