NHL-Start: Fragen und Antworten zu einer etwas anderen Saison

12. Jan.
Michael Raffl punktet mit Philadelphia Flyers

Foto: (C) GEPA pictures/ Sipa USA/ USA Today/ Dennis Schneidler

Die neue NHL-Saison steht in den Startlöchern. Hier werden die wichtigsten Fragen beantwortet.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie beginnt die NHL Saison 2020/21 mit ordentlicher Verspätung und einem entsprechend geänderten Modus.

Was ist 2020/21 neu?

Die Saison 2020/21, die aber nur im Kalenderjahr 2021 abgehalten wird. Aufgrund der coronabedingten Verspätung gibt es einige Modus-Änderungen: Die Hauptrunde wurde von 82 auf 56 Spiele pro Team verkürzt, die Divisionen neu eingeteilt, Testspiele untersagt. Es werden in der Hauptrunde ausschließlich Duelle in den Divisionen ausgetragen, um die Ansteckungsgefahr durch lange Reisen zu vermeiden.

Was ist an den neuen Divisionen besonders?

Alle sieben kanadischen Teams spielen in der North Division, wo der Konkurrenzkampf aufgrund der hohen Leistungsdichte enorm ist. Nur die vier besten Teams der vier Divisionen lösen ein Ticket fürs Play-off-Achtelfinale. „Es wird ein Sprint über die Ziellinie", sagte Superstar Leon Draisaitl, „und wenn man nicht von Anfang an vorne mit rennt, dann wird es schon schwer."

Wer sind die Favoriten?

Die Colorado Avalanche mit dem deutschen Torhüter Philipp Grubauer gehören erneut zum engsten Kreis der Titelfavoriten. „Das Ziel ist natürlich der Stanley Cup", sagte Grubauer, der mit dem Tschechen Pavel Francouz ein Torhüter-Duo bildet. Titelverteidiger Tampa Bay Lightning dürfte trotz des langfristigen Ausfalls von Topstürmer Nikita Kutscherov wieder vorne mitmischen, genau wie Finalgegner Dallas Stars. Aufgrund der Modus-Änderung und der fehlenden Erkenntnisse aus Testspielen ist eine Prognose aber nur schwer möglich. 

Bereitet Corona Sorgen?

Allerdings. Zwar wurden die Spieler in der Vorbereitung jeden Tag getestet, dennoch brach unter anderem bei den Dallas Stars wenige Tage vor dem Saisonstart das Virus aus: Sechs Spieler und zwei Betreuer waren infiziert, die ersten beiden Spiele mussten verschoben werden. Ähnliche Situationen dürfte es auch im Laufe der Saison geben. 

Wie sieht es mit den Österreichern aus?

Michael Raffl ist bei den Philadelphia Flyers gesetzt. Der Villacher könnte gleich zu Saisonbeginn ein kleines Jubiläum feiern: sein 500. NHL-Spiel. Ein Fragezeichen steht hinter dem zweiten Villacher. Michael Grabner steht aktuell noch ohne Club da, wollte sich laut eigenen Angaben kurz vor Saisonbeginn für einen neuen Arbeitgeber entscheiden. Das NHL-Debüt von Marco Rossi ist verschoben. Wie die Minnesota Wild mitteilten, laboriert er an einer Oberkörperverletzung. Ist diese überstanden, muss er um einen Platz im Wild-Kader kämpfen. „Schlimmstenfalls" muss er zurück zu den ZSC Lions Zürich.

Wie geht es dem MVP der letzten Saison?

Leon Draisaitl will den Stanley Cup. Nach den vielen persönlichen Auszeichnungen peilt Deutschlands Sportler des Jahres den Titel an. „Natürlich ist es unser Ziel, am Ende ganz oben zu stehen", sagte Draisaitl. Ein persönliches Punkteziel will sich der Topscorer der Vorsaison (110 Punkte) setzen: „Es geht im Eishockey nicht darum, wer die meisten Punkte hat."

Auf welchen deutschsprachigen Spieler ist noch zu achten?

In erster Linie auf Tim Stützle. Den Namen sollten sich Sportfans merken, dem frühere Mannheimer attestiert auch Draisaitl „all das Talent der Welt" und „eine große Zukunft". Der jüngst zum besten Stürmer der U20-WM gewählte Stützle wurde beim Draft von den Ottawa Senators genau wie einst Draisaitl an Nummer drei gezogen. Es wird erwartet, dass der Youngster an seinem 19. Geburtstag in der Nacht zu Freitag sein NHL-Debüt feiert und auch danach viel Eiszeit bekommt. (SID/Red)

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