Max Hauke wegen Sportbetruges verurteilt

30. Okt.
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ABD0019_20191030 – INNSBRUCK – ÖSTERREICH: Max Hauke beim Prozess gegen den ehemaligen Langläufer Max Hauke wegen schweren Sportbetrugs am Mittwoch, 30. Oktober 2019 in Innsbruck. – FOTO: APA/EXPA/JOHANN GRODER – 20191030_PD1471

Der Ex-Langlaufprofi gab Blutdoping und die Verwendung von Wachstumshormonen zu.

Der ehemalige Skilangläufer Max Hauke wurde am Landesgericht Innsbruck wegen des Vergehens des gewerbsmäßigen schweren Sportbetrugs zu fünf Monaten bedingter Haft und zu einer Geldstrafe in Höhe von 480 Euro verurteilt. Der Steirer soll seit April 2016 bis zu seiner Verhaftung während der Nordischen Ski WM im Februar in Seefeld Blutdoping betrieben und dadurch Preisgeld und Sponsoring unrechtmäßig erlangt haben.

Der 27-Jährige hatte sich vor dem Schöffensenat teilweise schuldig bekannt. Er gab zu, sowohl Wachstumshormon genommen als auch Blutdoping betrieben zu haben. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig. (RED/APA)

Hauke: "Es war meine Idee"

Max Hauke gab an, dass ihm im April 2016 zum ersten Mal Blut abgenommen wurde. "Diese Entscheidung traf ich alleine, es war meine Idee", sagte Hauke. Dabei sei ihm sehr wohl bewusst gewesen, dass Doping verboten ist. Er bekräftigte erneut, dass er den Kontakt zu dem deutschen Sportmediziner Mark S. von Johannes Dürr erhalten habe. Mark S. habe pro Saison 10.000 Euro von ihm bekommen. Sein Codename auf den Blutbeuteln war "Moritz".

Das Blutdoping habe er alleine aufgrund der Heim-WM in Seefeld betrieben. "Ich wusste, ich habe Talent, und ich glaubte, was mir auf die Spitze fehlt, ist Doping", sagte der ehemalige Langläufer. Es tue ihm leid, was er getan habe. Verteidiger Andreas Mauhart stritt die Höhe der Schadenssumme fast zur Gänze ab, denn durch Sponsoring entstehe laut Rechtsprechung kein Schaden, führte der Anwalt aus. "Die Leistung bei einem Sponsorvertrag ist nur, das Logo zu tragen, und diese Leistung wurde erfüllt", betonte Mauhart. Das von der Festnahme Haukes veröffentlichte Video bezeichnete der Rechtsanwalt als "einen der größten Justizskandale der vergangenen Jahre".

Gänzlich anders sah dies naturgemäß der Staatsanwalt. Hauke habe vorgetäuscht, nicht gedopt zu sein, und habe dementsprechend Verträge unterschrieben, bei seinem Ausrüster, beim ÖSV und auch bei seinem Arbeitgeber der Polizei, so der öffentliche Ankläger. Die Richterin legte die Schadenssumme schließlich auf rund 34.000 Euro fest. (RED/APA)

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