Oliver Kahn: „Müssen Bochum-Pleite vergessen machen“

14. Feb.

Foto: (C) GEPA pictures/ Witters/ Frank Peters

Zuletzt blamierte sich der FC Bayern in der deutschen Bundesliga mit einer 2:4-Niederlage gegen Bochum. Salzburg soll im UEFA Champions League-Achtelfinale als Opfer der Bayern her halten.

Zum Glück, betonte Joshua Kimmich, sei dies nur ein Bundesligaspiel gewesen. Doch am Mittwoch startet Bayern München in die K.o.-Phase der UEFA Champions League - und die 2:4-Demütigung des Rekordmeisters beim VfL Bochum wirkt vor dem Achtelfinal-Hinspiel beim FC Salzburg massiv nach. Es herrscht (Abwehr-)Alarm.

„Die Spieler wissen, dass eine erste Halbzeit wie in Bochum nicht akzeptabel ist", schimpfte Vorstandschef Oliver Kahn am Montag. Man lasse in der Rückwärtsbewegung und in der Arbeit gegen den Ball „einiges vermissen".

Deshalb forderte der Bayern-Boss unmissverständlich von den Stars, „dass wir wieder mit mehr Disziplin und Leidenschaft auch gegen den Ball arbeiten müssen". Er gehe davon aus, so Kahn, dass die Mannschaft am Mittwoch in Salzburg „die richtige Reaktion zeigt, um so ein Ergebnis vergessen zu machen".

„Upamecano wirkt wie ein Fremdkörper"

Es war kein einmaliger Aussetzer des FC Bayern unter Trainer Julian Nagelsmann. „Wenn das einmal in der Saison passiert, ist das okay. Aber es ist uns jetzt öfter passiert. Wir müssen aufpassen", warnte Nationalspieler Kimmich.

Kimmich stellte vor dem Duell beim österreichischen Serienmeister offen die Mentalitätsfrage. In die Kritik geriet aber nicht nur bei Kahn einmal mehr die wackelige Defensive der Bayern. Nach den Abgängen von David Alaba und Jerome Boateng vor der Saison fehlt den Münchnern ein echter Abwehrchef.

Niklas Süle ist genauso wenig der dringend benötigte Leader wie der für 42,5 Millionen Euro von Leipzig verpflichtete Dayot Upamecano. Der Franzose ist aktuell der größte Problemfall. „Wie lange soll er noch Zeit bekommen?", fragte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bei einem Interwetten-Termin am Montag: „Er wirkt wie ein Fremdkörper."

Nagelsmann: „Ich weiß, dass Defensive nicht so viel Spaß macht"

Dass Nagelsmann in Bochum in Kimmich nur einen Sechser aufbot, war zudem nicht gerade förderlich für die nötige Stabilität. Seitdem Leon Goretzka verletzt ausfällt, agiert der Bayern-Coach am liebsten mit vier offensiven Spielern im Mittelfeld: Leroy Sane, Thomas Müller, Serge Gnabry und Kingsley Coman.

Er wolle „offensiv gerade keinen opfern", hatte Nagelsmann erst vergangene Woche gesagt. Und nun? „Gerade international", sagte der frühere Europameister Thomas Helmer, „kann das ganz gefährlich werden".

Das Thema Defensive ist jedoch nicht neu. Schon des Öfteren - und nicht nur nach der 0:5-Pokalklatsche in Gladbach - hatte Nagelsmann kritische Fragen beantworten müssen. Und oft genug lieferte er die gleiche Antwort.

Dass der FC Bayern zu viele Torchancen zulasse, läge nicht alleine an der Abwehr, so der Bayern-Coach. Es gehe insgesamt um die Bereitschaft und „die Gier, Zweikämpfe führen zu wollen. Das ist die Aufgabe der gesamten Mannschaft". Er wisse aber auch, „dass Defensive nicht so viel Spaß macht".

Salzburg will mit Temp dagegenhalten

Sollte es aber, um gerade in der Königsklasse keine weitere unliebsame Überraschung zu erleben. In bisher siebeneinhalb Monaten unter Nagelsmann gab es bereits fünf Pflichtspiel-Niederlagen. Und auch Außenseiter Salzburg wittert die Sensation gegen die großen Bayern.

Unter dem Punkt Gegneranalyse haben die Österreicher auf ihrer Vereinsseite folgendes festgehalten: „Das Offensivspiel der Deutschen bringt eben auch ein gewisses Risiko mit sich. Tore sind also auch gegen den sechsfachen UCL-Sieger möglich, gerade mit so viel Geschwindigkeit, wie wir sie haben."

Für Salzburg hätte es jedoch „nicht schlechter laufen können", meinte dagegen Matthäus bei Sky: „Nach so einer peinlichen Niederlage wird der FC Bayern ein komplett anderes Gesicht zeigen. Zweimal in Folge blamiert sich der FC Bayern nicht." (SID/Red.)

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