NHL: Hier gab es letztmalig keinen Stanley Cup-Champion

16. März
Gary Bettman Stanley Cup

Foto: (C) GEPA pictures/ US Presswire/ Ed Mulholland

Wie lange pausiert die NHL? Wie hoch sind die Einbußen der Clubs? Fragen wie diese, werden hier so gut es geht beantwortet.

Am 12. März gab die NHL bekannt, den Spielbetrieb aufgrund der Coronavirus-Pandemie vorübergehend einzustellen. Einige Fragen haben sich in den letzten Tagen aufgetan, die so gut wie möglich beantwortet werden sollen.

Wurden Spieler auf Covid-19 positiv getestet?

Laut NHL Commissioner Gary Bettman gibt es derzeit keinen NHL-Spieler, der positiv getestet wurde bzw. am Coronavirus erkrankt ist.

Aaron Ness, Verteidiger bei den Arizona Coyotes, wurde aufgrund von Krankheitssymptomen auf das Virus getestet, noch steht das offizielle Resultat aber aus. John Chayka, General Manager der Coyotes, hat betont, dass es in seinem Team noch keinen positiven Test gab.

Die San Jose Sharks gaben bekannt, dass ein Mitarbeiter der Heimstätte der Sharks, positiv getestet wurde.

Geht es nach der Pause weiter? Wann geht es wieder los?

Der Plan der NHL ist es, die Saison fertig zu spielen. Aktuell ist das allerdings schwer vorstellbar, zumal die USA vor Beginn eines größeren Ausbruchs steht.

Das Ende der Regular Season war am 4. April angedacht. 189 Spiele stünden noch aus. Die Liga hat den Klubs mitgeteilt, dass ihre Stadien und Trainingshallen bis mindestens Ende Juli verfügbar sein sollen.

Ein Abbruch der Saison müsste auf jeden Fall in Betracht gezogen werden. Es wäre das erste Mal seit dem Ausbruch der Spanischen Grippe 1918, dass es keinen Stanley Cup-Champion geben könnte (abgesehen vom Lockout 2004/05).

Finanzielle Auswirkungen bei einem Abbruch?

Klar ist, dass den NHL-Teams massive Finanzeinbussen bei einem Abbruch der Saison drohen. Schätzungen liegen derzeit bei 300 Millionen US-Dollar. Den Mannschaften würden Einnahmen aus besagten 189 Regular Season-Spielen und bis zu 105 Playoff-Spielen fehlen.

Gegenüber TSN sagte Deputy Commissioner Bill Daly, dass die NHL grundsätzlich gegen derartige Fälle versichert sei, aber: "Welche Bereiche diese Versicherungen abdecken, weiß ich selbst nicht. Das wird wohl von Team zu Team variieren."

US-Versicherungsexperten betonten in der gleichen Veröffentlichung von TSN, dass solche Versicherungen erst eingreifen würden, wenn die WHO oder eine nationale Behörde die Events konkret verbieten. Wenn also eine Liga nur als Vorsichtsmaßnahme nicht spielt, wird nichts abgedeckt.

Hat die Zwangspause Auswirkungen auf den Draft?

Sollte die NHL-Saison in den, sagen wir mal, Juli hinein verschoben werden, hat das Auswirkungen auf den Draft und die Free Agency. Anfang April hätte die Draft-Lottery stattfinden sollen. Der Entry-Draft sollte am 26. und 27. Juni in Montreal über die Bühne gehen.

Der Draft müsste, wenn die Saison zu Ende gespielt wird, in den Sommer verschoben werden. Auf jeden Fall müssten Vereine auf die gewohnt, akribischen Angaben der Scouts verzichten, zumal beispielsweise Eishockey in Europa still steht und Reisen ebenso kaum bis nicht mehr unternommen werden können.

Die Deadline für Free Agents (vertragslose Spieler) müsste auch nach hinten verschoben werden. Normalerweise könnten diese Spieler ab dem 1. Juli neue Verträge unterschreiben.

Könnten Spiele noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden?

Dazu will sich Bettman zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. "Es wäre alles zu spekulativ", sagt er.

Hätte die Verzögerung Auswirkungen auf die neue Saison?

Bettman: "Nein, die Saison 2020/21 würde im vollen Umfang gespielt. Die Saison würde wie üblich starten."

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