Rossi bestätigt: VR46 steigt in die MotoGP auf

29. Apr.
Das VR46-Team von Valentino Rossi fährt ab 2022 in der MotoGP.

Foto: Motorsport Images

Jetzt ist es fix: VR46 geht ab 2022 mit einem Team in der MotoGP an den Start. Nun fragen sich alle: Fährt Valentino Rossi dann für seinen eigenen Rennstall?

Am Mittwoch hatte Tanal Entertainment Sport & Media vermeldet, dass Saudi Aramco, Saudi-Arabiens größte Ölfirma, 2022 zusammen mit dem VR46-Team in die MotoGP einsteigen wird. Tags darauf gibt es jetzt die offizielle Bestätigung von Valentino Rossi. Derzeit ist das unter seinem Namen firmierende Team in der Moto2 aktiv. Von kommender Saison an will man nun für fünf Jahre in der Königsklasse starten.

"Wir wissen, dass wir mit Aramco einen Deal haben, um das Team zu bilden", sagt Rossi am Donnerstag vor dem Spanien-Grand-Prix in Jerez (Samstag, 1. & Sonntag, 2. Mai LIVE bei ServusTV, im Stream & in der App) auf Nachfrage. Und führt aus: "Alle, die bei VR46 arbeiten, sind sehr glücklich. Wir arbeiten jetzt seit mehr oder weniger zehn Jahren zusammen, haben in der Italienischen Moto3-Meisterschaft angefangen. Jetzt den MotoGP-Aufstieg zu vollziehen, ist großartig."

Allerdings räumt Rossi ein, nicht selbst mit den neuen arabischen Partnern seines Teams gesprochen zu haben. "Ich habe nicht mit ihnen geredet. In erster Linie bin ich derzeit MotoGP-Pilot. Und das ist es, worauf ich mich fokussiere. Aber natürlich bin ich involviert, weil in der Moto2 nun mal VR46 auf dem Bike steht. Und auch auf der Ducati von Luca."

Die spannende Frage nach dem Hersteller

Damit spricht Rossi die zwei Jahre alte Ducati GP19 an, mit der sein Halbbruder Luca Marini im Esponsorama-Team seine Rookie-Saison in der MotoGP bestreitet. Marini hat den MotoGP-Aufstieg ebenso wie Franco Morbidelli oder Francesco Bagnaia als Fahrer der VR46-Akademie geschafft.

"Ich finde, wir haben beginnend mit der Italienischen Moto3-Meisterschaft etwas Gutes aufgebaut", so Rossi weiter. "Wir haben einige Piloten in die MotoGP gebracht und somit wichtige Dinge für den Aufstieg [des Teams] geschafft. Zur Zusammenarbeit mit Aramco sagt er: "Ich habe bei VR46 viele Leute, die an diesem Deal gearbeitet haben. Direkt involviert bin ich aber offen gesagt nicht." Und mit einem Lachen fügt Rossi hinzu: "Ich bin einfach nur der Boss, spreche aber nicht mit Sponsoren."

"Ohne Aramco wäre es sehr schwierig geworden, ein MotoGP-Team zu haben", gibt Rossi zu. Offen ist derzeit freilich noch, mit welchem Hersteller das VR46-Team ab 2022 in der Königsklasse antreten wird. "Wir sprechen mit allen: Aprilia, Yamaha, Ducati und auch Suzuki. Ich glaube aber nicht, dass die Entscheidung schon getroffen wurde", erklärt Rossi.

Fährt Rossi für sein eigenes Team?

Während die Hersteller-Frage noch offen ist, lässt VR46-Geschäftsführer Alberto Tebaldi aber zumindest ein paar Details durchblicken. "Ich hoffe, dass wir die Bekanntgabe in Le Mans, spätestens aber in Mugello tätigen können", wird Tebaldi von 'GPOne.com' zitiert.

Die wichtigste Frage bei der Wahl des Herstellers sei laut Tebaldi, wie groß dessen technische Unterstützung sein wird. "Bei den heutigen Abständen im Feld ist es elementar, eine vergleichbare Unterstützung wie die offiziellen MotoGP-Teams zu haben", stellt der der VR46-Geschäftsführer klar. "Anderenfalls verliert man vier oder fünf Zehntelsekunden pro Runde und ist aufgeschmissen."

Ebenfalls noch offen ist, wer ab 2022 die VR46-Bikes in der MotoGP pilotieren wird. Die Fahrerwahl hängt laut Tebaldi nicht zuletzt von der Wahl des Herstellers ab. Ist es sogar denkbar, dass Teambesitzer Rossi selbst an den Start gehen wird? "Das kann ich aktuell nicht beantworten", sagt Tebaldi. Und ergänzt: "Die erste Entscheidung wird mal sein, ob 'Vale' weitermacht oder nicht. Und dann wird es auch davon abhängen, welches Bike wir einsetzen."

Und was antwortet Rossi selbst auf die Frage, ob er sich MotoGP-Rennen als Fahrer seines eigenen Teams vorstellen kann? "Einerseits ändert das (der Einstieg des VR46-Teams; Anm. d. Red.) nicht viel, denn ich werde mich im Laufe der Saison entscheiden. Und das wird von den Ergebnissen abhängen. Andererseits ist es natürlich schon eine Hilfe. Vielleicht habe ich dann einen weiteren Platz, wo ich fahren könnte. Wenn ich der Boss bin und Rennen fahren will, könnte ich ein Bike für mich reservieren. Aber das müssen wir abwarten!"

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