MotoGP-Rennen Katar: Enea Bastianini beschert Gresini emotionalen Sieg

6. März
Motorsport Images

Foto: (c) Motorsport Images

Emotionaler Sieg für das Team des verstorbenen Fausto Gresini:

Enea Bastianini (Gresini-Ducati) gewinnt den Grand Prix von Katar und feiert seinen ersten MotoGP-Sieg vor Brad Binder (KTM) und Pol Espargaro (Honda), der das Rennen lang angeführt hatte. Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha) wird Neunter.

Das Rennen über 22 Runden startete um 18 Uhr Ortszeit unter Flutlicht, damit aber immer noch zwei Stunden früher als zuvor. Jorge Martin (Pramac-Ducati) führte die Startaufstellung an. Bastianini und Marc Marquez (Honda) komplettierten Reihe eins.

Dahinter nahmen Jack Miller (Ducati), Aleix Espargaro (Aprilia) und Pol Espargaro Aufstellung. Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha) ging von Startplatz elf ins Rennen. Bei den Reifen entschieden sich die ersten beiden Reihen für den Soft-Reifen vorne und hinten, nur Bastianini und Aleix Espargaro wählten hinten medium.

Starker Start vom Honda-Werksduo

Den besten Start erwischte das Honda-Werksduo, das das Feld in die erste Kurve führte. Auch Binder machte Positionen gut und reihte sich als Dritter ein. Schlecht lief es für Ducati: Martin und Miller fielen ans Ende der Top 10, Francesco Bagnaia sogar auf Platz 14.

Der Stand nach Runde eins: Pol Espargaro, Marc Marquez, Binder, Mir, Bastianini, Aleix Espargaro, Martin, Quartararo, Miller und Alex Rins (Suzuki). Zu Beginn der zweiten Runde startete Marquez eine Attacke auf seinen Teamkollegen, musste aber zurückstecken. Absetzen konnte sich in dieser frühen Phase noch niemand.

Die Rennpace lag bei hohen 1:54er-Zeiten. Große Unterschiede konnte niemand machen. Nach fünf Runden lagen immer noch acht Fahrer innerhalb von zwei Sekunden, mit Rins am Ende der Gruppe. Dahinter kämpfte Quartararo um den Anschluss. Bagnaia hatte sich immerhin bis auf Platz zehn vorgekämpft.

Mit Beginn der sechsten Runde übernahm Binder Platz zwei von Marquez, der sich in Kurve 1 verbremst hatte. Das verschaffte Pol Espargaro an der Spitze etwas Luft. Kurz darauf legte sich auch Bastianini Marquez zurecht, der somit nur noch Vierter war.

Weiter hinten im Feld kam es zum ersten Sturz des Rennesn: Marco Bezzecchis VR46-Ducati strandete im Kiesbett der Zielkurve. Auch bei Markenkollege Miller schien es Probleme zu geben. Der Australier fiel weit zurück und steuerte die Box an.

Die Spitzengruppe zog sich auseinander

Pol Espargaro hielt die Führung vor Binder, Bastianini und Marquez. Zu Aleix Espargaro riss eine kleine Lücke. Ihm folgte Mir. Dessen Suzuki-Teamkollege Rins lag schon mehr als eine Sekunde zurück.

Nach zehn Runden dezimierte sich das Feld weiter: Alex Marquez (LCR-Honda) musste infolge eines Sturzes aufgeben. Wenig später crashte auch Miguel Oliveira (KTM). Bagnaia und Martin schieden aus, nachdem Ersterer beim Überholversuch die Kontrolle übers Vorderrad verloren und den Markenkollegen mitgerissen hatte.

An der Spitze begann Pol Espargaro sich freizufahren. Der Vorsprung des Honda-Piloten wuchs ein mehr als eine Sekunde an. Dahinter duellierten sich Bastianini und Binder um Platz zwei. Marquez hielt als Vierter den Anschluss, startete aber noch keinen Angriff.

Einmal vorbei an Binder, nutzte Bastanini die freie Strecke und drückte den Vorsprung von Pol Espargaro wieder. Binder musste abreißen lassen, während Marquez zunehmend Druck von Aleix Espargaro bekam. Er hatte aufschließen können und bremste sich schließlich an Marquez vorbei, um Platz vier zu übernehmen.

Bastianini feiert ersten MotoGP-Sieg

Ähnlich wie Bastianini schien Aleix Espargaro vom Medium-Hinterreifen zu profitieren, der in der Schlussphase mehr Performance zuließ als der weiche Reifen der Konkurrenz. So gelang es Bastianini mit Anbruch der viertletzten Runde erstmals in Führung zu gehen.

Pol Espargaro verbremste sich daraufhin in Kurve 1 und fiel hinter Binder auf Platz drei zurück, sodass Bastianinis Vorsprung schlagartig bei mehr als einer Sekunde lag. Zwar kam Binder zum Schluss noch einmal bedrohlich nahe, für eine Attacke reichte es aber nicht mehr, sodass Bastianini triumphierte.

In der Box des Italieners, der für das Team des 2021 an Corona verstorbenen Fausto Gresini fährt, flossen Tränen, ebenso wie bei Bastianini selbst. Für ihn ist es der erste Sieg in der Königsklasse, nachdem er seiner Rookie-Saison zweimal Dritter geworden war.

Binder jubelte als Zweiter über den ersten Podestplatz von KTM in Katar, während Pol Espargaro Platz drei vor Bruder Aleix Espargaro ins Ziel rettete. Marquez musste sich mit Platz vier zufriedengeben. Etwas mehr versprochen hatten sich auch die Suzuki-Pilot Mir und Rins, die auf den Plätzen sechs uns sieben einliefen.

Johann Zarco (Pramac-Ducati) fing dank seiner Ducati-Power Quartararo noch auf der Ziellinie ab und wurde Achter. Nur sieben Tausendstelseklunden trennten die beiden. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) komplettierte die Top 10.

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