KTM und Tech 3 stellen ihre Bikes und Fahrer für die MotoGP-Saison 2022 vor

27. Jan.

Foto: KTM

Gewohntes Design und trotzdem frischer Wind bei KTM und Tech 3: Die MotoGP-Teams präsentieren ihre Motorräder und Fahrer für die neue Saison 2022.

Mit KTM hat das erste MotoGP-Werksteam in einer kurzen Online-Präsentation am Donnerstag seine Motorräder und Fahrer für die Saison 2022 vorgestellt. Als Teil der KTM-Familie wurde auch das Satellitenteam mit neuem Fahrerduo präsentiert.

Während KTM in diesem Jahr erneut auf Miguel Oliveira und Brad Binder setzt, geht Tech 3 mit zwei Rookies an den Start. Moto2-Weltmeister Remy Gardner und sein Titelrivale aus dem Vorjahr, Raul Fernandez, steigen in die Königsklasse auf.

Beim Farbschema sind sich beide Teams treu geblieben. Die KTM RC16 der Werkspiloten wird vom Logo des Titelsponsors Red Bull dominiert und ist in den Farben Organe und Dunkelblau gehalten. Die Tech-3-Maschinen erstrahlen erneut in sattem KTM-Orange mit schwarzen Akzenten und dem Schriftzug "Ready to Race".

KTM: Ziele für 2022

Nach einer durchwachsenen Saison 2021, in der es KTM nur viermal auf das Podium schaffte, will die österreichische Marke 2022 wieder konstant im Spitzenfeld mitfahren.

Seit ihrem MotoGP-Einstieg 2017 konnte sie insgesamt elf Podestplätze feiern, darunter drei Siege. 2020 knackte das Team das erste Mal die 200er-Marke bei den WM-Punkten. Auch mit dem Kundenteam Tech 3, das seit 2019 KTM-Maschinen nutzt, gelangen einige Erfolge wie die Siege in Spielberg und Portimao 2020.

"Wenn man ein Projekt wie dieses in der MotoGP startet, will man eines Tages ein Rennen gewinnen. Und das zu sagen, klingt recht einfach, aber es tatsächlich zu schaffen, ist eine unglaubliche Anstrengung von so vielen Beteiligten", weiß Pit Beirer, Motorsportdirektor bei KTM. "Wir haben es geschafft."

"Es steht auf dem Papier, aber wir mussten es auch auf die harte Tour lernen. Man gewinnt ein Wochenende in dieser Klasse. Aber am nächsten Wochenende kämpft man darum, sich für Q2 zu qualifizieren, weil es einfach so eng ist."

Pit Beirer: "Das muss das Ziel für diese Saison sein"

"Unser Ziel ist es jetzt, jedes Wochenende konstant dabei zu sein, unter die ersten Fünf zu kommen und am Ende der Saison um das Podium zu kämpfen. Das muss das Ziel für diese Saison sein. Ich weiß, dass es sehr hoch gesteckt ist, weil die anderen Hersteller ebenfalls ehrgeizige Ziele haben. Aber wir sind jetzt stark: Wir haben das Team, die Basis, das Motorrad und wir haben die Fahrer", betont Beirer.

Auf der Führungsebene ist im Werksteam nach der Trennung von Mike Leitner Francesco Guidotti (ehemals bei Pramac-Ducati) als KTM-Teammanager neu an Bord. "Es ist immer wichtig, besser abzuschneiden als im vergangenen Jahr", sagt er.

"Um besser zu werden, brauchen wir konstantere Ergebnisse. Wir müssen beständiger in die Top 5 und auf das Podium fahren. Wir müssen das Motorrad so entwickeln, dass es die Fahrer glücklich macht, ihnen das richtige Gefühl und Vertrauen gibt, um diese Ergebnisse zu erzielen", blickt der neue KTM-Teammanager voraus.

Er vertraut darauf, dass Oliveira und Binder von ihrer Erfahrung in der Königsklasse profitieren werden. "Sie haben bereits einige Rennen gewonnen. Die Fähigkeiten und das Potenzial sind also vorhanden, wir müssen sie nur noch beständiger sehen."

KTM: Verletzung warf Oliveira zurück

Oliveira warf im Vorjahr eine Verletzung kurz nach der Sommerpause zurück. "Damit wurden die Rennen in der zweiten Saisonhälfte dann richtig hart", räumt der Portugiese eine. "Es war definitiv eine Lernkurve für mich. Mir fehlte es an Konstanz, und das möchte ich in dieser Saison natürlich verbessern."

"Ich würde sagen, wenn ich in der Lage bin, in jedem GP in die Punkte zu fahren. Dann könnte das Ergebnis am Ende der Meisterschaft ganz anders aussehen. Also versuchen wir einfach, das maximale Potenzial von mir selbst, dem Motorrad und der ganzen Mannschaft auszuschöpfen und das in Ergebnisse umzusetzen."

KTM-Teamkollege Binder betont: "Ich habe vergangenes Jahr viel gelernt. Ich habe so viel über die Kategorie gelernt, wie ich meine Reifen besser schonen kann, wie ich die Rennen managen kann, und ich habe es wirklich sehr genossen. Ich gehe also in meine dritte Saison. Und ich weiß, was ich tun muss, um schneller zu werden, und ich freue mich darauf, das Jahr zu beginnen. Ich bin so gut vorbereitet wie nie zuvor."

Tech 3: Neues Terrain für Rookies

Die beiden Tech-3-Piloten betreten nach einem spannenden Titelkampf in der Moto2 neues Terrain. Als Aufsteiger stehen ihnen vom 31. Januar bis zum 2. Februar drei zusätzliche Tage zur Verfügung, um die RC16 beim Shakedown in Sepang zu testen.

"Wir hatten bereits einige Tests im Jahr 2021, die ermutigend waren. Also bin ich sehr aufgeregt, mich zu verbessern, das Motorrad weiter zu entdecken", freut sich Gardner auf die anstehenden Tests. Er hatte sich im Winter bei einem Trainingsunfall das Handgelenk gebrochen, sollte aber wieder fit genug sein.

"Ich weiß, dass es nicht immer einfach sein wird. Aber ich werde immer pushen und versuchen, das Beste aus mir herauszuholen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, ohne mich zu sehr zu verausgaben. Ich werde diese Saison sicherlich Schritt für Schritt angehen, aber ich freue mich sehr darauf, wieder zu fahren", sagt er.

Fernandez hat sich anders vorbereitet:

Sein alter und neuer Teamkollege Fernandez verrät: "In diesem Winter habe ich mich anders vorbereitet als in den vergangenen Jahren, um Muskeln aufzubauen und stärker zu werden. Das MotoGP-Motorrad ist so viel stärker. Das Bremsen ist anders."

"Alles erfordert mehr körperliche Fitness, also habe ich Motocross- und Rennradtraining gemacht, etwas Radfahren und Laufen, und ich fühle mich bereit. Mein Hauptziel in dieser Saison ist es, mich von Rennen zu Rennen weiterzuentwickeln", nimmt der MotoGP-Rookie für 2022 vor allem seine Lernkurve ins Visier.

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal erwartet von beiden Fahrern keine Wunder. "Aber unser Hauptziel wird es sein, den Titel des Rookie of the Year in der MotoGP zu gewinnen. Wir hoffen auf ein paar gute Platzierungen, Top 10 und warum nicht Top 5? Mit Fahrern wie Remy und Raul müssen wir träumen. In den letzten Jahren haben Rookies Podiumsplätze erreicht, also können wir es dieses Jahr sein."

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