Lorenzo-Comeback bei Honda: Alberto Puig macht klare Ansage

14. Aug.
Repsol Media

Jorge Lorenzo soll beim Großen Preis von Großbritannien wieder an den Start gehen

Zu Beginn des MotoGP-Wochenendes in Österreich sorgte Jorge Lorenzo - trotz seiner Abwesenheit - für Schlagzeilen. Es gab Gerüchte, er wolle Honda verlassen und bei Pramac-Ducati anheuern. Nur einen Tag später hieß es, dass er auch bei Petronas-Yamaha angeklopft habe. Die MotoGP-Elite reagierte irritiert und wusste selbst nicht so recht, was sie von derlei Spekulationen halten soll.

Im Hintergrund soll Lorenzo indes klargestellt haben, dass er seinen Zweijahres-Vertrag mit Honda bis Ende 2020 erfüllen wolle. Seine Rückkehr aus der Verletzungspause ist für den nächsten Grand Prix in Silverstone angedacht. Darauf lassen auch die jüngsten Worte von Honda-Teammanager Alberto Puig schließen.

"Wir freuen uns darauf, Jorge Lorenzo in Silverstone zu sehen. Und wir erwarten und hoffen, dass es ihm nach seiner Verletzung körperlich gut geht", sagt Puig. "Aber wir verstehen, dass er nicht bei seinen 100 Prozent sein wird. Nach einer langen Verletzung wie seiner und zwei Monaten ohne Motorradfahren ist es schwierig, die Geschwindigkeit zu finden." Seit seinem Sturz in Assen verpasste Lorenzo insgesamt vier Rennen.

Puig erwartet von Lorenzo volle Motivation

Puig betont nach den anhaltenden Wechselgerüchten um den Spanier: "Wir wollen, dass er mit der Motivation zurückkommt, wieder zu fahren, Teil des Teams zu sein, uns Feedback zu geben und voranzukommen." Bisher verlief Lorenzos Anpassungs-Prozess an die RC213V mehr schlecht als recht. Sein bestes Ergebnis: ein elfter Platz.

Zuletzt zeigte die Formkurve in Barcelona und Assen nach oben, wurde aber durch Stürze vereitelt. Nach der Verletzung sprang Testfahrer Stefan Bradl für Lorenzo ein, der die Plätze zehn, 15 und 13 belegte. Voll auf WM-Kurs befindet sich weiterhin Hondas Nummer eins Marc Marquez, der mit 58 Punkten die Gesamtwertung anführt. Auch wenn er sich in Spielberg Ducati-Konkurrent Andrea Dovizioso geschlagen geben musste.

Trotzdem erklärt Honda-Teammanager Puig: "Es gibt nichts Negatives von diesem Wochenende in Österreich mitzunehmen. Niemand wurde verletzt, alles lief im Rennen insgesamt gut. Normalerweise fahren wir um den Sieg, aber wenn jemand dich schlägt, solltest du die Niederlage akzeptieren und ihnen gratulieren."

Reifenwahl bremste Marquez im Rennen ein

"Die Strategie bestand darin, einen guten und konstanten Rhythmus zu finden. Und dann zu sehen, wohin wir von dort aus gehen können - wie immer. Die Reifenwahl war, sagen wir nicht, ein Fehler. Aber wenn wir einen anderen Reifen gewählt hätten, wäre das Ergebnis anders gewesen - da bin ich mir ziemlich sicher. Wie wir aber gesehen haben, war Marc in der Lage, zu pushen und bis zum Ende um den Sieg zu kämpfen."

Anders als Rennsieger Dovizioso hatte sich Marquez am Hinterrad für den Medium-Reifen entschieden. Anschließend bekundete er selbst, damit nicht zufrieden gewesen zu sein. Schuld waren die veränderten Streckenverhältnisse. "Am ganzen Wochenende hatte Marquez ein Tempo, das 0,3 oder 0,4 Sekunden schneller war als der Rest", weiß Puig.

"Aber am Renntag konnte er nicht ganz dem entsprechen, was wir im Training gesehen hatten. Vielleicht hat der Regen (im Warm-up) die Strecke und den Grip verändert. Wir sind uns nicht ganz sicher, aber die Situation war sicherlich anders als im Training. Sofort verstanden wir, dass die Situation nicht wie vorhergesagt verlief. Natürlich können sich im Rennsport Pläne und Vorhersagen innerhalb von Minuten ändern."

Ausblick auf Silverstone: Neuer, besserer Asphalt?

Nach der Niederlage gegen Ducati will man die Reihenfolge beim England-GP in Silverstone wieder drehen. "In solchen Situationen muss man wiederkommen und sich das nächste Mal noch mehr anstrengen. Das ist Hondas und Marcs Mentalität", sagt Puig. "In zwei Wochen haben wir ein weiteres Rennen und werden erneut versuchen zu gewinnen."

"Letztes Jahr war Silverstone ein schwieriger Tag am Sonntag wegen der Bedingungen. Aber ich habe gehört, dass sie die Strecke komplett erneuert haben und das erste Feedback sehr positiv erscheint. Also lasst uns nach England gehen und sehen, was passiert." 2018 fiel der Große Preis von Großbritannien wegen anhaltender Regenfälle ins Wasser. Die Strecke wurde daraufhin zum wiederholten Male neu asphaltiert.

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