Noch viele offene Fragen: Corona-Auflagen bereiten MotoGP Sorgen

7. Mai
LAT

Auch wenn der Start in die MotoGP-Saison 2020 auf sich Warten lässt…, ganz ohne Rennen müssen wir nicht auskommen!

MotoGP-Promoter Dorna arbeitet mit Hochdruck an einem Sicherheitskonzept für die ersten Rennen - dabei sind für die Verantwortlichen nicht nur die Reisebeschränkungen ein Problem.

MotoGP-Promoter Dorna arbeitet hart daran, die Saison Ende Juli oder Anfang August wieder aufnehmen zu können. Für die Durchführung eines Grands Prix wird es strikte Maßnahmen im Paddock geben. Dieses Protokoll wurde ausgearbeitet und wird den Behörden der jeweiligen Länder vorgelegt. Dennoch gibt es weiterhin einige Fragezeichen.

"Wir haben prinzipiell alle Vorkehrungen getroffen, um Ende Juli beginnen zu können", sagt Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta bei 'GPRoundtable'. "Es ist nun von den Reise-Beschränkungen abhängig. Wir haben einige Personen, die nicht in Europa leben. Zunächst müssen wir verstehen, wie sie nach Europa kommen können. Sie müssen 14 Tage früher kommen, bevor wir anfangen können."

So befindet sich beispielsweise Jack Miller in Australien, Takaaki Nakagami in Japan, Cal Crutchlow in den USA und Brad Binder in Südafrika. Dazu kommen die japanischen Piloten der kleinen Klassen, die aktuell in ihrer Heimat sind. Nicht zu vergessen die vielen japanischen Ingenieure, aber auch zahlreiche Mechaniker sind rund um den Globus verstreut.

Abläufe im Paddock ebenfalls großes Thema

Die Reise-Beschränkungen sind derzeit ein Problem. Ein anderes die Abläufe im Paddock. So will man rund 10.000 Corona-Tests organisieren. "Wir arbeiten daran, dass wir ausreichend Tests für 1.300 Personen haben", so Ezpeleta. "Alle müssen maximal vier Tage vor dem ersten Grand Prix getestet werden."

"Wenn sie dann zur Strecke kommen, werden wir jeden testen. Selbst wenn sie vorweisen können, dass sie weniger als vier Tage zuvor getestet wurden. Im Fahrerlager wird es ebenfalls Maßnahmen geben. Wir werden die Paddock-Leute von den Personen der Rennstrecke isolieren." Lediglich bei Unfällen würden die Streckenposten mit den Fahrern in Kontakt kommen.

"Uns hilft aber, dass die Fahrer ohnehin Helme und Handschuhe tragen, wenn sie auf der Strecke sind. Wir werden trotzdem ein umfangreiches medizinisches Personal haben, das sich um alles kümmert. Sollte jemand Symptome haben, wird sofort wieder getestet. Die Körper-Temperatur wird von jedem im Fahrerlager kontrolliert."

Ungeklärte Frage: Was passiert bei einem positiven Test?

Trotzdem bleibt eine entscheidende Frage offen, die in jedem Land unterschiedlich gehandhabt werden könnte. Was passiert, wenn eine Person positiv auf das Coronavirus getestet wird? Müsste nur diese Person und die unmittelbaren Kontakt-Personen isoliert werden, oder eine größere Gruppe an Personen?

So hat beispielsweise das österreichische Gesundheitsministerium für die Wiederaufnahme der Fußball-Bundesliga eine Entscheidung mit großer Tragweite getroffen. Sollte eine Person positiv getestet werden, müsste die komplette Mannschaft in Quarantäne. Möglicherweise auch das gegnerische Team.

Würde man diesen Beschluss auch für Motorsport-Veranstaltungen umlegen, könnten eines oder gar mehrere Teams während eines Renn-Wochenendes ausgeschlossen werden. Sportliche Fairness wäre dadurch nicht mehr gegeben. Und auch an der Formel 1 kann sich die MotoGP in dieser Frage vorerst nicht orientieren. Denn für das mögliche F1-Rennen Anfang Juli in Spielberg wurde vom Gesundheitsministerium noch keine entsprechende Vorgabe kommuniziert.

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