Keine Versöhnung: Kein Honda-WM-Bike für Rossi

13. Jan.
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Foto: (C) Motorsport Images

Valentino Rossi wollte unbedingt die Honda NSR500 bei sich daheim ausstellen. Mit dem Bike wurde er 2001 Weltmeister. Doch Honda besteht auf die Maschine.

Honda hat die Chance ausgelassen, sich mit Valentino Rossi zu versöhnen. Rossi äußerte bei seinem MotoGP-Abschied in Valencia den Wunsch, dass er die NSR500 aus der WM-Saison 2001 gern in seinem Haus haben würde. Doch Honda erteilte Rossi eine Absage.

Seit dem Wechsel zu Yamaha im Winter 2003/2004 gibt es zwischen Rossi und Honda Spannungen. Zuvor feierte man gemeinsam drei Titel und dominierte die Königsklasse.

MotoGP-Rechteinhaber Dorna fragte Mitte 2021 bei Honda an, ob die drei Weltmeister-Bikes von Rossi zum Saisonfinale nach Valencia gebracht werden können. Das war kein einfaches Unterfangen.

Honda bringt drei WM-Maschinen widerwillig nach Europa

Honda hatte große Sorge, dass die Honda NSR500 und die beiden Honda RC211V bei der Reise beschädigt werden. Deshalb hatten die Japaner strenge Bedingungen, was den Transfer nach Europa angeht.

Am 11. November traf Rossi auf die neun Motorräder, mit denen er Weltmeister wurde. Im Fahrerlager wurde ein Zelt aufgebaut, in denen die beiden Aprilias, die drei Hondas und die vier Yamahas nebeneinander präsentiert wurden. Rossi gab zu jedem Motorrad Erklärungen ab und erinnerte sich an die damit verknüpften Erfolge.

Besonders die Honda NSR500 aus der Saison 2001 hatte es Rossi angetan. Mit der in den legendären Nastro-Azzurro-Farben lackierten Honda holte Rossi den finalen Titel in der 500er-WM, bevor die 990er-MotoGP-Viertakter im Jahr darauf debütierten. Rossi äußerte den Wunsch, dass er die NSR500 von 2001 gern neben seinen anderen WM-Motorrädern in seinem Haus hätte.

Rossi wurde die NSR500 bereits versprochen

Alberto Puig war stellvertretend für Honda vor Ort und posierte mit Rossi neben den drei Hondas. Rossi nutzte diese Gelegenheit. „Ich habe mit Alberto gesprochen und ihn gefragt, ob ich wenigstens die 500er haben kann, weil sie eigentlich meine ist", erklärte Rossi in Valencia.

„Honda wollte mir dieses Motorrad geben. Ich hatte bereits alles dafür vorbereitet. Ich hatte in meinem Haus bereits einen Platz vorgesehen", berichtet Rossi. Doch die Honda NSR500 fand nie den Weg nach Tavullia. „Aus irgendeinem Grund kam das Motorrad nie an", bedauert Rossi.

„Es wäre toll gewesen, wenn Honda seine Einstellung geändert hätte und mir das Motorrad überlassen hätte. Natürlich hätte ich das Motorrad gut behandelt. Ich hätte auf die korrekten Temperaturen geachtet. Es hätte einen besonderen Platz in meine Haus bekommen", so die MotoGP-Legende.

Rosenkrieg zwischen Honda und Rossi

Doch Honda hat die Trennung mit Rossi offensichtlich noch nicht überwunden. Nach drei gemeinsamen Titeln endete die Zusammenarbeit Ende 2003. Damals war Rossi der dominante Fahrer der MotoGP. Mit der V5-Honda fuhr er von Sieg zu Sieg und spielte regelrecht mit seinen Gegnern.

Honda machte damals den Fehler und motivierte Rossi, sich nach Alternativen umzuschauen. HRC war der Meinung, dass die RC211V überlegen ist und auch ein anderer Fahrer damit Siege und Titel einfahren kann. Als Rossi die Vertragsverlängerung ausschlug, kam es zu einem Rosenkrieg.

Honda brach ein Gentleman's Aggreement und untersagte Rossi die Nachsaison-Tests mit der Yamaha. Erst im neuen Jahr durfte Rossi mit seinem neuen Arbeitsgerät Erfahrungen sammeln.

Das hielt den Italiener nicht davon ab, beim Saisonauftakt in Welkom zum Sieg zu stürmen und Honda eine bittere Niederlage zuzufügen. Rossi gewann 2004 und 2005 die WM. Erst 2006 konnte Honda dank Nicky Hayden wieder einen MotoGP-Titel feiern.

Rossis Honda NSR500 kehrte nach Japan zurück

Rossis Traum, die Honda NSR500 in seinem Haus in Tavullia auszustellen, wird jedenfalls nicht in Erfüllung gehen. „Dieses Motorrad ist auch für uns sehr wichtig und wir möchten es im Museum ausstellen", erteilt HRC-Teammanager Alberto Puig Valentino Rossi eine Absage.

„Honda ist sehr stolz auf alle gewonnenen Titel, auch auf die mit Valentino. Wir möchten das Motorrad als eine Art Trophäe in unserer Heimat ausstellen, um den Fans zu zeigen, dass wir mit dieser Maschine den Titel holen konnten."

Unmittelbar nach dem MotoGP-Saisonfinale 2021, Rossis letztem Rennen, holte HRC die drei Weltmeister-Maschinen wieder zurück nach Japan. Die Honda NSR500 und die beiden RC211V kehrten noch vor Weihnachten nach Tokio zurück und können in der Honda Collection Hall in Motegi besichtigt werden.

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