Rossi blickt zurück: So hat sich die MotoGP verändert

14. Apr.
Valentino Rossi gegen Max Biaggi: Ein großes Duell der MotoGP-Historie.

Foto: LAT

Beinharte Rivalitäten haben die MotoGP-Fans über viele Jahre elektrisiert. Heute gibt es das nicht mehr, konstatiert Valentino Rossi - und erklärt, warum.

Rivalitäten auf und abseits der Rennstrecke haben in der Motorrad-WM für unzählige Schlagzeilen gesorgt und die Fans weltweit elektrisiert. Und in den letzten 20 Jahren war daran zumeist einer beteiligt: Valentino Rossi.

Die Feindschaft zwischen dem "Doctor" und Landsmann Max Biaggi ist bis heute legendär. Es folgte der Zweikampf Rossi gegen Sete Gibernau. Die Protagonisten wurden mit der Zeit jünger, doch Rossi blieb als Gegner. Zunächst nahm es Casey Stoner mit der italienischen Renn-Legende auf, dann Jorge Lorenzo und schließlich Marc Marquez.

MotoGP-Rivalitäten nehmen merklich ab

In jüngerer Vergangenheit aber nahmen diese Rivalitäten im MotoGP-Feld merklich ab. Marc Marquez und Andrea Dovizioso lieferten sich auf der Strecke enge Duelle. Es blieb jedoch immer fair, und auch abseits der Rennstrecke herrschte zwischen beiden Respekt. Schmutzige Worte oder versteckte Fouls? Fehlanzeige.

Generell pflegen die Fahrer heute ein kollegiales Verhältnis. Erbitterte Rivalitäten und Feindschaften auf und neben der Strecke gibt es zwischen zwei Piloten nicht mehr. Zumindest nicht in dem Ausmaß, wie man es beispielsweise rund um die Jahrtausendwende kannte.

"Ich habe das alles selbst miterlebt, weil ich schon so lange Rennen fahre", sagt Rossi dazu. Warum hat sich das verändert? "Weil es jetzt viel mehr Kameras gibt", erklärt der Altmeister. "Und von außen gibt es auch viel mehr Druck."

Zäsur durch Handys und Social Media

Seinerzeit wurde ausschließlich mit "echten" Kameras fotografiert, und nicht jeder hatte eine solche für einen schnellen Schnappschuss in der Hosentasche. Internet gab es nicht, schon gar nicht auf dem Mobiltelefon - wenn man überhaupt eines besaß.

Social Media und die rasche Verbreitung von Bildern respektive Informationen haben die Welt nachhaltig verändert. "Man kann sich nicht mehr so verhalten wie damals", findet Rossi. Die MotoGP-Stars dürfen sich heutzutage auch abseits der Strecke keinen Fehltritt erlauben.

"Wenn man solche Dinge tun würde wie in den 1990ern, würden Dich solche Kontroversen umgehend einholen. Man muss politisch korrekt sein - oder das zumindest vorgeben. So funktioniert die Welt heute", meint Rossi. Und seufzt: "Ich fürchte, die alten Tage kommen nie zurück..."

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