BMW jubelt über ersten Sieg seit 2013: „Meilenstein für unser Projekt“

5. Okt.

Foto: BMW Motorrad

Jubelstimmung bei BMW: Michael van der Mark holt in Portimao den ersten Sieg mit der M1000RR. Ein Defekt in Lauf 2 überschattet den Erfolg im Sprintrennen.

BMW jubelte bei der Superbike-WM in Portimao über den ersten WSBK-Sieg seit der Saison 2013. Michael van der Mark entschied in Portugal das verregnete Sprintrennen für sich und stellte damit den ersten Sieg seit BMWs Rückkehr in die Superbike-WM vor knapp drei Jahren sicher. Es war gleichzeitig der erste Sieg mit der neuen M1000RR.

"Dieser Sieg ist für alle im Team ein großes Geschenk. Wir hatten in diesem Jahr mehr Tiefen als Höhen. Das gilt auch für mich persönlich", kommentiert van der Mark. "Alle sind sehr froh und stolz. Wir wissen aber, dass wir noch nicht dort sind, wo wir hinwollen."

Van der Mark ist sich bewusst, dass die Bedingungen eine große Hilfe waren. Auf nasser Strecke holte sich der Niederländer am Sonntagmorgen die Bestzeit im Warm-up. Und er kämpfte sich im Superpole-Rennen binnen weniger Runden an die Spitze.

Superbike: Sessions zum Nachsehen
+ mehr Superbike

BMW: Ein Faktor war die Reifenwahl

"In Aragon fuhr ich die M1000RR zum ersten Mal im Nassen und fühlte mich richtig gut. Ich wusste, dass wir in einem Regenrennen richtig stark sein können", bemerkt der BMW-Pilot.

"Ich habe mich bereits am Morgen im Regen gut gefühlt und das hat sich im Rennen fortgesetzt. Auch als die Strecke begann abzutrocknen, hatte ich noch ein gutes Gefühl auf dem Bike. Ich freue mich sehr, dass ich den Sieg für BMW und das gesamte Team geholt habe", kommentiert van der Mark.

Ein weiterer Faktor war die Reifenwahl. "Pirelli brachte einen harten Regenreifen, der uns entgegenkam. Diesen Reifen hatten wir in Barcelona nicht. Dort hatte ich zu kämpfen", erinnert er sich an das Regenrennen in Katalonien und fügt hinzu: "Ich habe mich sehr gefreut, diesen Reifen hier zu haben."

Motoraussetzer in Lauf 2 werfen van der Mark zurück

In Lauf zwei startete van der Mark dank des Erfolgs im Sprintrennen von der Pole. Doch den guten Startplatz konnte er nicht in ein gutes Ergebnis umsetzen. "Mein Start ins zweite Rennen war nicht optimal. Aber ich spürte, dass ich eine gute Pace hatte. Doch leider hatten wir dann ein paar Probleme, die mich viel Zeit gekostet haben", berichtet van der Mark.

Die Werks-BMW funktionierte nicht wie gewohnt. "Das Motorrad ging ein paar Mal aus. Es gab also ein technisches Problem", erklärt van der Mark.

"Ich konnte das Motorrad jedes Mal neu starten. Ich weiß nicht, was es war. Dadurch verlor ich viel Zeit. Ich war frustriert und verlor dadurch noch mehr Zeit. Dieses Problem hatte ich das ganze Jahr nicht", so der BMW-Pilot.

"Danach war mein Rennen ein bisschen einsam, da ich die Jungs vor mir nicht mehr einholen konnte. Wir müssen daraus lernen. Aber alles in allem war es kein schlechter Sonntag", bilanziert van der Mark. Er beendete Lauf 2 auf Position sechs und kam 15,3 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel.

BMW jubelt über "Meilenstein"

Im Lager von BMW dominierte nach dem finalen Renntag in Europa die Freude über den Sieg im Sprintrennen. "Bei einem solchen Projekt den ersten Sieg zu holen, ist etwas ganz Besonderes", kommentiert BMW-Motorrad-Leiter Markus Schramm, der in Portimao vor Ort war.

"Ich denke auch, dass wir das als Team verdient haben. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", bemerkt der BMW-Motorrad-CEO. "Wir sind alle stolz auf diesen Sieg, der ein wichtiger Schritt ist für das Projekt, in dem wir uns langfristig weiterentwickeln möchten."

"Herzlichen Glückwunsch an Michael van der Mark, das gesamte BMW-Team und an alle, die an diesem Erfolg beteiligt sind. Ich danke allen für ihren großen Einsatz und ihre harte Arbeit", so der BMW-Motorrad-Verantwortliche.

"Dieser Sieg ist ein echter Meilenstein für unser Projekt", hält BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers fest. "Es ist einfach klasse. Auch ich möchte dem gesamten Team danken. Ein Dank geht auch an BMW direkt für die Unterstützung dieses Projekts."

"Natürlich haben am Vormittag mit der nassen Strecke besondere Bedingungen geherrscht. Es hat sich bereits im Warm-up gezeigt, dass Mickey extrem schnell ist. Im Superpole-Rennen hat er dann eine einzigartige Leistung abgeliefert. Wir wissen, dass das Motorrad im Nassen auch sehr gut funktioniert. Den Moment der Zieldurchfahrt werden wir alle so schnell nicht vergessen", so Bongers.

Jonas Folger gratuliert BMW zum ersten Sieg mit der M1000RR

Das WSBK-Event in Portimao war für Jonas Folger die Abschiedsvorstellung in der Superbike-WM. Der Deutsche zog einen Schlussstrich unter eine für ihn enttäuschend verlaufene Saison. Bei den Überseerennen in Argentinien und Indonesien wird das Bonovo-Team nicht antreten.

Beim Treffen mit 'Motorsport-Total.com' kommentiert Folger den Erfolg von Markenkollege Michael van der Mark: "Respekt! Richtig geil, es hat mich gefreut. BMW hat das mit Sicherheit gebraucht. Michael setzt es mit Abstand am besten um von allen BMW-Fahrern. Das zeigen die Resultate."

"Ich hoffe, dass er so weitermacht und BMW auf die richtige Spur bringt, damit sie irgendwann auch im Trockenen vorne mitfahren können", bemerkt Folger.

Was traut der Deutsche Scott Redding zu, der 2022 die Nachfolge von Tom Sykes antreten wird? "Ich kann noch nicht abschätzen, wie es bei Scott laufen wird", grübelt Folger. "Es hängt davon ab, wie gut er sich umstellen kann. Er muss verstehen, was das Motorrad braucht, um auch mit der BMW schnell zu sein."

Empfohlene Videos