Olympia 2020: Kanada nimmt nicht teil

23. März
Person, Human, Marching

GEPA-27071222188 – LONDON,ENGLAND,27.JUL.12 – SPORT DIVERS, OLYMPIA, TRIATHLON – Olympische Sommerspiele 2012 in London, Eroeffnungsfeier. Bild zeigt die Delegation von CANmit Fahnentraeger Simon Whitfield (CAN). Keywords: Flagge. Foto: GEPA pictures/ US Presswire/ Richard Mackson – Achtung – Nutzungsrechte nur fuer oesterreichische Kunden – Nutzungsrechte nur fuer redaktionelle Nutzung – ATTENTION – COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY – FOR EDITORIAL USE ONLY

Kanada zog seine Athleten von den Olympischen Sommerspielen und den Paralympischen Spielen zurück.

Wegen der weltweiten Coronavirus-Pandemie will Kanada keine Sportler zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio schicken. Dies gab das Nationale Olympische Komitee Kanadas (COC) am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter bekannt. Die "schwierige Entscheidung" sei mit Zustimmung von Sportverbänden und der Regierung getroffen worden. Auch die Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2020 wurde zurückgezogen.

Kanada: "Nichts wichtiger als Gesundheit"

Das COC rief das Internationale Olympische Komitee dazu auf, die Spiele um ein Jahr zu verschieben. "Nichts ist wichtiger als die Gesundheit und die Sicherheit unserer Athleten und der weltweiten Gemeinschaft", heißt es in der Mitteilung. Die Spiele in Tokio sind vom 24. Juli bis 9. August 2020 terminiert.

IOC: Entscheidung noch vor Ostern

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sagte am Montag bei einem Treffen mit Parlamentariern, er bekenne sich nach wie vor zur Veranstaltung "vollständiger" Sommerspiele. Doch zum Schutz der Gesundheit der Athleten "könnte es unvermeidbar werden, dass wir eine Entscheidung zur Verschiebung treffen". Es war das erste Mal, dass Abe die Möglichkeit einer Verschiebung der Spiele einräumte.

Die Entscheidung über die Spiele liegt beim IOC. Der Druck auf die Organisation war zuletzt gewachsen: Mehrere wichtige nationale Verbände in der ganzen Welt, darunter der mächtige US-Leichtathletikverband, forderten eine Verschiebung. Binnen vier Wochen soll nun Klarheit über eine mögliche Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio herrschen. Das IOC setzte sich selbst diese Deadline, schloss aber gleichzeitig eine Komplett-Absage aus. 

Drei mögliche Szenarien

Folgende drei Szenarien einer Olympia-Verschiebung wären denkbar:

Verschiebung in den Herbst: Von den klimatischen Bedingungen wäre das ohnehin die beste Variante, hatte es doch schon große Kritik an dem Sommertermin wegen der großen Hitze in Tokio gegeben. Doch ob sich die Corona-Krise nur wenige Monate nach dem derzeitigen Termin (24. Juli bis 9. August) tatsächlich gebessert hat, erscheint fraglich. Auch dürften die zahlungskräftigen TV-Sender aus den USA kaum damit einverstanden sein, da in dieser Zeit die großen amerikanischen Ligen (NFL, NBA und NHL) wieder im Spielbetrieb sind.

Verschiebung auf 2021: Das wäre die gleiche Lösung, wie sie die UEFA für die Fußball-EM gefunden hat. Diese Variante gibt dem IOC und den Veranstaltern alle Zeit, das Virus sollte bis dahin eingedämmt sein. Allerdings müsste der Sportkalender stark angepasst werden. Im Sommer 2021 sind zum Beispiel die Weltmeisterschaften der Schwimmer in Fukuoka/Japan und die der Leichtathleten in Eugene/USA vorgesehen.

Verschiebung auf 2022: Ein Termin im Jahr 2022 hätte den Vorteil, dass genügend Zeit bliebe, den Sportkalender anzupassen. Aber Winter- und Sommerspiele in einem Jahr wären für das IOC vermutlich kaum zu stemmen. Und Ende 2022 findet auch noch die Fußball-WM statt. (APA/RED)

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