Espargaro macht Honda Dampf: „Neues Chassis allein reicht nicht“

16. Juli
Zwischen Pol Espargaro und der Honda RC213V matcht es bis jetzt einfach nicht.

Foto: Motorsport Images

Hinter Pol Espargaro liegt eine schwache erste Saisonhälfte. Um besser mit der RC213V klarzukommen, braucht es am Bike mehrere Änderungen, fordert der Honda-Pilot.

Mit seinem Comeback-Sieg am Sachsenring beendete Marc Marquez für Honda kürzlich eine ungewohnt lange Durststrecke. Doch auch dieser erste Sieg seit Valencia 2019 konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Japaner in der ersten Saisonhälfte extrem schwer taten, auch nur in die Nähe des Podiums zu kommen.

Nach den ersten neun Saison-Rennen 2021 belegt Honda in der Konstrukteurs-Wertung nur den enttäuschenden fünften Platz. Der Vorsprung auf Aprilia beträgt lediglich 24 Punkte, der Rückstand auf den einstigen Konkurrenten Yamaha stolze 98 Zähler.

Eine ernüchternde Zwischenbilanz, auch für Honda-Neuzugang Pol Espargaro. Dass es nicht einfach werden würde, sich auf die RC213V einzustellen, war dem vorherigen KTM-Piloten vermutlich klar. Dass er aber, wenn überhaupt, nur um die hinteren Top-10-Plätze kämpfen würde, kam für den Spanier dann doch überraschend.

Was Espargaro an der Honda RC213V vermisst

Auf die Ergebnisse der ersten Saisonhälfte angesprochen, sagt Espargaro: "Ich hatte keine wirklichen Erwartungen vor der Saison. Ich kannte ja die Ergebnisse der anderen Honda-Fahrer aus dem Vorjahr. Und die waren nicht sonderlich gut."

"In der WM bin ich punktgleich mit Taka, neun Punkte hinter Marquez. In dieser Situation zweitbeste Honda zu sein, ist nicht so schlecht. Aber natürlich auch nicht das, mit dem ich zufrieden bin. Ich will besser in der WM dastehen, will bessere Ergebnisse einfahren. In der ersten Saisonhälfte war unsere Performance nicht gut, wir haben viele Fehler gemacht. Wie werden versuchen, das nach der Sommerpause zu ändern."

Diese endet mit dem Grand Prix der Steiermark vom 6. bis 8. August, gefolgt von einem weiteren Renn-Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg. "Was wir in Österreich brauchen? Mehr Grip, mehr Stabilität und etwas mehr Leistung", blickt Espargaro voraus.

"Das ist es, was ich im Moment vermisse. Mehr Grip in Schräglage und auch mehr Drive. Die Stabilität war in Assen ein echtes Problem. Wenn das Motorrad sehr unruhig ist, kostet das viel Kraft, um es unter Kontrolle zu halten. Während die anderen einfach nur Gas geben."

Espargaro: Neues Chassis allein wird nicht reichen

Mangelnder Grip am Hinterrad ist 2021 das Hauptproblem der Honda-Piloten, was sich auf die Beschleunigung und die Bremsphase in den Kurven auswirkt. Ein neues Chassis, das für die Dutch TT eingeführt wurde, wurde sowohl von Marquez als auch von Espargaro positiv bewertet. Aber reicht das?

"Wir erwarten viele neue Dinge, nicht nur ein Chassis", sagt Espargaro mit Blick auf die zweite Saisonhälfte. "Ich denke, das Motorrad braucht gleich mehrere Änderungen, damit es funktioniert und sich an den Hinterreifen anpasst. Es wird nicht damit getan sein, nur ein Chassis zusammenzustellen, das funktioniert."

Welche Updates Honda nach der Sommerpause bringen wird, weiß der Spanier allerdings nicht. "Verschwiegenheit ist in Japan eine wichtige Charaktereigenschaft. Aber es gibt ja eine fünfwöchige Pause, während der in Japan viel gearbeitet wird. Wir werden als neue Teile bekommen. Aber welche genau, und wann sie kommen - das wissen wir nicht..."

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