Nakagami der Favorit in Aragon: Greift der Japaner für Honda nach dem Titel?

24. Okt.
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Foto: Motorsport Images

LCR-Pilot Takaaki Nakagami holt sich beim zweiten Aragon-Wochenende die erste MotoGP-Pole seiner Karriere. Als WM-Fünfter liegt er nur 29 Punkte zurück.

Honda-Pilot Takaaki Nakagami hat sich beim zweiten Aragon-Wochenende die erste Pole-Position seiner MotoGP-Karriere geholt . Damit war Nakagami der erste Japaner seit Makoto Tamada in der Saison 2004, der in der MotoGP eine Pole-Position verzeichnen konnte.

Bisher schaffte es Nakagami in der MotoGP noch nie aufs Podium. Das soll sich am Sonntag ändern. Mit einem Sieg könnte Nakagami auch zum engeren Kreis der WM-Anwärter stoßen. Doch von der Meisterschaft will der Japaner vorerst nichts wissen.

Warum gelang Nakagami eine so deutliche Steigerung im Vergleich zum ersten Aragon-Wochenende? "Wir änderten über das Wochenende nicht allzu viel. Stattdessen überlegte ich, was ich besser machen kann. Welche Kurven und welche Sektoren ich verbessern kann", erklärt der LCR-Pilot.

"Es ist ein fantastisches Gefühl. Ich rechnete nicht damit, um die Pole-Position kämpfen zu können. Ich dachte mir, dass es ausreicht, wenn wir um die erste Reihe kämpfen können. Doch an diesem Wochenende sind wir ziemlich stark", freut sich Nakagami.

Kann Nakagami das Rennen kontrollieren?

Welche Taktik hat Nakagami für das elfte MotoGP-Rennen der Saison? "Ich hoffe auf einen guten Start und würde mich gern an der Spitze behaupten und dem Feld entkommen. Ich hoffe, dass ich am Ende des Rennens den Vorsprung kontrollieren kann zum Zweiten. Das ist meine Strategie", schildert er.

Aktuell liegt Nakagami in der WM nur 29 Punkte hinter WM-Leader Joan Mir (Suzuki) zurück, der von Startplatz zwölf ins Rennen geht. Mit einem Sieg würde sich Nakagami zu einem der großen WM-Kandidaten machen. Doch davon will der Japaner nichts wissen.

"Ich bin WM-Fünfter und nicht allzu weit von Joan Mir entfernt. Doch ich schaue nicht auf die Meisterschaft. Klar, die Endposition ist wichtig, doch momentan konzentrieren wir uns voll auf die ausstehenden Rennen", betont Nakagami.

Erster Japaner auf dem Podium seit Nakasuga?

"Ich habe es noch nicht aufs Podium geschafft. Das ist meine oberste Priorität", stellt Nakagami klar. "Ich will es aufs Podium schaffen. Nach dem Rennen müssen wir uns den Stand in der Meisterschaft anschauen. Doch im Moment schaue ich nicht auf die Meisterschaft. Ich sehe mir den WM-Stand so gut wie nie an. Nach den Rennen sehe ich es mir nicht an. Wir sind stark konzentriert auf unsere Arbeit."

"Am Sonntag kann ich hoffentlich das erste Podium einfahren. Ganz einfach. Das ist mein Ziel", betont Nakagami. Mit einem Podium wäre er der erste Japaner seit Katsuyuki Nakasuga in der Saison 2012, der es aufs Podium schafft.

Beim Start wird er auf die Honda-Startvorrichtung verzichten. "Wir verwenden die Startvorrichtung nicht. In Le Mans verwendeten wir es. Doch hier in Aragon ist der Weg zur ersten Kurve nicht weit. Wir haben diese Einrichtung am vergangenen Wochenende entfernt und uns auf die Abstimmung konzentriert", so Nakagami.

Quartararo warnt: "Wir müssen auf ihn aufpassen"

Nach dem Qualifying in Aragon äußerte sich auch Ex-WM-Leader Fabio Quartararo zu Nakagamis erster Pole-Position. "Ich wäre froh, wenn Taka dieses Rennen gewinnt", kommentiert Quartararo, der sich voll auf die WM konzentriert.

"Meine Gegner sind Joan (Mir), Maverick (Vinales) und Dovi (Andrea Dovizioso). Ich habe in zwei Wochen nicht wirklich ein gutes Gefühl für diese Strecke gefunden. Ich muss mein Bestes geben. Aber ich weiß nicht, warum ich hier nie die Pace gefunden hab. Auch im Vorjahr nicht", grübelt Quartararo.

Hat der Franzose keine Angst, dass Nakagami derjenige ist, der zuletzt lacht? "Taka kann ein WM-Anwärter sein. Er hat nicht die besten Ergebnisse, aber die konstantesten Ergebnisse. Außerdem wird er von Rennen zu Rennen schneller. Wir müssen auf ihn aufpassen", warnt Quartararo.

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