Lisa Hauser: 7 Fakten über die Weltmeisterin

22. Feb.
Costume, Person, Human

Foto: GEPA pictures/ Matic Klansek

Auf den überraschenden Silber-Gewinn mit der ÖSV-Mixed-Staffel zum WM-Auftakt in Pokljuka folgt erneut Silber in der Verfolgung und nun mit Gold im Einzel zum Abschluss der ganz große Coup. Lisa Hauser hat sich in beeindruckender Manier zur Massenstart-Weltmeisterin gekrönt. Die Tirolerin avanciert damit zur ersten österreichischen Biathlon-WM-Goldgewinnerin. Bei den Männern gab es bisher durch Wolfgang Rottmann 2000 im Einzel und Dominik Landertinger 2009 ebenfalls im Massenstart auch erst zwei. Nun ist die 27-Jährige bei "Sport & Talk aus dem Hangar-7" exklusiv zu Gast und spricht mit Moderator Christian Nehiba über ihre Erfolge.

Wir haben dazu sieben spannende Fakten über Lisa Hauser recherchiert:

1. Wechsel von Langlauf zu Biathlon

Seit Dezember 2008 ist Lisa Hauser zunächst bei internationalen Rennen im Skilanglauf aktiv. Jedoch erreicht sie bis zu ihrem letzten Rennen 2011 keine herausragende Resultate. In der Saison 2011/12 wechselt die Tirolerin dann zum Biathlon-Sport. "Im April 2011 bin ich nach langem Hin und Her zum Biathlon übersiedelt", erzählt sie. Dazu geraten hat ihr auch ihre Trainerin Sandra Flunger. Ihr erstes Weltcup-Rennen bestreitet die 27-Jährige im Winter 2012/13, als sie gemeinsam mit Romana Schrempf, Iris Schwabl und Katharina Innerhofer für das Staffel-Rennen in Hochfilzen aufgestellt wurde. 

2. Erster Weltcup-Sieg

Knapp zehn Jahre später am 21. Jänner 2021 feiert Lisa Hauser beim Einzel der Biathletinnen in Antholz ihren ersten Weltcupsieg. Die 27-Jährige setzt sich über die 15-km-Distanz mit nur einem Schießfehler überlegen 43,7 Sekunden vor Julia Dschima (UKR) durch. Der einzige Fehlschuss passiert Hauser beim ersten Stehend-Schießen. Sie ist aber auch in der Loipe bei den Allerschnellsten dabei. Kurz davor ist die Tirolerin in Oberhof mit drei dritten Rängen in die absolute Weltspitze gerückt. Den einzigen Weltcupsieg der ÖSV-Frauen hatte bis dahin Katharina Innerhofer am 6. März 2014 in Pokljuka in einem Sprint geholt.

3. Lisa Hauser: Erfolgreichste Biathletin Österreichs

Lisa Hauser hat ihre Topform 2021 auch bei der WM eindrucksvoll ausgespielt. Mit dem abschließenden Gold-Triumph im Massenstart, Silber in der Verfolgung und mit der Mixed-Staffel sorgt die Tirolerin in Pokljuka fast im Alleingang für die beste WM der ÖSV-Historie gleichauf mit jener 2009. Dadurch wurde sie nach Andrea Grossegger 1984 die zweite Frau, die bei Weltmeisterschaften eine Medaille gewinnen konnte. "Jetzt zähle ich zu den ganz Großen dazu, das ist schon richtig cool. Es war unglaublich schön, die Hymne zu hören", versucht die Tirolerin die Bedeutung ihres Erfolges nach einem "perfekten" Massenstart ohne Schießfehler und mit großem Vorsprung einzuordnen. Es sei fast ein wenig verrückt, die erste österreichische Weltmeisterin zu sein. Aber es mache sie sehr stolz, diejenige zu sein, die das geschafft habe, ergänzt die 27-Jährige aus Reith bei Kitzbühel.

4. Auszeichnung für Fairness

Beim Massenstart im Jänner 2017 in Oberhof tritt Lisa Hauser ihrer deutschen Konkurrentin Vanessa Hinz im Anstieg aus Versehen auf den Stock. Daraufhin verliert Hinz ihren Stock und hätte den Rest des Anstieges mit nur einem Stock bewältigen müssen. Obwohl es sich um einen normalen Rennunfall gehandelt hat und Hauser keine Schuld trifft, gibt sie daraufhin einen ihrer Stöcke an Hinz weiter. Hauser stürzt kurze Zeit später in der Abfahrt und beendet das Rennen vorzeitig. Für diese Handlungsweise wird sie vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) mit dem "Fair-Play-Preis" des Deutschen Sports ausgezeichnet.

5. Ihr Debüt im Massenstart

Am 21. Dezember 2014 feiert Lisa Hauser ihr Debüt im Massenstart. In Pokljuka belegt die Tirolerin damals mit drei Schießfehlern am Ende Rang 25. Sie verabschiedet sich mit je einem Fehlschuss in den Liegend-Anschlägen früh aus dem Rennen um die Spitzenplätze. Hauser kommt schließlich nach einer weiteren Strafrunde drei Minuten hinter der Siegerin ins Ziel.

6. Schicksalsschläge in der Familie

Nach ihrem Auftaktsieg in der Mixed-Staffel an der Seite von Simon Eder im November 2017 in Östersund berichtet Lisa Theresa Hauser von privaten Schicksalsschlägen in ihrer Familie. Ihre Mutter und ihr Bruder erlitten nach Unfällen im Sommer schwere Kopfverletzungen und lagen einige Zeit im künstlichen Tiefschlaf.

„Die beiden sind mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Ich glaube fest daran, dass sie sich vollständig erholen, aber das kann bis zu einem Jahr dauern“, sagt die 23-Jährige damals in einem Interview gegenüber dem „Sportmagazin“. Hauser steckte deshalb in der Vorbereitung zurück, ließ sieben Trainingswochen aus.

„Meine Perspektive auf den Sport, auf mein ganzes Leben hat sich verändert. Trotzdem erwarte ich von mir, in der Loipe den nächsten Schritt zu machen. Eine Laura Dahlmeier, fünffache Weltmeisterin von Hochfilzen, ist mit 24 auch nur ein paar Monate älter als ich und läuft mir um die Ohren“, meint Hauser damals.

7. Top 3 im Gesamtweltcup 2021 für Lisa Hauser möglich

In den verbleibenden drei Rennwochen ab 4. März geht es für Lisa Hauser noch um viel. Im Gesamtweltcup hat sie dank der ebenfalls eingerechneten WM-Top-Ergebnisse mit sieben Podestplätzen in den jüngsten zehn Rennen als Viertplatzierte noch Chancen auf die Top 3.

In der Massenstart-Wertung redet sie noch um die kleine Kristallkugel mit. In Sprint und Verfolgung sind ebenfalls Spitzenergebnisse im Gesamtklassement drinnen. Jene im Einzel hat sie sich mit ihrem vierten WM-Rang in dieser Disziplin schon gesichert. (APA/red.)

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