Thiem: „Zu früh zu viel gemacht“

24. Aug.
Person, Human, Clothing
Die besten Zitate aus „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 23. August 2021.

Der Frankfurt-Legionär Martin Hinteregger betrachtet das Profifußball-Geschäft überaus kritisch. Christoph Freund kündigt einen mutigen Salzburger Auftritt in Dänemark an. Dominic Thiem gesteht, den Grad seiner Verletzung unterschätzt zu haben. Und Peter Schröcksnadel, Markus Rogan, Barbara Schett und Harald Lechner erklären, wie unterschiedlich Sportler mit Druck umgehen. Das waren die Highlights von „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 23. August 2021. 

Moderation: Christian Baier

Die Themen: Fußball, Tennis, Druck im Spitzensport

Die Gäste: Peter Schröcksnadel, Markus Rogan, Barbara Schett, Harald Lechner, Christoph Freund, Martin Hinteregger, Dominic Thiem

TENNIS

„Es ist meine erste heiklere Verletzung. Es hat die Erfahrung von vorherigen Verletzungen gefehlt. Und mit den US Open im Hinterkopf, die ein unrealistisches Ziel waren, habe ich zu früh zu viel gemacht. Deshalb ist es auch schlechter geworden.“
Dominic Thiem über seine verletzte Sehnenscheide.

„Jeder Tag ist eine Überwindung – sei es ein Match, sei es ein Training. Ich weiß, ich muss komplett ans Limit gehen und und meine absolute Bestform im Match abrufen, um es zu gewinnen. Und im Training, damit ich mir die Chance gebe, im Turnier bestehen zu können.“
Dominic Thiem über die harte Arbeit, die für die Weltspitze notwendig ist.

„Medien und Pressetermine gehören definitiv dazu. Wenn ich für den ganzen Aufwand nicht bereits bin, der bei den Turnieren nunmal riesig ist, kann ich nicht hinfahren. Aber wenn ich eine mentale Auszeit brauche, sollte es in der Öffentlichkeit akzeptiert werden.“
Dominic Thiem kann Naomi Ōsakas Haltung nur teilweise nachvollziehen.

Sport und Talk aus dem Hangar-7
+ mehr Sport und Talk

FUSSBALL – MARTIN HINTEREGGER

„Je weiter es nach oben geht, desto schwieriger wird es und umso mehr Menschen sind an deinem Leben interessiert und urteilen darüber. Das ist nicht so einfach. Für mich war es wichtig, zu zeigen, dass es nicht nur die guten Seiten gibt..“
Martin Hinteregger erklärt seinen Hintergedanken, ein Buch zu schreiben.

„In einer schwierigen Zeit kannst du in eine Phase hineinrutschen, in der es dir extrem schlecht geht und du Hilfe in Anspruch nehmen musst. Viele Profifußballer sind Alkoholiker geworden oder komplett abgestürzt. Wahrscheinlich ein Drittel. Das ist eine erschreckende Zahl, weil keiner während der Karriere darüber redet.“
Martin Hinteregger über die Schattenseiten des Profigeschäfts.

„Je mehr Geld du hast, desto mehr Sorgen, desto mehr Unruhe hast du und desto unglücklicher wirst du. Grundsätzlich leben wir ja dafür, etwas zu erreichen, damit wir zufrieden sind.“
Martin Hinteregger über die umlaufenden Geldsummen im Fußball-Business.

„Ich denke nicht, dass Besserung in Sicht ist. Es wollen immer mehr Leute profitieren und mitreden. Im Fußball ist das große Geld und deswegen wird es für mich immer das hässlichste Geschäft bleiben, das es auf dieser Welt gibt.“
Martin Hinteregger fällt ein hartes Urteil über seine Branche.

FUSSBALL – CL-PLAYOFF

„Von Kindheit an haben sie davon geträumt, vor einer großen Kulisse zu spielen. Und die Kunst liegt darin, den Druck in Spaß und Spielfreude umzuwandeln.“
Christoph Freund über den Umgang der jungen Bullen mit Drucksituationen.

„Er ist ein richtig guter Typ, sehr ehrgeizig und reflektiert. Er weiß genau, was er der Mannschaft in der Pause sagt, auch wenn sie hinten liegt. Für sein Alter ist er sehr weit und die Mannschaft spürt diese positive Energie. Man hört ihn auch fast nie schimpfen, sondern er sucht immer nach Lösungen.“
Christoph Freund über die Qualitäten von Trainer Matthias Jaissle.

„Wir werden versuchen, von Anfang an unser Spiel auf den Platz zu bringen und Brøndby unter Druck zu setzen. Vielleicht können wir den Spieß umdrehen und ein schnelles Tor schießen. Dann müssen sie aufmachen.“
Christoph Freund verrät den Matchplan in Dänemark.

DRUCK IM SPITZENSPORT

„Druck lastet man sich vor allem selber auf.“
Barbara Schett über eigene und öffentliche Erwartungshaltungen.

„Je größer das Event ist und je geringer die Chance ist, es zu wiederholen, desto größer ist der Druck – zum Beispiel bei Olympischen Spielen.“
Peter Schröcksnadel über den mit größer werdender Bühne steigenden Druck.

„Wenn man mehr Hirn hat, kann man es sich leichter zerdenken. Viele Sportler scheitern, weil sie zu viel nachdenken. Wenn weniger Kapazität da ist, ist die Chance gering.“
Markus Rogan steht zu seiner umstrittenen Aussage über den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Erfolg.

„Jeder Sportler kann an sich arbeiten. Ob es das Selbstvertrauen ist, das positive Auftreten, die Zielsetzungen. Jeder kann ein Euzerl mehr aus sich herausholen, wenn er mit der richtigen Person arbeitet oder sich damit auseinandersetzt.“
Barbara Schett glaubt fest an die Wirkung von Mentaltraining.

„Man steht als Sportler die ganze Zeit in der Öffentlichkeit, wird beurteilt und muss damit umgehen können. Und da trennt sich die Spreu vom Weizen. Der eine kann es besser als der andere.“
Barbara Schett über das Reagieren auf äußere Einflüsse im Spitzensport.

„Im Fußball hast du sehr viele Graubereiche. Du musst Körpereinsätze richtig interpretieren. Du wirst immer einen Teil für dich haben und einen Teil gegen dich. Ich habe entweder einen Gewinner meiner Entscheidung oder einen Verlierer.“
Harald Lechner über die Tragweite von Schiedsrichterentscheidungen.

Empfohlene Videos