Moto2-Rennen Motegi: Ogura gewinnt seinen Heim-GP vor Fernandez

25. Sept.
Motorsport Images

Foto: (c) Motorsport Images

Emotionaler Heimsieg für Ai Ogura: Der Kalex-Pilot aus dem Honda-Team-Asia hat das Moto2-Rennen in Motegi gewonnen und ist damit der erste Japaner seit Hiroshi Aoyama im Jahr 2006, der bei seinem Heim-Grand-Prix triumphiert.

"Das ist der größte Tag meines Lebens! Ich kann gar nicht glauben, was gerade passiert ist", jubelt Ogura über den Sieg. "Ich denke, ich bin heute ganz gut fahren. Ich habe mir das Rennen gut eingeteilt. Es ist einfach nur unglaublich. Vielen Dank an all die japanischen Fans, an das Team und überhaupt an alle!"

Von Platz 13 zeigte Ogrua eine starke Startphase und setzte sich am Ende deutlich gegen WM-Konkurrent Augusto Fernandez durch, der auf Platz zwei fuhr. Alonso Lopez wurde als Dritter einmal mehr bester Boscoscuro-Pilot. Polsetter Aron Canet war einer von vielen Sturzpiloten, denn nur 20 Fahrer kamen ins Ziel.

Moto GP: Aktuelle Videos
+ mehr MotoGP

Canet stürzt früh in Führung liegend

Am Start verlor Canet die Führung zunächst an Fermin Aldeguer. Nach einem kleinen Fehler in Kurve 1 konnte Canet aber wieder durchschlüpfen. Gemeinsam rissen die beiden schon in der ersten Runden eine Lücke zum Rest des Feldes auf.

Somkiat Chantra führte die Verfolger an. Ihm folgten Tony Arbolino und Ai Ogura. Fernandez lag nach einem Umlauf auf Platz neun. Marcel Schrötter war Sechzehnter.

Zu Beginn der dritten Runde endete Aldeguers Rennen abrupt mit einem Sturz in Kurve 5. Damit wuchs Canets Vorsprung auf mehr als anderthalb Sekunden an. Doch nur eine Runde später schmiss auch er sein Motorrad weg. Ein Ausrutscher in Kurve 9 kostete ihm die Führung und den möglichen Rennsieg.

Neuer Spitzenreiter war Chantra, der Lopez, Ogura und Arbolino im Schlepptau hatte. Dahinter lag Jake Dixon auf Platz fünf bereits etwas zurück. Er wurde schließlich von Fernandez überholt, der versuchte, den Anschluss zur Spitzengruppe wiederherzustellen.

Dort übernahm nach einem Fehler von Chantra Lopez die Führung. Chantra fiel auf Rang vier noch hinter Ogura und Arbolino zurück. Wenig später ging auch Fernandez vorbei.

Fernandez holt auf, aber es reicht nicht

Der WM-Leader machte anschließend weiter Boden gut und schnappte sich Arbolino, um Platz drei zu übernehmen. An der Spitze entbrannte währenddessen ein Duell zwischen Lopez und Ogura, die mehrfach die Plätze tauschten. Das brachte auch Fernandez näher.

Einmal in Führung konnte sich Ogura allerdings sofort absetzen, sodass Fernandez bei noch sechs Runden bereits anderthalb Sekunden zurücklag, nachdem er sich mühsam an Lopez vorbei gekämpft hatte. Da Ogura ohne Fehler blieb, schrumpfte die Lücke nur unwesentlich. Der Heimsieg war ihm nicht zu nehmen.

Fernandez musste sich mit Platz zufriedengeben, behauptete die WM-Führung aber mit zwei Punkten Vorsprung auf Ogura. Lopez musste in der Schlussphase Federn lassen und kam fast sechs Sekunden hinter Fernandez ins Ziel, konnte aber Platz drei absichern.

Fernandez: "WM noch komplett offen"

"Ich habe heute mein Maximum gegeben", sagt Fernandez. "Mein Start war nicht der beste. Der von Ogura hingegen war unglaublich. Deshalb lag er sofort vor mir. Ich musste also von Beginn an pushen, wusste aber, dass der Grip der Reifen nachlassen würde. Ich habe versucht, es so gut wie möglich zu managen."

"Ai und ich, wir haben uns gegenseitig bis an die Grenze getrieben. Diesmal hatte er das bessere Ende für sich, aber die WM ist noch komplett offen. Wir werden weiter angreifen", verspricht der WM-Leader mit Blick auf die letzten vier Rennen.

Lopez, der auch nur von Platz zwölf losfuhr, resümiert: "Gestern ist mir ein ziemlich großer Fehler unterlaufen, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich habe gezeigt, dass ich zurückschlagen kann. Allzu nervös war ich vor dem Start nicht. Ich habe Fahrer um Fahrer überholt und hatte ein gutes Gefühl."

"In der Schlussphase des Rennens aber ließ der Grip nach. Deshalb war ich langsamer als Augusto und Ogura. Sie sind wirklich stark gefahren. Glückwunsch an sie. Ich bedanke mich bei meinem Team und meinen Sponsoren für die Unterstützung. Danke!"

Vietti: Dritter Sturz in vier Rennen

Dixon meldete sich nach zwei Ausfällen in Folge mit einem vierten Platz zurück. Chantra und Arbolino bauten in der zweiten Rennhälfte deutlich ab. Sie liefen auf den Positionen fünf und sechs ein. Pedro Acosta wurde Siebter. Albert Arenas, Bo Bendsneyder und Filip Salac komplettierten die Top 10.

Schrötter profitierte von einigen Stürzen und kam noch bis auf Rang 13 vor. Zu den Gecrashten zählte auch Celestino Vietti, dessen Rennen nur sieben Runden dauerte. Es war sein dritter Ausfall in den letzten vier Rennen. In der WM hat er nun 72 Punkte Rückstand.

Canet nahm das Rennen nach seinem frühen Sturz zwar wieder auf, stürzte dann aber ein zweites Mal und musste aufgeben. Er liegt in der Gesamtwertung 57 Zähler zurück.

Zwei Stammfahrer zogen ihre Teilnahme am Rennen vorab zurück. Manuel Gonzalez war am Freitag schwer gestürzt und hatte sich die Schulter verletzt. Zum Qualifying trat er zwar er, entschied sich am Sonntag aber gegen einen Start. Auch Sam Lowes brach sein Comeback verletzungsbedingt vorzeitig ab.

Empfohlene Videos