MotoGP Silverstone: Bagnaia gewinnt vor Vinales – Quartararo nur Achter

7. Aug.
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Foto: (c) Motorsport Images

Francesco Bagnaia macht dort weiter, wo er vor der Sommerpause in Assen aufgehört hat.

Beim Grand Prix von Großbritannien fuhr der Ducati-Pilot zum Sieg und heimste wichtige Punkte ein, während WM-Leader Fabio Quartararo strauchelte.

Maverick Vinales schaffte es mit Aprilia erneut aufs Podest und verpasste den Sieg nur um 0,429 Sekunden. Bagnaias Teamkollege Jack Miller komplettierte das Podium.

Für die 20 Rennrunden entschied sich die Mehrheit der Fahrer für den Medium-Vorderreifen. Nur sechs Piloten setzten auf die weiche Mischung, darunter Quartararo. Am Hinterrad teilte sich das Feld in die Optionen medium und hard.

Auch Aleix Espargaro wählte den harten Hinterreifen. Im vierten Freien Training war der Aprilia-Pilot mit dieser Mischung per Highsider gestürzt und hatte sich vor allem die Füße angeschlagen. Wie er sich angesichts dieses Handicaps über die volle Renndistanz schlagen würde, blieb vor dem Start ein Fragezeichen.

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Als einer der Favoriten auf den Sieg galt bereits vor dem Rennen sein Aprilia-Teamkollege Vinales. Er teilte sich die erste Startreihe mit Polesetter Johann Zarco und Miller. Quartararo lauerte auf Startplatz vier, hatte aber eine Long-Lap-Penalty vor sich. Bagnaia und Espargaro komplettierten die zweite Reihe.

Den Start entschied Zarco für sich, während Quartararo auf Platz zwei vorpreschte. Dahinter reihten sich das Ducati-Werksduo ein. Alex Rins fuhr auf fünf vor, Vinales fiel nach einem Beinahe-Kontakt mit Quartararo auf sechs zurück.

Noch im Verlauf des ersten Umlaufs erhielt Quartararo die Nachricht für seine Long-Lap-Penalty, die in den nächsten drei Runden absolvieren musste. Zunächst aber blieb er hinter Zarco und versuchte, sich etwas Luft auf Miller und Bagnaia zu verschaffen.

Der Weltmeister wartete bis zur vierten Runde, um seine Strafe abzusitzen. Er reihte sich auf Platz fünf hinter Zarco, Miller, Rins und Bagnaia wieder ein. Vinales hielt Rang sechs, Teamkollege Espargaro musste bereits abreißen lassen. Er war hinter Jorge Martin zurückgefallen und fuhr an achter Stelle.

Nur eine Runde später kam es zum ersten Führungswechsel. Zarco stürzte in Kurve 8. Miller übernahm, geriet aber unter Druck von Rins, der schließlich vorbeizog. Zarco konnte nach seinem Fehler zwar weiterfahren, lag aber auf dem letzten Platz.

Einmal in Führung, riss Rins gleich eine Lücke auf. Bagnaia überholte seinen Teamkollegen Miller und nahm die Verfolgung auf. Auch Martin machte eine Position gut. Quartararo war damit nur noch Fünfter und verlor kurz darauf einen weiteren Platz an Vinales.

Zur Halbzeit schmolz Rins' Vorsprung wieder auf unter eine halbe Sekunde. Auch dahinter waren die Abstände klein: Bagnaia, Miller, Martin und Vinales bildeten eine enge Verfolgergruppe. Quartararo musste etwas abreißen lassen. Ihm folgten Joan Mir, Espargaro, Miguel Oliveira und Enea Bastianini.

In Runde zwölf ging Bagnaia erstmals in Führung. Abschütteln ließ sich Rins aber nicht. Und Bagnaia musste aufpassen, denn die Rennleitung sprach eine Tracklimits-Warnung aus.

Schützenhilfe bekam Bagnaia von Miller, der sich Rins zurechtlegte und Platz zwei übernahm. Etwas weiter hinten holte ein anderer Ducati-Pilot auf: Bastianini fuhr vorbei an Oliveira, Espargaro und Mir bis auf Platz sieben vor. Letzterer stürzte nur wenig später in Kurve 7 und musste das Rennen aufgeben.

In den Schlussrunden wurde es im Kampf ums Podest noch einmal spannend. Zwar hielt sich Bagnaia weiter an der Spitze, doch Vinales näherte sich mit großen Schritten, nachdem Rins, Martin und Miller überholt hatte. Auf der letzten Runde machte Vinales dann aber zu viele kleine Fehler, um noch vorbeizukommen.

Bagnaia hielt dem Druck stand und machte seinen vierten Saisonsieg perfekt. Vinales erzielte nach Platz drei in Assen als Zweiter sein bisher bestes Ergebnis mit Aprilia. Hinter ihm reihten sich mit Miller, Bastianini und Martin drei weitere Ducatis ein.

Bastianini fuhr in der Schlussphase noch bis auf Platz vier vor und mit Martin seinen Konkurrenten um den Platz im Ducati-Werksteam 2023 knapp hinter sich. Auch Oliveira zeigte starke letzte Runde und wurde Sechster. Rins gingen am Ende wohl die Reifen aus, weshalb er nur auf Platz sieben ins Ziel kam.

Auch Quartararo musste am Ende Federn lassen und konnte geradeso Platz acht gegen WM-Rivale Espargaro verteidigen, der Neunter wurde. Marco Bezzecchi rundete die Top 10.

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