Misano-Test: Aprilia mit einer Sekunde Rückstand auf KTM

24. Juni
Bradley Smith testet zusammen mit Aleix Espargaro in Misano

Foto: Aprilia Racing

Schon etwas überraschend - oder doch nicht? Trotz der schwachen Runden-Zeiten mit der neuen RS-GP in Misano bleibt Aprilia-Teamchef Massimo Rivola vorerst gelassen.

KTM-Pilot Pol Espargaro setzte sich am ersten Tag des Misano-Tests mit einer 1:33,0er-Runde an der Spitze. Dabei nahm der Spanier den Piloten von Aprilia etwa eine Sekunde ab. Doch bei den Italienern ist das offenbar kein Grund zur Sorge. Teamchef Massimo Rivola erklärt gegenüber 'Motorsport-Total.com', welchen Plan man beim Test verfolgt.

"Positiv ist, dass wir ohne Probleme fahren konnten. Das ist nicht selbstverständlich, weil das Motorrad neu ist. Unsere Runden-Zeiten waren ganz o.k., wir sind zufrieden", fasst Rivola zusammen. Für Aleix Espargaro war der Auftakt in Misano die erste Chance seit den Winter-Tests, ein MotoGP-Bike zu bewegen.

"Aleix musste zuerst einmal den Rost abschütteln. Bradley (Smith) hingegen konnte bereits vor ein paar Wochen fahren. Deshalb hatte er von Beginn an mehr Vertrauen und fuhr 75 Runden. Aleix kam auf 61 Runden", berichtet Rivola. "Lorenzo Savadori fuhr ebenfalls, war aber mit dem CIV-Bike unterwegs und fuhr 70 Runden."

Aprilia: Motor-Homologation steht bevor

Bis zum 29. Juni muss Aprilia den Motor homologieren lassen. Deshalb stehen im Moment die Arbeiten an der Zuverlässigkeit des neuen 90-Grad-V4-Motors im Fokus. "Wir müssen die Zuverlässigkeit sicherstellen", bestätigt Rivola. "Bisher haben wir nicht nach der Performance geschaut. Wir sind nicht besorgt, weil wir wissen, dass das nicht die beste Strecke für unser Bike ist."

"Pol Espargaro fuhr mit seiner KTM eine 1:33,0er-Runde. Aleix kam auf 1:33,9 Minuten, und Bradley fuhr 1:34,0 Minuten. Es ist klar, dass wir noch Einstellungen vornehmen müssen. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass KTM hier im letzten Jahr in der ersten Reihe stand", so der Aprilia-Manager.

"Wir müssen so arbeiten, wie wir es am Dienstag getan haben. Das heißt, wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen - ohne in Panik zu verfallen, was unsere Performance angeht. Natürlich schauen die Fahrer nach den Runden-Zeiten. Aber die werden kommen, weil sie eine Kombination verschiedener Faktoren sind", ist Rivola überzeugt.

Keine großen Veränderungen zum Katar-Test

Im Vergleich zum letzten Winter-Test in Katar hat sich an der Aprilia RS-GP des Jahrgangs 2020 nicht allzu viel getan. "Das Bike ist ziemlich unverändert. Leider konnten wir eine zeitlang nicht arbeiten. Seit der Wiederaufnahme der Arbeit am 25. Mai haben wir sehr intensiv gearbeitet. Unsere Priorität war der Motor, weil wir ihn bis zum 29. Juni homologieren lassen müssen", schildert Rivola.

"Zudem haben wir am Chassis und der Aerodynamik gearbeitet", verrät der Aprilia-Teamchef. "Wir werden viele Dinge testen, aber immer Stück für Stück. Wir konnten schon ein paar Dinge probieren, die Aleix mochte."

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