Marsch nimmt von knapper Niederlage gegen Atletico “sehr viel Positives” mit

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Der couragierte Auftritt der Salzburger wurde gegen die Defensivmacht Atletico mit zwei Treffern belohnt, sogar ein Sieg bei Atletico war nicht außer Reichweite. Marcos Llorente hatte Atletico in Führung gebracht (29.). Die Bullen drehten die Partie zwischenzeitlich durch Tore von Dominik Szoboszlai (40.) und Mergim Berisha (47.).
Die kommenden Aufgaben in Gruppe A der UEFA Champions League werden für Red Bull Salzburg aber nicht einfacher. Es warten zwei Duelle mit Titelverteidiger Bayern München, das erste bereits am Dienstag, 3. November in Salzburg. Die Bayern setzten sich in der zweiten Runde auswärts gegen Lok Moskau mit 1:2 durch.
Atletico "eine der am besten verteidigenden Mannschaften"
Nach zwei Runden halten die Bullen in der Königsklasse erst bei einem Zähler. Trainer Jesse Marsch strich dennoch das Positive hervor: "Ich glaube, es ist schwierig für uns, besser zu spielen. "Für mich ist Atletico Madrid eine der am besten verteidigenden Mannschaften in ganz Europa. Und wir waren gefährlich in vielen Situationen", so Marsch. Man habe es dem Gegner schwer gemacht. "Das ist der Grund, warum ich so positiv bin - sogar mit diesem Ergebnis."
Marsch lobte das Spiel mit dem Ball und auch jenes dagegen. "Wir waren stark als Gruppe, auf allen Positionen. Wir haben intensiv gespielt, mit Selbstvertrauen." Tatsächlich wunderten sich auch spanische Journalisten über die beiden Salzburger Treffer. Zwei Gegentore hatten die Madrilenen in einem Heimspiel davor seit September 2019 nur einmal kassiert. Vor allem mit dem Pressing der Gäste aus Österreich hatte der Champions-League-Finalist von 2014 und 2016 mehrmals Probleme.
Marsch mit Leistung zufrieden
"Es gibt sehr viel Positives. In der zweiten Hälfte war lange Zeit das Gefühl da, wir hatten totale Kontrolle", sagte Marsch. Eine Standardsituation brachte sein Team letztlich aber um den zweiten Punktgewinn nach dem 2:2 zum Auftakt daheim gegen Lok Moskau. "In diesem Turnier ist jeder Fehler gefährlich", meinte der Bullen-Coach. "Mit so vielen gefährlichen Spielern auf dem Platz sind ein paar Situationen nicht so einfach zu verteidigen."
Luis Suárez hatten die Salzburger zwar weitgehend im Griff, dafür glänzte der portugiesische Jungstar Joao Felix mit einem Doppelpack. "Joao vermeidet ein großes Durcheinander bei Atletico", titelte die spanische Sportzeitung "Marca" in ihrer Online-Ausgabe. Nach der 0:4-Abfuhr zum Auftakt gegen die Bayern waren die "Rojiblancos" bereits unter Druck gestanden. Nun sind sie im Kampf um Platz zwei in Pole Position.
Salzburg vor "Wahnsinnsspiel"
"Die Tabellensituation ist schwierig, aber wir spielen Spiel für Spiel", betonte Marsch. Vorerst gelte es, für die Ligapartie am Samstag zu Hause gegen WSG Tirol bereit zu sein. "Und dann nächste Woche noch ein Wahnsinnsspiel gegen einen unglaublich guten, unfassbaren Gegner." Gemeint waren die Bayern, die 13 Champions-League-Spiele in Folge gewonnen haben.
"Bayern ist für mich im Moment das beste Team der Welt", sagte Salzburgs Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen. Die Leistung in Madrid mache aber Hoffnung. "Wir haben so gut gespielt. Das gibt ein bisschen Selbstvertrauen, dass wir auf dem höchsten Niveau spielen können. Das ist wichtig für die nächsten Spiele gegen Bayern."
Szoboszlai überzeugte auch gegen Atletico
Als Torschützen traten Dominik Szoboszlai und Mergim Berisha in Erscheinung. Deutschlands U21-Teamstürmer Berisha markierte ein Tor und eine Vorlage, Szoboszlai erzielte auch im vierten Europacupspiel der Saison seinen Treffer. "Wir waren sehr, sehr gut als Mannschaft", meinte der Ungar. "Wir haben füreinander gekämpft." 20 Jahre wurde Szoboszlai am Wochenende gerade einmal alt. Seinen Wert für Salzburg hat der Mittelfeldstar aber einmal mehr unter Beweis gestellt.
Zwei Spieler musste Jesse Marsch verletzungsbedingt vom Platz nehmen. Patson Daka, der in elf Pflichtspielen bisher zwölf Saisontore erzielt hat, zog sich in Madrid eine Muskelverletzung im rechten hinteren Oberschenkel zu. "Es ist zu früh, um genau zu sagen, was die Situation und die Diagnose ist, aber es ist nicht gut", erklärte Marsch nach dem Spiel. Ob der Topscorer zumindest beim zweiten Match gegen die Bayern am 25. November wieder dabei sein kann, darf bezweifelt werden. Auch Verteidiger Maximilian Wöber musste er wegen einer Blessur vorzeitig auswechseln. (APA/Red.)