Marquez belauert Quartararo und sagt dann: „Wollte anderem Fahrer folgen“

2. Nov.
LAT

Marquez klemmte sich im Qualifying an das Hinterrad von Quartararo

Im Qualifying hängt sich Marc Marquez an das Hinterrad von Fabio Quartararo und fliegt dann per Highsider ab. Prellungen und Schmerzen, aber keine Knochenbrüche.

Marc Marquez suchte sich im MotoGP-Qualifying in Malaysia das Hinterrad von Fabio Quartararo, um dem schnellen Franzosen zu folgen und sich somit zu einer besseren Rundenzeit ziehen zu lassen. Als Q2 gestartet wurde, beobachteten seine Mechaniker genau die Petronas-Box und schickten Marquez im richtigen Moment los, damit er sich genau hinter Quartararo einordnen kann. Dann entstand das übliche Taktik-Spielchen.

Quartararo wollte nicht, dass ihm Marquez nachfährt. Er bremste und deutete dem Honda-Fahrer, aber auch Marquez bremste, um auf alle Fälle direkt dahinter zu blieben. Quartararo blieb schließlich nichts anderes übrig als selbst Gas zu geben - mit Marquez an seinem Hinterrad. Dann flog Marquez zu Beginn der zweiten fliegenden Runde in Kurve 2 per Highsider ab.

"Ehrlich gesagt, ich wollte einem anderen Fahrer folgen, denn es ist sehr schwierig, ihm nachzufahren", kommentiert Marquez nach dem Qualifying seine Taktik. "Er fährt die Rundenzeit anders. Deshalb ist es nicht einfach, ihm mit der Honda zu folgen. Deswegen habe ich eigentlich einem anderen Fahrer nachfahren wollen."

"Auf manchen Strecken bin ich stark und andere Fahrer folgen mir", hält der Spanier fest. In Sepang zählte Marquez in den Freien Trainings nicht zu den schnellsten Fahrern. "Im Training habe ich versucht, alleine die Rundenzeit zu fahren. Aber alleine kam ich auf eine Rundenzeit von 1:59,3. Als ich jemandem gefolgt bin, bin ich 1:59,0 gefahren. Niedrige 1:58 wären nicht möglich gewesen, aber hohe 1:58."

Einige Prellungen und Schmerzen

Der Crash beendete das Qualifying für Marquez vorzeitig. Seine einzige Rundenzeit brachte ihn auf Startplatz elf. Das ist sein schlechtester Startplatz seit Mugello 2015. Im Anschluss an Q2 ließ sich der 26-Jährige im Medical Center untersuchen. Beide Knie sind geprellt, dazu hat er auch Schmerzen in den Schultern. Knochenbrüche wurden keine festgestellt. Sonntagmorgen muss Marquez erneut zur Untersuchung.

"Ich bin okay, aber ich habe natürlich überall Schmerzen. Es war ein heftiger Crash. Wir haben das Motorrad so abgestimmt, dass wir über die Distanz einen guten Rhythmus fahren können. Für eine Runde war es etwas schwieriger, vor allem bei Richtungswechseln war das Motorrad etwas instabiler. Der Reifen war bereit, denn ab Kurve 16 war ich schnell. Aber vielleicht war ich beim Richtungswechsel zu aggressiv."

Mit dem Sieg rechnet Marquez nicht

Markenkollege Cal Crutchlow glaubt dennoch, dass der Crash auch mit der langsamen Aufwärmrunde zu tun hatte, als Marquez gebremst hat, um unbedingt hinter Quartararo zu bleiben. "Wenn der Reifendruck nachlässt, dann ist die Honda sehr kritisch zu fahren", so Crutchlow. "Man muss sich alle Honda-Fahrer in der Aufwärmrunde und in der ersten fliegenden Runde ansehen. Wir haben viel größere Probleme als die Konkurrenz."

Den letzten heftigen Crash hatte Marquez vor wenigen Wochen in Thailand. Auch dort hatte er einen heftigen Highsider gehabt: "Es war ähnlich, weil es dort auch passiert ist, nachdem ich aus der Box gefahren bin. Heute habe ich vielleicht etwas zu viel attackiert. Die Yamaha-Fahrer sind mit einem frischen Reifen besonders schnell und können die Richtung rasch wechseln. Ich war hinter Quartararo und versuchte ihn dort zu kopieren."

"Ich bin mehr von Startplatz elf enttäuscht als vom Sturz", sagt Marquez abschließend. "Es wird natürlich schwieriger, denn es ist nicht die beste Strecke für uns. In FP4 war mein Tempo nicht so schlecht, aber es wird schwierig werden. In diesem Jahr haben wir 17 Mal im Qualifying die beste Strategie gehabt. Diesmal war es nicht der Fall. Ich werde 100 Prozent geben. Mein Ziel sind die Top 5 und wenn möglich ein Podestplatz. Mit dem Sieg wird es aber schwierig werden."

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