Lothar Matthäus: „Steffen Hofmann ist nicht der Typ dafür“

13. Sept.
Person, Human, Crowd

Foto: (C) ServusTV/Leo Neumayr

Bei „Sport & Talk" spricht der Deutsche über die Krise seines Ex-Vereins und warum er Steffen Hofmann nicht für den geeigneten Präsidenten hält.

Lothar Matthäus hält Steffen Hofmann nicht für den geeigneten Klubpräsidenten. Valentina Höll verrät das Geheimnis ihres WM-Erfolges. Und Philipp Eng traut Max Verstappen zu, sich schon in Singapur den Titel zu sichern. Das waren die wichtigsten Aussagen der aktuellen Sendung von „Sport & Talk aus dem Hangar-7":

Fussball: Die Rapid-Turbulenzen

„Dem Verein ist einiges entglitten. Rapid sollte einen Selbstreinigungsprozess der Fanklubs anzetteln und Diskussionen führen, um diese bösen Mächte zu besänftigen oder ganz zu entfernen.“
Christian Keglevits über die Macht der Rapid-Fans über den Verein.

„Ich habe die Fanklubvorsitzenden zum Essen ins Stadion eingeladen und mit ihnen einen offenen Dialog geführt. Ich habe klare Ansagen an die Fans gerichtet, dass ich einer von ihnen bin und dem Verein nur Gutes tun will“
Lothar Matthäus erzählt, wie er einst die Rapid-Fans auf seine Seite brachte.

„Wir rühmen uns, ein Mitgliederverein zu sein. Dann bekämpfen sich die zwei Hardcore-Gruppen Alte Garde und Ultras gegenseitig. Wen will man mit solchen Aktionen ködern? Zukünftige Geldgeber, Firmen, Sponsoren? Die werden alle zu einem Verein mit so einem Auftreten Abstand halten.“
Christian Keglevits fürchtet aufgrund des Fanverhaltens um Einnahmequellen.

„Der größte Fehler war, den Verein mit dem Zwangsaustritt des Präsidenten und der Geschäftsführung handlungsunfähig zu machen. Jetzt sind wir in einem Dilemma, weil sportlich etwas verändert gehört. Wer soll das jetzt entscheiden?“
Christian Keglevits ortet ein akutes Führungsvakuum bei Rapid.

„Man sieht bei Rapid zunehmend, dass einige gewisse Distanz zwischen Mannschaft und Fans herrscht – auch nach Siegen. Unterbewusst spielt es eine Rolle, wenn der Druck von außen sehr groß ist.“
Sebastian Prödl glaubt, dass die Macht der Fans Auswirkungen auf die Leistung hat.

„Rapid muss seine Ziele definieren und sich davon entfernen, Salzburg-Jäger sein zu wollen. Die sind zur Zeit nicht eine, sondern 20 Nummern zu groß. Rapid ist von den finanziellen Mitteln her der zweitstärkste Verein. Das müssen wir jede Woche beweisen.“
Christian Keglevits fordert sportlich realistische Vorgaben.

„Nein, er ist nicht der Typ dafür. Er ist das Gesicht von Rapid, der Botschafter. Er kann ja auch den Präsidenten unterstützen. Wenn er oben dabei ist, hat es, glaube ich, eine große Wirkung auf die Kurve, die diese Probleme macht, weil er einen hohen Stellenwert bei den Fans hat.“
Lothar Matthäus sieht Steffen Hofmann nicht in der Position des Präsidenten.

„Ich würde ihn sofort zurücktreten lassen und einen Wechsel machen, weil zu viele Entscheidungen schief gegangen sind.“
Christian Keglevits hofft, dass Ferdinand Feldhoder als Rapid-Trainer abgelöst wird.

Fussball: Europas Krisenklubs

„Auf der einen Seite wollen sie Ronaldo, diesen Big Name. Auf der anderen Seite besetzen sie den Trainerposten mit einer aufstrebenden Aktie nach, die in Brighton ihre Brötchen verdient hat, statt Zidane oder Pochettino zu holen.“
Sebastian Prödl wundert sich über die Entscheidungen der neuen Chelsea-Eigentümer.

„Das ist ein starker Kader für Julian Nagelsmann. Aber trotz alledem glaube ich fest, dass er es gut managt. Natürlich macht er nicht alles richtig. Aber er ist ein junger Trainer, dem 20, 30 Jahre Erfahrung gegenüber Jupp Heynckes fehlen.“
Lothar Matthäus ist von den Qualitäten des Bayern-Trainers überzeugt.

„Die südamerikanischen Spieler haben in ihren Genen mehr die Technik als Tempofußball. Es braucht Zeit, bis sie das adaptieren. Oder Klopp stellt sich um und sagt, wir versuchen es jetzt mehr mit Technik. Aber das System hakt, es flutscht nicht.“
Sebastian Prödl über Liverpools Fehlstart in die Saison.

„Ein Trainerwechsel kann schon etwas bewirken, weil die Spieler jetzt noch mehr in der Pflicht sind. Salzburg hat aber nichts zu verlieren, hat auch auswärts immer gute Leistungen gebracht und ist eine Bereicherung für die Champions League.“
Lothar Matthäus traut den Bullen gegen Chelsea einiges zu.

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Formel 1 - Monza und Singapur

„Wie Max mit dem heißen Messer durch die kalte Butte fährt, sein Auto positioniert und den Verkehr liest, ist extrem spannend anzuschauen.“
Philipp Eng über die Rennstarts von Max Verstappen aus dem Mittelfeld.

„Singapur war in der Vergangenheit immer eine gute Strecke für Red Bull Racing. Mich würde es nicht überraschen. Und wenn sie es schaffen, wäre es mehr als verdient.“
Philipp Eng kann sich eine WM-Entscheidung beim nächsten Grand Prix vorstellen.

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Mountainbiken

„Im Gegensatz zur Heim-WM war ich diesmal der Underdog. Vierte in der Quali. Mit der Zeit relativ weit hinten. Deshalb bin ich mit extrem wenig Druck an den Start gegangen. Keiner hat sich wirklich etwas erwartet, ich auch nicht.“
Valentina Höll erklärt ihre Lockerheit beim WM-Titel im Downhill.

„Mit so einer holprigen Saison verdient man gar keinen Overall. Wenn ich ihn wieder gewinnen, dann möchte ich auch dominant sein.“
Valentina Höll trauert dem Gesamtweltcupsieg nicht nach.

„Ich würde gerne etwas konstanter fahren und nicht so oft auf der Papp’n liegen. Es ist nicht lustig, wenn jedes Wochenende etwas zwickt.“
Valentina Höll setzt sich machbare Ziele für das kommende Jahr.

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