MotoGP-Rennen Valencia: Francesco Bagnaia mit Platz neun Weltmeister 2022

6. Nov.
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Foto: (c) Motorsport Images

Francesco Bagnaia ist MotoGP-Weltmeister 2022!

Der Ducati-Fahrer fuhr beim Saisonfinale in Valencia (Spanien) ein defensives Rennen und kam als Neunter ins Ziel. Sein WM-Verfolger Fabio Quartararo (Yamaha) verpasste den angepeilten Sieg und wurde Vierter.

Mit diesem Ergebnis hat Bagnaia 17 WM-Punkte Vorsprung und den WM-Titel in der Tasche. "Es fühlt sich gut an", lauten seine ersten Worte. "Ehrlich gesagt war das das schwierigste Rennen für mich im ganzen Jahr, ich würde sogar sagen in meinem Leben. Ich hatte echt zu kämpfen."

"Meine Mission war es, in die Top 5 zu fahren. Ich weiß nicht warum, aber nach drei, vier Runden bekam ich große Probleme. Es war unmöglich, das Vorderrad unter Kontrolle zu halten. Das Wichtigste aber ist, dass wir Weltmeister sind. Ich bin überglücklich!"

Alex Rins gewann das Abschiedsrennen von Suzuki. Brad Binder (KTM) und Jorge Martin (Pramac-Ducati) standen als Zweiter und Dritter auf dem Podest. Das 20. und letzte Rennen der Saison 2022 ist in die Geschichte eingegangen.

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Berührung zwischen Bagnaia und Quartararo

92.166 Fans verfolgten auf den Tribünen des Circuit Ricardo Tormo den WM-Showdown. Beim Start zum Rennen über 27 Runden gewann Rins den Holeshot und führte vor Martin und Jack Miller (Ducati). Quartararo war Vierter und fuhr eine aggressive erste Runde.

Nach Runde eins führte Rins vor Martin, Marc Marquez (Honda), Quartararo, Miller und Bagnaia. Miller attackierte Quartararo und anschließend kam es in Runde zwei zum direkten Duell zwischen Bagnaia und Quartararo um Platz fünf.

In Kurve 2 gab es sogar eine Berührung zwischen den beiden, wobei auf der rechten Seitenverkleidung die Winglets der Ducati abbrachen. Bagnaia setzte sich zunächst im direkten Duell durch. Nach drei Runden war Bagnaia direkt vor Quartararo Fünfter.

In der vierten Runde bog Aleix Espargaro in die Box ab. Dadurch verlor der Aprilia-Fahrer WM-Platz drei. In der gleichen Runde attackierte Quartararo wieder Bagnaia und überholte seinen WM-Konkurrenten für Platz fünf.

Bagnaia verliert immer mehr Positionen

Zu diesem Zeitpunkt waren die Top 4 (Rins, Martin, Marc Marquez, Miller) 1,7 Sekunden vor Quartararo. Der Franzose fuhr volle Attacke und kam der Spitzengruppe näher. Bagnaia konnte nicht mithalten und kam unter Druck von Brad Binder.

In Runde neun machte der Südafrikaner sein Manöver vor Kurve 2 und Bagnaia war nur noch Siebter. Marc Marquez verabschiedete sich in der zehnten Runde durch einen Sturz in Kurve 8 aus dem Rennen. Dadurch war Quartararo Vierter und Bagnaia Sechster.

Der Italiener verlor am Ende von Runde 13 eine weitere Position an Joan Mir (Suzuki). Und auch Miguel Oliveira (KTM) überholte Bagnaia, womit er nur noch Achter war. Nach 16 Runden hatten Quartararo und Brad Binder das Spitzentrio eingeholt.

Der KTM-Fahrer war schneller als Quartararo und schnappte sich in Runde 18 den vierten Platz. Gleichzeitig setzte sich Rins an der Spitze etwas ab und führte mit einer Sekunde Vorsprung. Die letzten zehn Runden brachten die Entscheidung.

Quartararo kann keine Akzente mehr setzen

Bagnaia verlor Platz acht an Luca Marini (VR46-Ducati). Anschließend zog auch Enea Bastianini (Gresini-Ducati) vorbei und Bagnaia war nur noch Zehnter. Er fuhr ein defensives Rennen, aber ein Ergebnis in den Top 14 reichte ihm.

In der Schlussphase konnte Quartararo keine Akzente mehr setzen. Er fuhr an der fünften Stelle knapp hinter der Spitzengruppe. Weiter auf dem Vormarsch war Brad Binder, der sich Platz drei von Miller schnappte. Momente später schied der Australier durch Sturz in Kurve 11 aus.

Dadurch war Quartararo Vierter und Bagnaia Neunter. An diesen Positionen änderte sich bis ins Ziel nichts mehr. Somit durfte Ducati über den ersten Weltmeistertitel seit Casey Stoner im Jahr 2007 jubeln. Bagnaia hatte schlussendlich 17 WM-Punkte Vorsprung auf Quartararo.

Rins feiert Suzukis Sieg beim Abschied

An der Spitze feierte Rins beim letzten Rennen von Suzuki einen Start-Ziel-Sieg. "Wahnsinn! Wahnsinn! Suzuki steigt aus und wir hätten die Saison nicht besser als mit P1 beenden können", jubelt der Spanier. "Ich bin so stolz. Ich bin so glücklich!"

Spannend blieb es bis zum Schluss im Duell um Platz zwei. In der vorletzten Runde überholte Brad Binder Martin. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sieben Zehntelsekunden Rückstand auf Rins. Er konnte die Suzuki aber nicht mehr einholen.

"Ich habe heute alles probiert", sagt Brad Binder zu seiner Aufholjagd. "Das ist meine erste Saison seit langer Zeit, in der ich kein Rennen gewonnen habe. Ich wollte heute wirklich unbedingt gewinnen und habe alles gegeben. Das Bike heute war das beste, das ich im ganzen Jahr hatte."

Hinter Quartararo fuhr Oliveira als Fünfter ins Ziel. Dahinter folgten Mir und Marini. Bastianini sicherte sich mit Platz acht den dritten Rang in der Weltmeisterschaft. Hinter Bagnaia komplettierte Franco Morbidelli (Yamaha) die Top 10.

Die weiteren Plätze in den WM-Punkterängen gingen an Marco Bezzecchi (VR46-Ducati), Raul Fernandez, Remy Gardner (beide Tech-3-KTM), Takaaki Nakagami (LCR-Honda) und Fabio di Giannantonio (Gresini-Ducati). 17 der 24 Fahrer sahen die Zielflagge.

Aprilia erlebte einen Totalausfall. Und für Honda wurde eine sieglose Saison besiegelt. Als einzige Marke hat der japanische Motorradgigant in diesem Jahr keinen Grand Prix gewonnen.

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