Kiefer Racing bangt um Start in der Supersport-WM 2020

13. Jan.
Vehicle, Transportation, Motorcycle
Das Supersport-Projekt von Kiefer Racing steht für 2020 vor einer ungewissen Zukunft, da es an Sponsoren fehlt. Teamchef Jochen Kiefer startet einen Hilferuf.

Nach dem unerwarteten Moto2-Aus wollte sich Kiefer Racing 2020 eigentlich in der Supersport-WM etablieren. Dafür hatte das Team Lukas Tulovic und Thomas Gradinger engagiert. Tulovic arbeitete bereits in seiner ersten Moto2-Saison 2019 mit Kiefer zusammen, Gradinger brachte als WM-Neunter des Vorjahres Supersport-Erfahrung mit.

Weil die angefragten Startplätze in der WM-Klasse mit seriennahen 600er-Rennmaschinen jedoch erst sehr spät genehmigt wurden, steht das Projekt nun auf der Kippe, wie Teamchef Jochen Kiefer verrät: "Wir befinden uns in einer wenig erfreulichen Situation."

"Wegen der späten Zusage der Startplätze konnten wir nicht früher mit der konkreten Umsetzung unseres neuen Projekts beginnen. Die Finanzierung ist daher noch nicht gesichert, da es im normalen Wirtschaftsablauf Ende November und im Dezember kaum mehr möglich ist, große Sponsoren-Vereinbarungen zu finden", erklärt Kiefer.

Supersport-Projekt wirtschaftlich auf "wackeligen Beinen"

Die meisten Unternehmen hätten zu diesem Zeitpunkt ihre Werbeetats bereits verplant. Dennoch begann man bei Kiefer mit den Vorbereitungen: "Umgehend nach der Fahrerpräsentation wurden bei Yamaha die Rennmaschinen bestellt. Auf technischer Seite und hinsichtlich des operativen Ablaufs sind wir inzwischen weit vorangekommen."

"In wirtschaftlicher Hinsicht steht aber noch vieles auf wackeligen Beinen", gesteht Kiefer. Und er betont: "Wir wollen weiterhin seriös auftreten und unsere Abmachungen immer einhalten. Kiefer Racing kann auf langjährige Partner zählen."

Viele von ihnen unterstützten auch den Wechsel in die Supersport-WM, andere hingegen hätten von vorherein abgesagt, "da sie mitunter Verpflichtungen mit anderen Partnern im Grand-Prix-Rennsport haben oder ihr Interesse einfach dort liegt". Infolgedessen sei das Budget knapp zwei Wochen vor den ersten Tests noch nicht abgesichert.

Kiefer Racing hat Dorna und Yamaha um Starthilfe gebeten

"Aber wir geben die Hoffnung nicht auf und arbeiten unermüdlich weiter, um den Rennbetrieb für die gesamte Saison zu 100 Prozent zu sichern. Wir haben uns bereits mit einem Schreiben an die Verantwortlichen bei Dorna und Yamaha - mit der Bitte um eine eventuelle Starthilfe - gewendet, damit wir die Saison wie geplant in Angriff nehmen können."

Dass nun auch Tulovic und Gradinger "um die Fortsetzung ihrer Karriere auf WM-Level bangen müssen", tue ihm besonders leid, sagt Kiefer noch. "Wir alle sind sehr entschlossen an dieses Projekt herangegangen. Daher wäre es schrecklich schade, wenn so kurz vor dem eigentlichen Startschuss alles zusammenbrechen würde."

Die Supersport Weltmeisterschaft 2020 beginnt am 1. März mit dem Auftaktrennen auf Phillip Island im Süden Australiens. Die Serie umfasst insgesamt 13 Rennwochenenden.

Empfohlene Videos