Petruccis Tech-3-Bilanz: „Kann sicher nicht zufrieden sein“

9. Juli
Danilo Petrucci hatte sich sein erstes halbes Jahr in KTM-Diensten sicher anders vorgestellt.

Foto: Motorsport Images

Danilo Petrucci hat eine enttäuschende erste Saisonhälfte als KTM-Pilot hinter sich. Für "Petrux" ist klar, dass er sich im weiteren Saisonverlauf vor allem in einem Bereich steigern muss.

Als Danilo Petrucci im MotoGP-Winter 2020/21 vom Ducati-Werksteam ins KTM-Lager gewechselt hat, um im Tech3-Team eine RC16 der aktuellen Werk-Spezifikation zu fahren, hatte er sich den Wechsel sicherlich einfacher vorgestellt. Der Italiener hatte gehofft, schon nach wenigen Rennen um Top-10-Ergebnisse mitfahren zu können. Doch davon kann zur Saison-Halbzeit keine Rede sein.

Petruccis bislang bestes KTM-Ergebnis ist P5 beim Frankreich-Grand-Prix in Le Mans. Das aber war ein Regen-Rennen und taugt damit kaum als echte Referenz. Auf trockener Piste schaftte es Petrucci bislang nur einmal in die Top 10: Auf P9 beim Italien-Grand-Prix in Mugello. Dem gegenüber stehen drei - teils unverschuldete - Stürze, dazu vier Zielankünfte deutlich außerhalb der Top 10.

Petrucci zieht durchwachsenes Fazit

Entsprechend durchwachsen fällt Petruccis Fazit der ersten Saisonhälfte aus: "Ich bin natürlich der Erste der zugibt, dass ich bessere Ergebnisse erreichen will. Zufrieden kann ich mit der ersten Saisonhälfte auf keinen Fall sein."

Petruccis Hauptproblem: Weil er mit seiner Körpergröße (1,80 Meter) und seinem Gewicht (78 Kilogramm) nicht perfekt auf der RC16 sitzt und dadurch deutlich mehr Wind hat als seine Teamkollegen, landet er schon im Qualifying meist sehr weit hinten. Und aus den hinteren Startreihen ist es bei der heutigen Konkurrenz-Dichte in der MotoGP umso schwieriger, in die Top 10 zu fahren.

"Assen war ganz typisch für die Rennen, die ich in diesem Jahr hatte. Das Qualifying lief schlecht, und auf den Geraden ist die Aerodynamik nicht gut genug, um richtig schnell zu sein. Ich hatte zwar einen guten Start, kam aber trotzdem nicht entscheidend nach vorne, weil ich lange nicht an Binder und Bastianini vorbeikam. Und dann begann der Hinterreifen nachzulassen", bilanziert Petrucci seine Fahrt beim Niederlande-Grand-Prix, die ihn von Startplatz 18 auf P13 führte.

MotoGP-Zukunft von "Petrux" fraglich

Mit Blick auf die zweite Saisonhälfte, die mit dem doppelten KTM-Heimspiel in Österreich (8. & 15. August) beginnt, ist für Petrucci ganz klar: "Ich muss mich im Qualifying steigern. Denn wenn man von weit hinten startet und schon in den ersten Runden sechs oder sieben Sekunden verliert, ist das Rennen im Grunde schon gelaufen."

Ob "Petrux" auch in der MotoGP-Saison 2022 noch mit von der Partie sein wird, ist derzeit fraglich. Im Zuge seines Ducati-Abschieds unterschrieb er bei KTM einen Einjahres-Vertrag mit Option für ein zweites Jahr. Diese Option hat KTM allerdings nicht gezogen. Damit würde die Zusammenarbeit - zumindest in der MotoGP - Ende 2021 auslaufen.

Bei den Österreichern ist Remy Gardner für 2022 bereits bestätigt. Und Raul Fernandez als zweiter Tech-3-Pilot gilt als sicher, wenngleich die offizielle Bestätigung seitens des Teams noch aussteht. Dem Vernehmen nach kann Petrucci sich vorstellen, im kommenden Jahr für KTM bei Wüsten-Rallyes anzutreten, allen voran der legendären Rallye Dakar.

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