Jürgen Lingg: „IntactGP ist top vorbereitet für Jerez“

23. Juni
Wheel, Machine, Person

Foto: Intact GP – F. Glaenzel

Die Teams der Motorrad-WM fiebern dem Neustart der Saison entgegen. Die Situation wird aber anders als gewohnt sein. Wie bereitet sich IntactGP auf Jerez vor?

Wenn die Motorrad-WM am 19. Juli in Jerez wieder Gas gibt, sind die Rahmenbedingungen anders als gewohnt. Im Fahrerlager wird ein strenges Sicherheitsprotokoll herrschen. Die Teams müssen viele Vorschriften beachten. Ein Moto2-Team mit zwei Fahrern darf zum Beispiel nur zwölf Personen an der Strecke haben. "Wir sind froh, dass es überhaupt weitergeht", sagt IntactGP-Teamchef Jürgen Lingg im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Wir haben die Technikmannschaft unverändert gelassen. Nur Toms Riding-Coach wird nicht dabei sein. Aber es fehlt natürlich im organisatorischen Bereich und die Hospitality."

Es wird vergleichbar mit einem privaten Test sein, wo ein Team wie IntactGP in der Box arbeitet und ansonsten nur den Truck dabei hat. "Aber die Technik wird nicht darunter leiden und ich hoffe die Ergebnisse auch nicht", sagt Lingg.

Jürgen Lingg: "Hotelkosten steigen"

Aber auch abseits der Rennstrecke wird viel neu sein. Jedes Teammitglied muss ein eigenes Hotelzimmer haben. Das treibt natürlich die Kosten in die Höhe. Es ist zum Beispiel nicht möglich, ein Haus für alle zu mieten.

Bei einem Doppelrennen wie Jerez sind die Teams 15 Tage lang vor Ort. "Das Protokoll sieht vor, dass man extrem vorsichtig sein muss", sagt Jürgen Lingg. "Ich habe das auch mit unserer Crew besprochen, dass sie sehr vorsichtig sind."

Würde ein Teammitglied positiv auf das Coronavirus getestet werden, könnte diese Person theoretisch ausgetauscht werden. Ein Fahrer würde ausfallen. Es wäre als hätte er sich verletzt. Bei IntactGP ist Dominique Aegerter der Ersatzfahrer.

Aber der Schweizer könnte nur für Tom Lüthi oder Marcel Schrötter einspringen, wenn am gleichen Wochenende nicht die MotoE auf dem Programm steht. Die Elektro-Rennserie ist in Jerez, Misano und in Le Mans im Rahmenprogramm dabei.

IntactGP holte die Motorräder nach Memmingen

Nach dem Saisonauftakt in Katar lagerten die Moto2-Motorräder und das Equipment der Teams zunächst lange in der Box des Losail-Circuits. Anschließend wurden die Transportboxen nach Spanien geflogen. Einige Teams entschieden sich dazu, ihr Material nach Hause zu holen.

Darunter war auch IntactGP. "Dafür gab es mehrere Gründe", sagt Jürgen Lingg. "Ich war zunächst nicht sehr optimistisch, dass es vor September weitergeht oder ob es überhaupt noch weitergeht in diesem Jahr. Deswegen wollte ich das Material daheim haben."

Falls die Transportboxen im Freien lagern und es regnet, könnte das Material im schlimmsten Fall korrodieren. "Ich wollte eigentlich testen, denn private Tests waren nicht verboten. Wir wollten uns optimal auf den Neustart vorbereiten."

Jürgen Lingg: "Testen dürfen wir jetzt auch nicht"

"Zu diesem Zeitpunkt konnten wir nicht wissen, dass ein Testverbot kommt. Das Material war aber top gelagert, da hat sich nichts in der Kiste getan. Und testen dürfen wir jetzt auch nicht. Ich denke trotzdem, dass es besser war, auch wenn mein Plan nicht aufgegangen ist."

In den vergangenen Wochen nutzte IntactGP die freie Zeit, um alles für den Neustart der Saison vorzubereiten. "Unsere Motorräder sind schon komplett für Jerez aufgebaut", sagt Lingg." Der LKW ist auch fertig beladen. Das ist sicherlich ein Vorteil, denn wir kommen dann top vorbereitet nach Jerez."

"Das macht mit Sicherheit Sinn, denn dort wird es bestimmt noch Besprechungen geben, was Zeit braucht. Dann bleibt nur wenig Zeit, um die Motorräder dort auch noch aufzubauen. Wir haben alles vorbereitet, auch Ersatzteile sind vorbereitet. Es ist alles fertig."

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