MotoGP am Sachsenring: „Im Zweifel ohne Zuschauer“

14. Apr.
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Foto (C) LAT

Bis Ende April soll entschieden werden, ob der Deutschland Grand Prix mit oder ohne Zuschauer über die Bühne geht.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr soll der Deutschland-Grand Prix auf dem Sachsenring in diesem Jahr zum geplanten Termin durchgeführt werden. Der ADAC hat als Veranstalter verschiedene Konzepte entwickelt, um auf die Coronavirus-Situation zu reagieren. Im Zweifel wird die Veranstaltung auch ohne zahlende Zuschauer durchgeführt. Damit soll die Zukunft des Events gesichert werden.

„Als Veranstalter sind wir auf verschiedene Szenarien gut vorbereitet", teilt ein Sprecher des ADAC auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' mit. „Abhängig von der Zustimmung der Behörden muss man auch in Betracht ziehen, den Grand Prix im Zweifel ohne Zuschauer auszutragen. Eine Entscheidung, ob Zuschauer in diesem Jahr zugelassen werden oder nicht, wird bis Ende des Monats getroffen."

Eine erneute Absage auf Grund der Corona-Situation ist für den ADAC keine Option. Vor einem Jahr fiel der Grand Prix dem von der Regierung beschlossenen Großveranstaltungsverbot zum Opfer. Mit einer weiteren Absage würde der ADAC die Zukunft des Events gefährden, denn MotoGP-Rechteinhaber Dorna sucht nach verlässlichen Vertragspartnern.

Ziel: Sachsenring im MotoGP-Kalender halten

Bereits in diesem Jahr sollte der Kalender der MotoGP 20 Events umfassen. Weitere Veranstaltungen werfen bereits ihren Schatten voraus. Mit der garantierten Durchführung des Sachsenring-Grand-Prix möchte der ADAC sicherstellen, dass die MotoGP auch in den kommenden Jahren in Deutschland gastiert.

Doch die Durchführung des Sachsenring-Grand-Prix könnte den ADAC teuer zu stehen kommen. Selbst wenn die Dorna im Falle eines Geisterrennens bei der Antrittsgebühr gewisse Zugeständnisse macht, muss der ADAC auf die Haupteinnahme-Quelle - die Erlöse aus den Ticketverkäufen - verzichten.

Im Gegensatz zu den anderen Kursen ist der Sachsenring keine permanente Rennstrecke. Dadurch fallen Zusatzkosten an. Ein großer Teil dieser Zusatzkosten wird normalerweise von der Installation der Zuschauerinfrastruktur verursacht. Diese Kosten fallen bei einem Geisterrennen weg.

Kritisch wäre die Frage, wer Zutritt erhält, sollte nur eine begrenzte Anzahl an Fans das Gelände betreten dürfen. Dann müsste der ADAC entscheiden, welche Tickets Priorität haben. Laut ADAC war die Rückgabe-Quote der Tickets aus dem Vorjahr sehr gering. Somit hätten viele Fans einen gewissen Anspruch, wenn am 20. Juni die Rennen der drei Grand-Prix-Klassen gestartet werden.

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