Morbidelli: Warum die alte Yamaha M1 für ihn nicht nur Nachteil ist

10. Mai
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Foto: Motorsport Images

So groß die Frustration, kein aktuelles Werksbike zu fahren, bei Franco Morbidelli auch sein mag: Einen Vorteil hat die Situation aus seiner Sicht.

In der MotoGP-Saison 2021 ist Franco Morbidelli der einzige Yamaha-Pilot ohne aktuelles Werksmotorrad. Anders als Fabio Quartararo, Maverick Vinales und Valentino Rossi pilotiert er noch immer eine ältere Yamaha-Spezifikation, die abgesehen von ein paar Updates auf dem Motorrad von 2019 basiert.

Dass sich auch damit Podestplätze erzielen lassen, bewies Morbidelli jüngst beim Grand Prix von Spanien in Jerez. Dort stand er als Dritter auf dem Treppchen. Trotzdem sprach der Petronas-Yamaha-Pilot von einer gewissen "Frustration" darüber, technisch nicht auf dem gleichen Stand wie seine Markenkollegen zu sein.

Gleichzeitig erkennt der Italiener darin auch etwas Positives: "Ich fahre dieses Motorrad jetzt schon eine ganze Weile und ich kenne es sehr gut. Es stimmt, dass es aus einer technischen Perspektive betrachtet kein Vorteil ist. Aber es ist vielleicht ein Vorteil in Bezug auf die eigene, persönliche Entwicklung", meint Morbidelli.

Morbidelli: Spektakulärer Save im Jerez-Qualifying

Als Beispiel führt er seinen spektakulären Save im Qualifying von Jerez an: "Ich glaube, vor zwei oder drei Jahren wäre mir kein solcher Save gelungen. Aber je mehr man mit demselben Motorrad fährt, desto sensibler wird man damit. Man spürt jede Kleinigkeit, die mit dem Motorrad passiert. Insofern weiß ich sehr genau Bescheid."

Trotzdem ist der Wunsch nach einem aktuellen Werksbike natürlich groß. Doch entsprechende Gespräche mit Yamaha verliefen ins Leere. "Ich einfach Pech hatte - mit meinem Vertrag, Corona und all diesen Dingen", sagt Morbidelli. Auch sein Mentor und Teamkollege Valentino Rossi machte sich für ihn stark - ohne Erfolg.

"Franco ist einer unserer Fahrer, deshalb haben wir schon lange um ein offizielles Motorrad für ihn gebeten. Aber Yamaha hat gesagt, dass dies die Situation ist", verrät der Italiener. Meiner Meinung nach verdient Franco ein Werksbike, denn er ist unheimlich gut, aber ich wüsste nicht, was ich tun könnte, um ihm zu helfen."

Einziger Trost: "Ich sehe, dass er mit seiner M1 sehr gut zurechtkommt." Und zwar deutlich besser als Rossi selbst, der auf der offiziellen Werksmaschine seit Saisonbeginn schwer zu kämpfen hat. Im Vorjahr schaffte es Morbidelli mit der älteren Yamaha sogar auf den zweiten WM-Platz und wurde folglich Vizeweltmeister.

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