Mathias Lauda: „Hamilton zeigt erstmals Nerven“

16. Juni
Person, Human, Graffiti

Foto: (C) ServusTV/Leo Neumayr

ServusTV bekommt Verstärkung: Mathias Lauda wird seine Expertise beim GP von Frankreich und beiden Österreich-Events abgeben. Hier seine Co-Analyse mit Christian Klien vorab zum Frankreich-GP.

In der Weltmeisterschaft geht es Schlag auf Schlag und ServusTV taucht nun komplett in den Formel 1-Modus ein. An den kommenden drei Wochenenden sind auf Österreichs Motorsport-Premiumsender die Großen Preise von Frankreich, der Steiermark und von Österreich jeweils exklusiv live im österreichischen Free-TV zu sehen: Beim kompakten PS-Triple mit dabei ist auch Mathias Lauda. „Wir erleben gerade die spannendste Saison seit langem. Umso mehr freu ich mich auf meine neue Aufgabe bei ServusTV“, kann der 40-Jährige sein Debüt am Expertenmikrofon in Le Castellet kaum erwarten. 

Formel 1 profitiert von packendem Titelduell

Und wie sieht der Sohn von „Niki Nazionale“, der nach seinem Engagement in der DTM zuletzt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft Gas gab, das Titelrennen? „Mercedes und Red Bull Racing kämpfen auf Augenhöhe um die WM – etwas Besseres kann der Formel 1 nicht passieren.“ Ähnlich schätzt Expertenkollege Christian Klien die Lage ein: „Wenn alle richtig gefordert sind, pushen sie nicht 100, sondern 105 Prozent. Dadurch schleichen sich Fehler ein.“

Verpasste Vorentscheidung in Baku?

In Baku standen die Reifendefekte von Lance Stroll, Max Verstappen und letztlich Lewis Hamilton im Fokus. Lieferant Pirelli ging zunächst von Carbon-Teilen auf der Strecke aus. „Das ist die normale Aussage“, schüttelt Klien den Kopf. „Es kann aber nicht sein, dass es bei diesen Geschwindigkeiten zu Reifenschäden kommt.“ Da die Pneus nicht zerfetzten, schließt der 38-Jährige eine Abnutzung oder Überhitzung aus. Dabei hätte das Rennen WM-entscheidend sein können. „Ohne den verpatzten Restart wäre Hamilton jetzt 21 bzw. 14 Punkte vorne. Und wenn es so knapp hergeht, kann ein solcher Vorsprung am Ende ausschlaggebend sein.“ Umgekehrt hätte sich auch Verstappen ohne Reifenschaden um 14 Zähler vom Rivalen absetzen können. 

Verstappen bleibt trotz Führungsrolle cool

Der Spannung ist die Pattstellung freilich gedient. Dass der Mercedes-Pilot angesichts seiner sieben WM-Titel entspannt mit dem ungewohnten Druck umgehen könnte, findet Klien nicht. „Dazu ist er zu sehr Racer. Und selbst wenn er es nie zugeben würde, will Hamilton sicher auch den alleinigen WM-Rekord.“ Erstaunt zeigt sich der ServusTV-Experte vielmehr über Verstappens Abgeklärtheit. „Max ist zum ersten Mal in dieser Rolle, weiß aber genau, was er macht, strahlt ein unglaubliches Selbstvertrauen aus und ist wenig fehleranfällig.“ Gleichzeitig nimmt der Hohenemser Hamilton in Schutz. „2018 hat ihn Sebastian Vettel im Ferrari lange zugesetzt. In der zweiten Saisonhälfte wurde Lewis aber immer stärker. Er weiß also schon auch, wie es geht.“

Perez gibt mehr Rückendeckung als Bottas

Ein wesentlicher Part könnte den zweiten Fahrern der Topteams zukommen. Da erwartet Klien von Sergio Pérez mehr Support für Verstappen, als von Valtteri Bottas für Hamilton. „In Imola war Bottas außer Konkurrenz, in Baku ging gar nichts. Pérez hat sich wiederum richtig eingegroovt. Der Sieg war ein Befreiungsschlag.“ Zudem habe man bei Red Bull Racing stets betont, wie wichtig eine starke zweite Kraft sei. „Du nimmst einerseits der Konkurrenz die Punkte weg, doch vor allem setzt du die anderen Teams strategisch unter Druck“, erklärt der 49-malige Grand-Prix-Starter.

Nach engen Stadtkursen ein großer Parkplatz

Nun wartet an der französischen Riviera eine weitläufige Strecke mit einer langen Start-Ziel-Geraden, zwei weitere Geraden hinten raus und vielen schnellen Kurven. „Und über diese Auslaufzonen werden einige Fahrer nach den Stadtkursen von Monaco und Baku froh sein. Die Strecke ist wie ein großer Parkplatz“, schmunzelt der ServusTV-Experte. Auch Mathias Lauda kennt den Circuit Paul Ricard bestens: „Eine sehr technische Strecke, auf der man aber gut überholen kann.“ Mit Einschränkungen, wie Klien hinzufügt, der Mercedes diesmal in der Favoritenrolle sieht: „Der Streckenfluss ist sehr schnell, wodurch du nicht lange jemandem hinterherfahren kannst. Sonst machst du dir die Reifen kaputt.“

Der Grand Prix von Frankreich LIVE bei ServusTV

Moderatorin Andrea Schlager meldet sich mit aktuellen Informationen, Stimmungsberichten und Interviews direkt aus der Boxengasse des Circuit Paul Ricard. Kommentator Andreas Gröbl wird von den Experten Nico Hülkenberg und Mathias Lauda unterstützt. Die technischen Analysen liefert wie gewohnt der ehemalige Mercedes-Ingenieur Philipp Brändle. Und die gesamte Action vom Rennwochenende in Le Castellet mit allen Sessions ist selbstverständlich auch im Stream im Web und der App live zu sehen.

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