Petronas-Teamchef Razali verrät: Morbidelli wollte neue Yamaha M1

19. Jan.
Franco Morbidelli fährt die älteste Yamaha M1 im Feld.

Foto: Motorsport Images

Der beste Yamaha-Pilot der letzten MotoGP-Saison sitzt auch 2021 auf dem ältesten Bike - dennoch erwartet Petronas-Teamchef Razali, dass Franco Morbidelli um den Titel fährt.

In der vergangenen MotoGP-Saison war Franco Morbidelli der erfolgreichste aller vier Yamaha-Piloten. Als Vize-Weltmeister ließ der Petronas-Pilot seine Markenkollegen klar hinter sich. Obwohl Teamkollege Fabio Quartararo sowie die Werkspiloten Maverick Vinales und Valentino Rossi aktuelleres Material zur Verfügung hatten, landeten sie in der Fahrerwertung außerhalb der Top 5. Dennoch muss sich Morbidelli auch 2021 mit der älteren Version der Yamaha M1 zufriedengeben.

Dabei hatte er sich schon im September letzten Jahres nach seinem MotoGP-Premierensieg beim San-Marino-Grand-Prix erkundigt, ob er für 2021 ein Upgrade bekommen kann. Teamchef Razlan Razali erinnert sich: "Ich versprach Franky damals, mein Bestes zu geben. Und begann damit, Gespräche mit Yamaha zu führen. Natürlich war es nicht besonders vielversprechend, wegen all der Hürden wie Budget, neue Teile etc."

2019er-Bike für Morbidelli plötzlich ein Vorteil

Doch als die Yamaha-Piloten mit der 2020er-Version im letzten Saison-Drittel immer mehr Probleme bekamen, änderte Morbidelli seine Meinung. Denn der zuvor offensichtliche Nachteil der 2019er-M1 hatte sich plötzlich zum Vorteil entwickelt. "Als er in Valencia gewann, fragte ich Franky noch einmal, ob er im kommenden Jahr ein Werks-Motorrad will. Und er darauf: 'Nein nein, ich bin mit meinem Motorrad zufrieden'", blickt Razali zurück.

Generell wünschen sich MotoGP-Piloten immer die aktuellste Version ihres Motorrads. "Manchmal ist es eine mentale Sache", weiß Razali aus Erfahrung. Der Petronas-Teamchef geht davon aus, dass die 2019er-Version noch nicht am Ende ihres Entwicklungs-Zyklus angekommen ist.

"Haben nicht mit Frankys Erfolg gerechnet"

"Uns wurde versprochen, dass es auch an seinem Motorrad einige Verbesserungen und Entwicklungen geben wird", erklärt Razali. Und der Petronas-Teamchef gesteht: "Ehrlich gesagt haben wir nicht damit gerechnet, dass er Zweiter in der Meisterschaft wird. Doch Franky hat es uns und sich selbst bewiesen. Jetzt erwarten wir, dass er in diesem Jahr um die Meisterschaft kämpft."

In der Saison 2021 hat Morbidelli einen neuen Teamkollegen. Sein Mentor Valentino Rossi wechselte aus dem Werks- ins Petronas-Team. Razali macht sich aber keine Sorgen, dass das für Morbidelli eine Ablenkung sein könnte. "Sein Ziel ist es, Valentino zu besiegen. Es wird toll, denn Valentino und Franky haben ein tolles Verhältnis, sie respektieren sich. Ich denke also, dass die Atmosphäre großartig sein wird", erwartet der Teamchef.

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