MotoGP-Rennen Assen: Bagnaia siegt vor Bezzecchi – Quartararo stürzt zweimal

26. Juni
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Wiedergutmachung für Francesco Bagnaia: Nach seinem Sturz am Sachsenring meldete sich der Ducati-Pilot mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg in Assen stark zurück. MotoGP-Rookie Marco Bezzecchi holte als Zweiter sein erstes Podium in der MotoGP.

Maverick Vinales komplettierte die Top 3. Für ihn war es der erste Podestplatz mit Aprilia. WM-Leader Fabio Quartararo stürzte früh im Rennen und musste nach einem zweiten Crash schließlich aufgeben. Damit schrieb er seinen ersten Nuller.

Für die 26 Rennrunden auf trockener Strecke entschied sich die Mehrheit der Fahrer am Vorderrad für den Medium-Reifen. Am Hinterrad teilte sich das Feld in die Mischungen soft und hard. Polesetter Bagnaia setzte auf soft-hard. WM-Leader Quartararo ging wie die meisten mit der Kombi medium-hard ins Rennen.

Bagnaia entscheidet Start für sich

Quartararo verbremste sich in Kurve 1 und musste Aleix Espargaro und Martin durchlassen. Nach der ersten Runde reihte sich der Franzose hinter Bagnaia und Espargaro ein. Martin, Bezzecchi und Miller folgten. Letzterer musste jedoch noch seine Long-Lap-Penalty antreten.

Damit wartete er bis zur vierten Runde und fiel auf Platz zehn zurück. Bagnaia hielt die Führung, konnte sich aber nicht merklich von Espargaro absetzen. Quartararo hielt als Dritter den Anschluss und startete in Kurve 5 der fünften Runden eine Attacke, stürzte jedoch übers Vorderrad und zwang Espargaro in den Kies.

Espargaro konnte weiterfahren, rutschte aber bis auf Platz 15 ab. Auch Quartararo hob seine Yamaha auf und nahm die Fahrt wieder auf, lag aber ganz am Ende des Feldes. Für Bagnaia ergab sich durch den Zwischenfall ein Vorsprung von fast einer Sekunde.

Bezzecchi und Martin erbten die Plätze zwei und drei. KTM-Pilot Brad Binder fand sich plötzlich auf Rang vier wieder. Dahinter reihten sich Maverick Vinales und Takaaki Nakagami ein, der in Runde acht hinter Miller zurückfiel.

Zu diesem Zeitpunkt verlor Yamaha seinen zweiten Werkspiloten, denn Franco Morbidelli stürzte ebenfalls in Kurve 5. Er lag aber ohnehin nur an vorletzter Stelle. Zu allem Überfluss ging dann auch noch Darryn Binder aus dem Yamaha-Satellitenteam zu Boden. Er zerlegte seine Maschine in Kurve 8 in ihre Einzelteile.

Nach zehn Runden war Bagnaias Vorsprung auf sieben Zehntel geschrumpft. Bezzecchi und auch Martin ließen sich nicht wirklich abschütteln. Vinales war nach einer erfolgreichen Attacke auf Brad Binder neuer Vierter, lag aber bereits anderthalb Sekunden zurück.

Quartararo fuhr dem Feld nach einem zwischenzeitlichen Boxenstopp immer noch hinterher, stürzte in Kurve 5 dann aber erneut, und zwar diesmal per Highsider. Ob sich der Franzose womöglich verletzt hat, war zunächst nicht ersichtlich. Er schien jedoch Schmerzen zu haben. Damit war sein Rennen endgültig vorbei.

Für Bagnaia lief an der Spitze derweil alles nach Plan. Sein Vorsprung wuchs auf über anderthalb Sekunden an. Bezzecchi hielt sich wacker auf Platz drei und hatte seinerseits einen kleinen Vorsprung auf Martin, dem wiederum Vinales im Nacken saß.

Espargaro kämpft immer weiter

Dessen Teamkollege Espargaro konnte sich nach dem Vorfall mit Quartararo sukzessive nach vorn arbeiten und lag bei noch zehn zu fahrenden Runden auf Platz acht. Zu diesem Zeitpunkt wurden die ersten Regenflaggen geschwenkt, denn es schien vereinzelt zu tröpfeln. In den Boxengasse standen die Zweitbikes bereit.

Martin verlor in dieser Phase an Boden und fiel hinter Vinales, Brad Binder und Miller auf Rang sechs zurück. Einmal vorbei an Binder, machte Miller in der Schlussphase Druck auf Vinales, während Bagnaia und Bezzecchi mit jeweils komfortablem Vorsprung auf den Plätzen eins und zwei gen Ziel fuhren.

Vinales konnte Platz drei am Ende behaupten, nachdem eine Attacke seitens Miller gescheitert war. Er musste sich schließlich nicht nur Binder, sondern auch noch Espargaro geschlagen geben, der beide in der Zielschikane auf einen Schlag kassierte und Vierter wurde.

Binder und Miller musste sich mit den Plätzen fünf und sechs begnügen. Martin beendete das Rennen als Siebter. Die beiden Suzukis blieben unauffällig, sammelten zum ersten Mal seit Austin aber beide Punkte. Joan Mir wurde Achter, Alex Rins belegte hinter Miguel Oliveira den letzten Top-10-Platz.

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