Jürgen Klopp: „Schlag ins Gesicht bekommen“

3. Okt.
Person, Human, Crowd

LIVERPOOL,ENGLAND,02.OCT.19 – SOCCER – UEFA Champions League, group stage, Liverpool FC vs Red Bull Salzburg. Image shows the rejoicing of Takumi Minamino, Andreas Ulmer, Erling Braut Haaland and Enock Mwepu (RBS). Photo: GEPA pictures/ Mathias Mandl

Liverpool-Coach Jürgen Klopp hat den 4:3-Heimsieg über Salzburg am Mittwochabend als "wichtige Lektion" eingestuft. Für den Titelverteidiger der Fußball-Champions-League war der Abend nach 3:0-Führung "intensiver als notwendig". Überrascht vom Gegner sei Klopp aber nicht gewesen: "Ich habe gewusst, dass sie uns Probleme machen können, wenn wir es zulassen."

In den ersten 36 Minuten, in denen Sadio Mane, Andy Robertson und Mohamed Salah eine klare Führung für die Gastgeber herausschossen, habe sein Team "vielleicht den besten Fußball dieser Saison gezeigt", betonte Klopp. "Wir haben alles gemacht, was sie nicht mögen. In Höchstgeschwindigkeit, wenn man so will. Wir hätten auch mehr Tore erzielen können."

Die Salzburger Umstellung auf eine Mittelfeldraute sei seinem Team dann aber nicht gut bekommen. "Das ist für uns normalerweise kein Problem. Heute aber war es eines", erklärte Klopp. Der Fehler: Man habe es durch die Mitte versucht, die Bälle dort verloren und sich Konter eingefangen. "Das hat das Momentum des Spiels verändert."

Klopp: "Eines der schönsten Tore"

In einem ersten Statement nach dem Spiel meinte Klopp: "Wir waren in der ersten Hälfte überragend, waren bärenstark. Das 2:0 war eines der schönsten Tore, die ich bisher gesehen habe. Aber dann haben wir zu hektisch gespielt, Salzburg hat das System umgestellt. Sie sind im Konter sehr stark, haben jede kleine Situation genutzt und noch zwei schöne Tore geschossen. Das war eine wichtige Lektion, die wir bekommen haben. Wir haben einen Schlag ins Gesicht bekommen, aber wir konnten das im Spiel noch regeln. Wir wissen, wo wir ansetzen müssen, daher bin ich sehr zufrieden. Es ist eine enge Gruppe, da ist alles drinnen."

Robertson: "Andere brechen bei 0:2 zusammen, sie aber nicht"

Torschütze Robertson ärgerte sich über die eigene Vorstellung. "Salzburg ist ein gutes Team, aber wir können mit den letzten 60 Minuten unseres Spiels nicht zufrieden sein", meinte der Linksverteidiger. "Wir haben ihnen erlaubt, zurückzukommen. Das machen wir zuhause normalerweise nicht." Das sei einerseits an Salzburg gelegen, weil "andere brechen bei 0:2 zusammen, sie aber nicht." Andererseits eben an der eigenen Nachlässigkeit. "Wir hätten das vierte, fünfte oder sechste Tor machen müssen", betonte Salah.

In den fünf CL-Heimspielen zuvor war Liverpool stets ohne Gegentor geblieben, am Mittwoch "klingelte" es gleich dreimal. Und so durfte Salzburg, nachdem es "eine richtige Lektion" erhalten hatte, für kurze Zeit "heran schnuppern", wie Klopp es formulierte. Bis Salah schließlich doch noch für den dringend nötigen Dreier sorgte. Denn der Auftakt war mit dem 0:2 bei Napoli im September in die Hose gegangen. "Es war weit entfernt von einem perfekten Spiel. Aber es war ein typisches Liverpool-Spiel. Aufregend", schloss Klopp seine Pressekonferenz. "Das Ziel waren drei Punkte, die haben wir." (APA/red.)

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