Maximilian Kofler im Interview: „CIP ist mein Wunsch-Team“

26. Sept.
CIP-Green Power

Maximilian Kofler wird 2020 für das CIP-Green-Power-Team in der Moto3 starten

Am vergangenen Wochenende hat Maximilian Kofler in Mugello das erste internationale Straßenrennen seiner Karriere gewonnen. Seit Mittwoch steht fest, der 19-Jährige aus Oberösterreich wird in der nächsten Saison fix in der Moto3-Weltmeisterschaft an den Start gehen.

Interview: Julia Baumgartner

servusmotogp.com: Es ist fix und offiziell, du fährst in der kommenden Saison für das französische CIP Green Power-Team in der Moto3. Was sagst du dazu?

Maximilian Kofler: Ich bin super glücklich, dass es funktioniert hat. Es hat lange gedauert und es war ein Hin und Her, bis alles geklärt war. Aber ich bin richtig happy, dass es nun mit Hilfe meiner Sponsoren, von KTM und meiner Familie fix ist. Mit dem WM-Vertrag ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen.

servusmotogp.com: Wie kam es schließlich zum Vertrag mit CIP Green Power?

Maximilian Kofler: Wir haben in dieser Saison von Beginn an gesagt, dass wir schauen wollen, im nächsten Jahr fix in die Weltmeisterschaft zu kommen. Wir sind deshalb auch so viele Grand Prix gefahren, damit wir präsent sind. Mit dem CIP-Team haben wir schon länger Kontakt gehabt, auch in den vergangenen zwei Jahren in der Junioren-Weltmeisterschaft. Wir waren also ständig im Gespräch. Der Team-Chef Alain Bronec war schon immer interessiert an mir. Und für nächstes Jahr haben wir Gott sei Dank etwas zusammen gebracht.

servusmotogp.com: Wie gut kennst du deinen zukünftigen Team-Chef Bronec, Crew Chief Maurizio Cambarau, Riders Coach Max Sabbatani und Teamkollege Darryn Binder?

Maximilian Kofler: Ja, vom Sehen kenne ich einige. Mit Max Sabbatani habe ich den Vertrag am Wochenende in Mugello unterzeichnet, wo wir alles fixiert haben. Ihn kenne ich auch schon länger, denn mein Vater Klaus ist mit ihm Europameisterschafts-Rennen am Salzburgring gefahren. Von dem her war das ein netter Nachmittag. Es wurde auch viel über früher geredet. Und meinen Teamkollegen Darryn Binder kenne ich von der Strecke. Gegen ihn bin ich in den letzten Jahren - und auch heuer schon zwei Rennen - gefahren. Aber persönlich hatte ich noch nicht viel mit ihm zu tun.

servusmotogp.com: Sprichst du französisch?

Maximilian Kofler: Nein, aber ich spreche Spanisch. Aber im Team wird sowieso alles auf Englisch gemacht. Auch mein Vorgänger bei CIP, Tom Booth-Amos, der heuer fährt, ist ein Brite.

servusmotogp.com: Hattest du andere Optionen für 2020?

Maximilian Kofler: Am Ende ist es immer knapper geworden mit den Plätzen in der Moto3. Ich bin glücklich, dass ich mit CIP zusammenarbeite. Es war auf jeden Fall mein Wunsch-Team. Ich glaube, dass sie eines der besten Teams für einen Rookie in der ersten Saison sind. Man steht nämlich nicht so im Mittelpunkt wie bei manch anderen Teams.

servusmotogp.com: Warum denkst du, ist es jetzt ein guter Zeitpunkt für den Einstieg in die Moto3?

Maximilian Kofler: Es ist der richtige Zeitpunkt. Vom Alter her bin ich weder zu jung, noch zu alt. Ich habe eine gewisse Erfahrung. Und ich denke, dass viele in Österreich darauf gewartet haben, dass endlich wieder ein Österreicher in der Weltmeisterschaft vertreten ist. Außerdem ist die MotoGP am Aufstreben.

servusmotogp.com: Hast du ein Vorbild?

Maximilian Kofler: Zur Zeit ist Fabio Quartararo von jedem jungen Fahrer das Vorbild. Er ist derzeit das "Über-Drüber-Talent". Ich finde es super, dass er trotz seines jungen Alters schon so professionell ist. Und er hält dem ganzen Druck stand. Er fährt dem Valentino Rossi um die Ohren - und das mit einem älteren Motorrad. Und trotzdem bleibt der so cool. Der ist einfach gut.

servusmotogp.com: Am Wochenende steht für dich wieder die CEV Junioren-Meisterschaft an. Gehst du entspannter an den Start, weil deine Zukunft jetzt geklärt ist?

Maximilian Kofler: Nicht unbedingt. Ich werde die Rennen genau so fahren wie jedes Rennen davor. Klar ist man entspannter, wenn man weiß, wie es weiter geht. Aber ich werde nicht groß was umstellen oder anders machen. Ich werde, wie bei jedem anderen Rennen, alles geben.

servusmotogp.com: In der Junioren-WM stehen 2019 noch drei Rennen in Spanien aus. Was ist dein Ziel für die restliche Saison?

Maximilian Kofler: Ich möchte auf jeden Fall noch einige Punkte sammeln. Und einfach in den Rennen aufzeigen, dass ich den Moto3-Platz verdient habe. Mein bestes Ergebnis in der Meisterschaft war bisher ein siebenter Platz. Den würde ich gerne verbessern.

servusmotogp.com: Was wird in deinen Augen die größte Herausforderung sein, wenn du auf die Moto3 umsteigst?

Maximilian Kofler: Auf jeden Fall die ganzen Übersee-Rennen. Das ganze Drumherum mit Reisen, Fliegen und Jetlag. Das wird die größte Challenge. Bei den Europa-Rennen kenne ich alle Strecken - bis auf den Sachsenring in Deutschland. Dort war ich noch nie. Ich denke Übersee wird schwierig am Anfang. Aber da komme ich sicher rein.

servusmotogp.com: Hast du eine spezielle Vorbereitung für die Moto3-Saison geplant?

Maximilian Kofler: Ich werde weiter trainieren wie am Anfang der Saison. Und dann geht die Vorbereitung für 2020 los. Das wird sicher härter als in den letzten Jahren. Aber das gehört dazu, das habe ich mir ausgesucht (schmunzelt). Wenn es nach dieser Saison keine Tests mehr gibt, dann starte ich Anfang oder Mitte Februar 2020 bei CIP. Der erste offizielle Moto3-Test ist von 19. bis 21. Februar in Jerez geplant.

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