Nach Lorenzo-Rücktritt: Johann Zarco Favorit auf zweiten Honda-Sitz?

14. Nov.
LAT

Achterbahn-Karriere: Johann Zarco hofft, dass sich sein Risiko auszahlt

Jorge Lorenzos Rücktritt steigert die Chancen von Johann Zarco für die MotoGP-Saison 2020: Der Franzose bringt sich in Stellung, Teamkollege von Marc Marquez zu werden.

Durch den Rücktritt von Jorge Lorenzo wird in der kommenden Saison im Honda-Werksteam ein Platz frei. Vor dem Beginn des finalen Renn-Wochenendes der Saison 2019 erklärte Lorenzo, dass er in Valencia sein letztes MotoGP-Rennen bestreitet. Johann Zarco ist einer der Kandidaten, der für die Nachfolge des Spaniers in Frage kommt.

"Ich kann nicht viel zu Jorges Bekanntgabe sagen. Es ist für mich mit Blick auf die kommende Saison vermutlich positiv. Es wird ein Platz frei für die Saison 2020", kommentiert Zarco die Meldung des Tages. Sollte Cal Crutchlow bei LCR bleiben und Stefan Bradl weiterhin die Rolle des Testfahrers übernehmen, dann dürfte der Weg frei sein für Zarco, 2020 im HRC-Werksteam zu fahren.

"Ich weiß noch nicht, wo ein Platz frei wird. Aber es ist ein Platz frei. Es ist ein Chance, in der kommenden Saison zu fahren. Allein das macht mich froh. Seit August weiß ich nicht, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Genau genommen weiß ich das nach wie vor nicht. Theoretisch besteht jetzt aber eine Möglichkeit", bemerkt Zarco diplomatisch. Und betont: "Das oberste Ziel ist es, in der MotoGP zu bleiben."

Zarco: 2020 LCR-Honda oder Werksteam?

Wenn Honda Crutchlow ins Werksteam holt, dann wäre Zarco bei LCR die logische Wahl. "Lucio Cecchinello hat ein super Team. Das Motorrad ist auch gut. Alles weitere wäre eine Zugabe. Das Repsol-Team ist natürlich der beste Rennstall. Es ist ein Werksteam. Es wäre ein außergewöhnlicher Traum nach solch einer komplizierten Saison", ist sich der Franzose bewusst.

"Der Platz im Werksteam ist natürlich die Wunschvorstellung. Das ist logisch. Cal meinte, er fährt schon länger für Honda. Er verdient den Platz mehr als ich. Ich bin mir nicht sicher, ob es richtig ist, davon zu sprechen, dass man etwas verdient hat. Ich riskierte in dieser Saison sehr viel und tue das nach wie vor mit Blick auf meine Karriere. Es zeigt, dass ich nach wie vor hart beißen kann", so Zarco.

Keine Angst vor Marc Marquez

Marc Marquez als Teamkollege würde Zarco nicht abschrecken. "Ich will weiterhin neue Dinge lernen. Ich werde nicht auf einmal auf Marcs Level fahren. Marc ist auf der Honda der schnellste Fahrer. Doch ich kann mich selbst antreiben, um nahe an meinen Teamkollegen heranzukommen. Ich hoffe, dass ich die Chance bekomme."

Nach der erfreulichen Vorstellung beim Malaysia-Grand-Prix in Sepang will Zarco in Valencia einen weiteren Schritt machen. "Das Ziel für dieses Wochenende ändert sich nicht. Ich bin konzentriert, auf der Honda gute Arbeit zu leisten", stellt er klar.

"In Malaysia konnte ich ein gutes Gefühl aufbauen. Ich konnte wieder eine starke Leistung abrufen und will im FP1 auf diesem Level weitermachen. Darauf kann ich aufbauen und den Grundstein für ein starkes Rennen am Sonntag legen", erklärt der ehemalige KTM-Pilot.

Sollte im Rahmen des Saisonfinales keine Entscheidung für 2020 getroffen werden, will Zarco auf den Test in Valencia nicht verzichten. "Ich hoffe, dass ich testen kann am Dienstag und Mittwoch. Selbst ohne Jorges Rücktritt hätte ich Lucio gefragt, ob ich testen kann. Weil Nakagami noch nicht fit genug ist, um zu fahren. Ich will fahren", betont der ehemalige Moto2-Champion.

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