Kosten senken in der Krise: MotoGP beschließt Entwicklungs-Stopp

16. Apr.
LAT

Die Motorentwicklung ist bei den Topteams bis Ende 2021 eingefroren

Jetzt ist es fix: In der MotoGP-Saison 2021 wird mit den 2020er-Bikes gefahren. Erst 2022 gibt es wieder komplett neues Material - Entwicklungs-Stopp auch in den kleinen Klassen.

Wie schon vermutet hat die Grand-Prix-Kommission einen Entwicklungs-Stopp für die MotoGP beschlossen. Um in Zeiten von Corona die Kosten unter Kontrolle zu halten, wird die Saison 2021 mit jenen Motorrädern begonnen, wie sie Stand März 2020 homologiert wurden.

Laut Reglement müssen die Hersteller eine Saison mit der gleichen Motor-Spezifikation bestreiten. Davon ausgenommen sind Aprilia und KTM, die aufgrund der Konzessionspunkte-Regel einen Sonderstatus haben. Sie dürfen die Motor-Spezifikation jederzeit ändern. Außerdem sind für jeden Hersteller pro Fahrer zwei Aerobodies erlaubt. Eine Variante zu Saisonbeginn sowie ein Update während des Jahres.

Einstimmiger Beschluss: Motoren und Aerodynamik eingefroren

Nun wurde für die Saison 2020 einstimmig beschlossen, dass keine Updates bei homologierten Teilen erlaubt sind. Das gilt auch für die beiden Teams unter der Konzessionspunkte-Regel. Somit sind alle Motoren und die Aerodynamik eingefroren. Außerdem wurde offiziell festgelegt, dass alle Hersteller die Saison 2021 mit den Teilen beginnen müssen, die im März 2020 homologiert wurden.

Anschließend gilt wieder das normale Reglement. Das bedeutet für Honda, Yamaha, Ducati und Suzuki, dass es auch während der Saison 2021 kein Motor-Update geben darf. Effektiv wird mit der Motor-Spezifikation von März 2020 auch die komplette Saison 2021 bestritten. Aprilia und KTM dürfen im nächsten Jahr den Motor ändern.

Außerdem gilt 2021 für alle Hersteller nur ein Aerodynamik-Update. Mit diesen Maßnahmen sollen vor allem die Entwicklungs-Kosten gesenkt werden. Denn große Neuerungen wird es bei den Top-Teams damit erst zu Beginn der Saison 2022 geben. So haben die Hersteller genügend Spielraum für firmeninterne Planungen.

Holeshot-Device in kleinen Klassen verboten

Auch für die Moto2 wurden Einschränkungen beschlossen. Bisher war pro Chassis-Hersteller ein Update der Verkleidung pro Saison erlaubt. Nun wurden die 2020er-Aerobodies, die beim Grand Prix in Katar homologiert wurden, bis Ende 2021 eingefroren. Das gilt auch für Verkleidungen des Jahrgangs 2019.

Zudem muss dann jedes Team für jeden Fahrer maximal je zwei verschiedene Rahmen und Schwingen aus der Liste der homologierten Teile ihres Herstellers auswählen. Auch Ersatzfahrer müssen die ausgewählten Teile des Stammfahrers verwenden. Somit schränkt man auch in der mittleren Klasse bis Ende 2021 die Entwicklung ein.

Und auch die Moto3 ist vom Entwicklungs-Stopp betroffen. Bisher galt, dass jeder Hersteller allen Piloten das gleiche Bike zur Verfügung stellen muss. Jeder Fahrer darf sich zwei Getriebe-Übersetzungen für die ganze Saison aussuchen. Nun wurde die Motorrad-Spezifikation, wie sie beim Rennen in Katar war, für die Jahre 2020 und 2021 eingefroren. Neue Bikes gibt es somit erst 2022.

Auch keine Höhenvorstellung in Moto2 und Moto3

Außerdem hat man für die Klassen Moto2 und Moto3 die Verwendung von Vorrichtungen zur Höhenverstellung verboten. Damit sind explizit das Holeshot-Device für den Start sowie die Ducati-Weiterentwicklung gemeint, mit der das Heck auch während der Fahrt zusammengepresst werden kann.

Für die MotoGP bleiben solche Systeme erlaubt, für die beiden kleinen Klassen sind sie verboten. Grund dafür ist, dass man die Entwicklungs-Kosten dort ingesamt im überschaubaren Rahmen halten will. Bisher waren besagte Systeme in beiden Klassen nicht im Einsatz.

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