Moto2 in Spielberg 2019: Brad Binder triumphiert beim KTM-Heimspiel

11. Aug.
LAT

Geburtstagskind Brad Binder zeigte eine fehlerfreie Leistung

KTM, Kalex und Speed Up auf dem Podium: Brad Binder setzt sich an seinem Geburtstag gegen Alex Marquez und Jorge Navarro durch. Marcel Schrötter Neunter.

Brad Binder hat beim KTM-Heimrennen in Österreich seinen ersten Saisonsieg eingefahren und damit an seinem Geburtstag die Siegesserie von Kalex beendet. In einem ereignisreichen Rennen behauptete sich Binder von Beginn an vorn und kam nach 25 Runden mit 0,330 Sekunden Vorsprung auf Alex Marquez (Kalex) ins Ziel.

Jorge Navarro (Speed Up) stieg als Dritter aufs Podium. Marcel Schrötter (Kalex) wurde als Neunter gewertet und war der einzige Deutsche in den Punkte-Rängen.

Tatsuta Nagashima (Kalex), Brad Binder und Somkiat Chantra (Kalex) bildeten die erste Startreihe. Marcel Schrötter ging nach einem enttäuschenden Qualifying nur von Position 16 ins Rennen. Jonas Folger (Kalex) stand auf Startplatz 22. Philipp Öttl (KTM), der im nassen Warm-up Schnellster war, fand sich auf Startplatz 26 ein, Kiefer-Pilot Lukas Tulovic (KTM) stand auf Position 30.

Binder entschied den Start für sich. Tom Lüthi stürmte aus Reihe zwei nach vorn, musste in Kurve 1 aber zurückstecken. Binder beendete die erste Runde als Führender. Dahinter folgten Xavi Vierge, Tatsuta Nagashima, Tom Lüthi und Enea Bastianini (alle Kalex).

Marcel Schrötter hatte einige Positionen gutgemacht. Jonas Folger hatte einen katastrophalen Start ins Rennen und auch Philipp Öttl und Lukas Tulovic fanden sich außerhalb der Top 25 wieder.

Zahlreiche Zwischenfälle an der Spitze

Durch die Rangeleien mit den Gegnern verlor Lüthi viel Zeit. An der Spitze setzten sich Binder, Vierge und Nagashima ab. Die Verfolgergruppe wurde von Bastianini angeführt. Beim Anbremsen von Kurve 4 verschätzte sich Vierge und räumte Nagashima ab. Durch den Zwischenfall der Verfolger hatte Binder nach hinten Luft und führte das Rennen mit 1,2 Sekunden Vorsprung an.

Enea Bastianini erbte die zweite Position. Dahinter folgten Remy Gardner, Tom Lüthi, Luca Marini, Alex Marquez, Lorenzo Baldassarri, Somkiat Chantra, Iker Lecuona und Marcel Schrötter. Die Verfolger waren sich nicht einig. Zwischen Gardner, Bastianini und Lüthi gab es harte Zweikämpfe, die Binder halfen, an der Spitze den Vorsprung zu vergrößern.

Tom Lüthi mit Problemen

Die Verfolgergruppe wuchs auf sieben Fahrer an. WM-Leader Alex Marquez arbeitete sich systematisch durch die Gruppe und ging kurz vor der Rennhalbzeit an WM-Rivale Tom Lüthi vorbei. Remy Gardner konnte sich absetzen und kam näher an Spitzereiter Brad Binder heran. Gardner startete zu Beginn der 14. Runde den ersten Angriff, doch noch konnte sich Binder an er Spitze behaupten.

Lüthi verlor in der zweiten Rennhälfte den Anschluss und rutschte durchs Feld. Somit war Marquez auf Kurs, die WM-Führung weiter auszubauen. Und auch Teamkollege Marcel Schrötter erlebte einen schwierigen Tag. Der Deutsche fuhr auf Position zwölf.

An der Spitze wurde aus dem Zweikampf ein Dreikampf, denn Enea Bastianini holte Binder und Remy Gardner ein. Und auch Alex Marquez kam näher heran. Binder kämpfte hart, um sich im finalen Renndrittel beim KTM-Heimspiel an der Spitze zu behaupten.

Schrecksekunde für Remy Gardner

Gardner verbremste sich in Kurve 1 und kollidierte beim Herausbeschleunigen mit Alex Marquez. Gardner rutschte über den Asphalt und hatte großes Glück, nicht von einem der folgenden Fahrer getroffen zu werden.

Luca Marini war im finalen Renndrittel der schnellste Fahrer und kämpfte sich zur Spitzengruppe vor. Vier Fahrer lagen innerhalb weniger Zehntelsekunden. Doch fünf Runden vor Rennende verlor Marini in Kurve 9 das Vorderrad und rutschte in Enea Bastianini. Die beiden Italiener stürzten. Alex Marquez erbte Platz zwei, Jorge Navarro fuhr auf Position drei.

Brad Binder fuhr vor den KTM-Fans in Spielberg seinen ersten Saisonsieg ein. Es war gleichzeitig der erste Sieg für KTM in der laufenden Moto2-Saison. "Besser könnte es gar nicht passen als an meinem Geburtstag hier in der Heimat von KTM zu gewinnen. Ich bin überglücklich und möchte mich einfach bei allen für die geleistete Arbeit bedanken", kommentiert Binder den Erfolg.

Alex Marquez baute mit Platz zwei seine Führung in der Meisterschaft weiter aus. "Das war wirklich ein schwieriges Rennen mit sehr rutschigen Bedingungen", bemerkt der Spanier. "Es war einfach, einen Fehler zu machen. Am Ende habe ich trotzdem attackiert, aber Binder war einen Tick stärker. Dieser Podestplatz ist für die WM sehr wichtig. Ich werde weiter kämpfen."

Speed-Up-Pilot Jorge Navarro komplettierte als Dritter das Podium. "Ich hatte an diesem Wochenende nicht das beste Gefühl auf dem Motorrad, aber für das Rennen haben wir noch eine ziemlich große Veränderung vorgenommen", schildert Navarro. "Die ersten Runden waren recht wild mit einigen Berührungen, aber danach habe ich einen guten Rhythmus gefunden. Vier Runden vor Schluss war ich von den Signalen der Streckenposten ein wenig irritiert. Es wurde mir '9 [seine Startnummer] +1' gezeigt. Ich wusste nicht, was das bedeuten soll. Über den Podestplatz freue ich mich jedenfalls."

Marcel Schrötter wurde durch die Ausfälle vor ihm auf die neunte Position vorgespült. Ohne die Stürze wären Punkte aus eigener Kraft schwierig geworden. Jonas Folger kam mit 25 Sekunden Rückstand als 18. ins Ziel. Philipp Öttl wurde als 22. gewertet und Lukas Tulovic wurde 27. und somit Letzter.

Durch den zweiten Platz wuchs Alex Marquez' WM-Führung auf 43 Punkte an. Tom Lüthi liegt nur noch zwölf Punkte vor Jorge Navarro. Marcel Schrötter rutschte auf die sechste Position ab.

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