Mit Rossi als Teamkollege: Morbidelli spürt „andere Aura“

15. Juli
Rossi und Morbidelli: Einst Mentor und Lehrling, jetzt Teamkollegen - aber bald wohl nicht mehr.

Foto: Petronas Yamaha SRT

Spannende Einblicke von Franco Morbidelli: Der Vize-Weltmeister vergleicht die Stimmung in der Petronas-Box 2021 mit der Zeit, als noch Quartararo sein Teamkollege war.

Franco Morbidelli fährt inzwischen schon das dritte Jahr für Petronas-Yamaha. Allerdings das erste mit seinem einstigen Mentor Valentino Rossi als Teamkollege. In den Jahren 2019 und 2020 hatte "Franky" in der Petronas-Box noch Fabio Quartararo an seiner Seite. Seit diesem Jahr fährt der Franzose jedoch für das Yamaha-Werksteam, liegt in der MotoGP-Gesamtwertung 2021 klar in Führung.

Inwiefern unterscheidet sich die Stimmung in der Petronas-Box in diesem Jahr, wo sich Morbidelli die Box mit Rossi anstatt mit Quartararo teilt? "Die Situation innerhalb des Teams ist anders. 'Vale' hat einfach eine andere Aura. Daran besteht kein Zweifel", verrät Morbidelli.

"Fabio ist ein großartiger Typ und ich bin gut mit ihm ausgekommen. Aber dank 'Vale' herrscht einfach diese andere Aura. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen, aber man kann es im Gesicht von allen im Team sehen", so der Petronas-Yamaha-Pilot im dritten Jahr.

Morbidelli verrät: Rossi schreit mehr als Fabio

Und Morbidelli verrät ein spannendes Detail über Rossis Verhalten in der Box: "Es mag sich vielleicht seltsam anhören. Aber es ist definitiv so, dass er mehr schreit als Fabio. Ich kann ihn also [auf der anderen Seite der Box] immer hören."

Rossis Verhalten sind aber freilich keine Wutausbrüche, die gegen Morbidelli gerichtet sind. "Wir kommen sehr gut miteinander aus, kennen uns schließlich schon seit Jahren", grinst der einstige VR46-Schützling, der sich in der laufenden Saison fast genauso schwertut wie Rossi selber.

Was Morbidelli betrifft, ist allerdings nicht zuletzt die technische Spezifikation seines Bikes der Grund dafür. Während Rossi eine aktuelle M1 auf dem Entwicklungsstand von 2021 fährt, entspricht das Arbeitsgerät des Vize-Champions zu großen Teilen noch der Version aus der Saison 2019.

Morbidelli und Quartararo bald wieder vereint?

In der Saison 2022 werden Morbidelli und Rossi mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Teamkollegen mehr sein. Denkbar ist jedoch, dass Morbidelli dann wieder mit seinem Ex-Teamkollegen vereint ist - nicht bei Petronas-Yamaha, sondern im Yamaha-Werksteam.

Hintergrund: Seitdem feststeht, dass sich die Wege von Maverick Vinales und Yamaha zum Saison-Ende 2021 trennen, gilt Morbidelli zumindest auf dem Papier als logischer Nachfolger für den Spanier. Und in diesem Fall würde er wieder zusammen mit Quartararo ein Team bilden.

Ob es tatsächlich so kommt, wird sich zeigen. Bislang steht nur fest, dass Morbidelli in der MotoGP-Saison 2022 eine dann aktuelle M1 fahren wird. In welchem von beiden Yamaha-Teams, ist aber noch offen.

Und was Rossi angeht, erscheint dessen Rücktritt derzeit als wahrscheinlichste Option, gefolgt von einem Wechsel ins eigene VR46-Team. Ein Verleib bei Petronas-Yamaha scheint dagegen so gut wie ausgeschlossen.

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