Binder zeigt starke Aufholjagd, Reifendefekt bei Oliveira

9. Aug.

Foto: Motorsport Images

Von Startplatz 16 pflügt Brad Binder in Spielberg durch das Feld. Miguel Oliveira muss wegen starker Vibrationen vom Vorderreifen aufgeben.

Brad Binder zeigte beim Grand Prix der Steiermark eine furiose Aufholjagd. Der Südafrikaner pflügte in Spielberg von Startplatz 16 durch das Feld und kam als Vierter ins Ziel. Das war das beste KTM-Ergebnis beim Heimrennen.

Wildcard-Starter Dani Pedrosa blieb beim Sturz und anschließenden Feueralarm unverletzt. Beim Neustart stand er wieder in der Startaufstellung und eroberte nach zweieinhalb Jahren Rennpause Platz zehn. Miguel Oliveira musste seine KTM vorzeitig an der Box parken.

Der Portugiese setzte sich auf dem zehnten Platz fest. Doch dann traten heftige Vibrationen auf. Er wurde zunächst von Marc Marquez überholt. Dann drehte Oliveira das Gas zu, fuhr auf die Seite und rollte Richtung Boxengasse.

Oliveira: "Leider wurde ich zur Aufgabe gezwungen"

Seine angeschlagene rechte Hand war nicht der Grund für die Aufgabe. "Es war der Vorderreifen, ein Defekt", berichtet Oliveira. "Es gab starke Vibrationen. Das Sturzrisiko war hoch. Leider wurde ich zur Aufgabe gezwungen."

Von der Box aus konnte er die Aufholjagd seines Teamkollegen Binder verfolgen. "Es war aber ein sehr schwieriges Rennen", hält der Südafrikaner fest. "Es war vom ersten Training an klar, dass der Vorderreifen für mich zu weich ist. Die härteste Variante ist immer noch zu weich."

"Die ersten drei Runden waren okay. Aber als der Vorderreifen überhitzte, musste ich auf der Bremse und am Kurveneingang sehr, sehr vorsichtig sein. Es hat sich angefühlt wie ein Ballon-Vorderreifen. Ich musste mir ein Limit setzen und darunter bleiben."

Binder überholt in letzter Runde noch zwei Fahrer

Den noch härteren Vorderreifen, den KTM im Vorjahr bevorzugt hat, gibt es in dieser Saison nicht mehr. Trotz der Schwierigkeiten kam Binder sehr gut durch das Feld. Während an der Spitze alles entschieden war, überholte er in der letzten Runde noch zwei Fahrer.

"Ich habe Zarco auf der Bremse vor Kurve 4 überholt. Dann habe ich in den Kurven 6 und 7 attackiert, um noch Taka zu bekommen. In der vorletzten Kurve bin ich nach innen gestochen. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas mehr Traktion hatte. Deshalb habe ich am Kurvenausgang Zeit gutgemacht."

"Ich wusste nicht genau, in welcher Position ich war und ob es vielleicht ein Podest wird. Wenn man das Gefühl hat, dass ein Podium möglich ist, gibt man etwas mehr. In der letzten Runde habe ich viel riskiert. Nach der letzten Kurve habe ich dann auf dem TV-Monitor gesehen, dass ich Vierter war."

"Ich freue mich sehr über diesen vierten Platz", zieht Binder Fazit, obwohl er sich insgesamt in Spielberg "etwas mehr" erwartet hätte. Am kommenden Wochenende wird dort erneut gefahren. Die bisherigen Doppel-Events haben gezeigt, dass sich KTM beim zweiten Rennen steigern kann. "Wir müssen beim Set-up etwas finden, um etwas Druck vom Vorderrad zu nehmen", nennt Binder die Hausaufgaben.

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