Bradl adelt Marquez: „Nach wie vor bester MotoGP-Pilot“

26. Apr.
Marc Marquez gab in Portimao sein viel beachtetes Comeback.

Foto: Motorsport Images

ServusTV-Experte Stefan Bradl bewertet das MotoGP-Comeback von Marc Marquez in Portimao und verrät, was der Spanier anders macht als alle anderen.

Ex-MotoGP-Weltmeister Marc Marquez feierte zuletzt beim Portugal-Grand-Prix nach 265 Tagen Verletzungspause sein Comeback. Mit Platz sieben zog sich Marquez dabei ordentlich aus der Affäre und reagierte nach dem Rennen in Portimao ungewohnt emotional. Für Honda-Testpilot und ServusTV-Experte Stefan Bradl ist klar, dass Marquez schon bald wieder auf dem Podium stehen wird.

Im Interview mit "Motorsport-Total.com" gibt Bradl spannende Einblicke, wie in der Honda-Box gearbeitet wird und welchen Einfluss Marc Marquez auf das Team hat. "Man hat gesehen, dass ihn die vergangenen Monate stark mitgenommen haben. Er hat alle Rennen im Fernsehen anschauen müssen. Das hat ihm schon weh getan", berichtet Bradl.

Marquez hat laut Bradl nichts verlernt

Vom Comeback des Spaniers ist Bradl begeistert: "Vom ersten Training an war er in Portimao direkt konkurrenzfähig. Er hat nichts von dem verlernt, was er vorher konnte. Er ist der selbe Marc Marquez, der er vorher war."

"Es war schon beeindruckend, welche Aussagen er getätigt und welches Gefühl er wieder gehabt hat, um nach so langer Pause mit dem Motorrad am Limit zu sein", berichtet Bradl. Der Deutsche prophezeit: "Ich bin überzeugt, dass er noch in diesem Jahr auf dem Podium stehen wird und Rennen gewinnt."

Keine Angst, ans Limit und zu gehen

Schon in den Freien Trainings ging Marquez wie gewohnt ans Limit - und sogar darüber hinaus. "Für mich sah es so aus, als ob er alles im Griff hatte. Es ist einfach seine Art, so Motorrad zu fahren", kommentiert Bradl die betreffenden kritischen Szenen. "Er braucht diese Rutscher und dieses Gefühl zum Asphalt."

"Er war und ist nach wie vor der beste MotoGP-Fahrer der letzten zehn Jahre. Das hat er auch bei seinem Comeback gezeigt", macht Bradl deutlich. Doch was macht Marquez anders als seine Rivalen? "Es ist sein Instinkt, sein Körper und seine mentale Herangehensweise", erklärt Bradl.

"Manchmal hat man das Gefühl, er reagiert einfach schneller. Marc kann besser antizipieren, auf die jeweilige Situation brutal schnell reagieren und die richtige Entscheidung treffen. Er hat von Natur aus extrem viel Talent, ist körperlich durch und durch fit", bemerkt Bradl. Und fügt hinzu: "Er ordnet sein ganzes Leben dem Motorrad-Sport unter."

Wagt Marquez doch noch einen Wechsel?

Letztes Jahr unterschrieb Marquez für vier weitere Jahre bei Honda. Damit beendete der Spanier seinerzeit Gerüchte über einen möglichen Team-Wechsel. Und danach? Wird Marquez seine Karriere bei Honda beenden, oder wagt er womöglich den Gang zu einem anderen Hersteller, um es seinen Kritikern endgültig zu beweisen?

"Ich könnte mir vorstellen, dass es für ihn noch einmal ein Anreiz wäre, das Fabrikat zu wechseln und es auf einem anderen Hersteller zu beweisen", glaubt Bradl. Denn: "Viele meinen ja, dass man den Hersteller gewechselt haben muss, um eine Legende zu werden."

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