Miller über Kritiker: „Sollen reden was sie wollen“

9. Feb.
Ducati

Foto: (C) Ducati

Jack Miller ist an Rennen gezählt der erfahrenste Ducati-Pilot. Sein Aufstieg ins Werksteam ruft auch Kritiker zur Stelle.

Jack Miller ist in der Saison 2021 zwar nicht der älteste Ducati-Fahrer, aber jener mit der meisten MotoGP-Erfahrung. 99 Rennen hat der 26-Jährige seit 2015 bestritten. Zum Vergleich ist Johann Zarco im Pramac-Team zwar vier Jahre älter, aber der Franzose ist erst seit 2017 in der Topklasse.

Mit dem Aufstieg ins Werksteam hat Miller den nächsten Schritt in seiner Karriere gemacht. Zunächst hatte ihn Honda direkt von der Moto3 in die MotoGP geholt, aber dieses Förderprojekt endete nach drei Jahren. Dann wechselte Miller in die Ducati-Familie.

Seine Ergebnisse verbesserten sich von Jahr zu Jahr. „Ducati hat mir Möglichkeiten gegeben, mich weiterzuentwickeln", sagt er deshalb. "Es ist nie einfach. Man muss sich ständig beweisen. Das alles hat mir geholfen, mich zu dem Fahrer zu entwickeln, der ich jetzt bin."

„Ich bin auch älter geworden, was sicherlich auch geholfen hat. Ich bin kein Kind mehr. Wenn man es im Ducati-System gut macht, dann kommen auch Updates. Dadurch können sie auch den Fahrer weiterentwickeln."

Drei Leute aus seiner Crew begleiten ihn

Der Aufstieg ins Werksteam war die nächste logische Konsequenz. Zudem wird Miller weiterhin mit seinem Crew-Chief Christian Pupulin zusammenarbeiten. Auch sein Dateningenieur und ein Mechaniker wechseln mit von Pramac ins Werksteam.

„Es ist schön, wenn die gleichen Leute dabei bleiben, weil man über die Jahre eine Beziehung aufbaut", sagt Miller. „Es ist sehr gut, dass Ducati darauf setzt, die Truppe beisammen zu halten. Nicht nur der Fahrer will das rote Gewand tragen, sondern das gesamte Team."

Denn auch die Mechaniker wollen gewinnen und bringen somit frischen Wind ins Werksteam. „Jeder ist motiviert, es ins Werksteam zu schaffen und sich an die Spitze zu arbeiten", betont Miller. Er glaubt aber nicht, dass sich insgesamt viel für ihn verändern wird.

„Zwischen Pramac und Ducati besteht eine enge Zusammenarbeit. Ich kenne die ganzen Leute, die mit mir arbeiten werden. Wir haben schon in den vergangenen drei Jahren herumgealbert. Sie wissen genau wie ich bin."

„Es gibt viel mehr zu tun. In der Box wird die Manpower der große Unterschied sein, weil viel mehr Leute mit mir arbeiten werden. So wie wir die Wochenenden angehen werden, wird etwas anders sein. Ich glaube, das ist der größte Unterschied."

Man muss das Gesamtpaket „polieren"

Ducati hat sich bei der technischen Entwicklung auf Details konzentriert. Miller verbrachte zu Jahresbeginn auch Zeit im Windkanal. Zum ersten Mal überhaupt, was für ihn aber keine tolle Erfahrung war: „Es war wie in einer 300 km/h Klimaanlage."

„Ich habe keine lange Liste geschrieben. Ich denke, sie wissen was ich brauche, nachdem ich jetzt drei Jahre mit den Ducati-Ingenieuren zusammengearbeitet habe. Diese Arbeit und Entwicklung werden wir fortsetzen. Sie kennen die Probleme vom Vorjahr und wissen, was sie tun müssen."

„Wir arbeiten ständig. Es gibt keinen bestimmten Punkt, sondern es geht um das gesamte Paket, das man ständig aufpolieren will. Wir hatten schon in den vergangenen Jahren den Speed, aber die Konstanz war vielleicht nicht meine Stärke. Es gab immer wieder Ausfälle."

„Im Vorjahr hatte ich einen selbstverschuldeten Ausfall, der Rest war Pech. Wenn der Speed vorhanden ist und man sich wohl fühlt, kann man an den anderen Dinge arbeiten. Ich denke, wir werden das fortsetzen."

Das ist auch Millers Motto für die anstehende Saison. Große Ankündigungen will der Australier nicht machen: „Wir werden es sehen. Im Vorjahr war ich mehrmals nahe am Sieg dran. Der Fokus lautet natürlich, einige Rennen zu gewinnen und auf dem Podium zu stehen. Dann sehen wir weiter."

„Natürlich will ich um den WM-Titel kämpfen und nichts Dummes machen. Jetzt ist einmal wichtig, gesund zum ersten Rennen zu kommen. Dann versuchen wir, unser Bestes zu geben." Es gibt auch Kritiker, die behaupten, er hätte sich den Platz im Ducati-Werksteam nicht verdient.

Diesen Kritikern richtet Miller aus: „Natürlich wird es Leute da draußen geben, die sagen können, was sie wollen. Ich werde versuchen mein Bestes zu geben. Ich werde immer besser und wenn auch meine Ergebnisse stetig besser werden, dann wird sich das von selbst erledigen."

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