Referenz für Espargaro: „Gut, dass Marc zurück ist“

21. Apr.
Pol Espargaro kann seit Portimao von Teamkollege Marc Marquez lernen.

Foto: Motorsport Images

Kann Pol Espargaro mit Marc Marquez als Teamkollege einen weiteren Schritt nach vorne machen? So bewertet der Honda-Neuling die Lage nach dessen Comeback.

Beim Portugal-Grand-Prix hatte Pol Espargaro zum ersten Mal seit seinem Wechsel zu Repsol-Honda Marc Marquez auf der anderen Seite der Box. Und damit auch erstmals aktuelle Daten des sechsfachen MotoGP-Champions, die er mit seinen vergleichen konnte.

"Sobald Du einen Fahrer an Deiner Seite hast, der in einigen Sektoren schneller ist oder gewisse Dinge besser respektive anders macht, ist es wichtig, das zu verstehen", sagt Espargaro. "Als Marc noch nicht hier war, habe ich mir auch die Daten von Taka, Stefan und Alex angeschaut."

Bei den ersten beiden Saison-Rennen in Katar musste Honda noch auf Marc Marquez verzichten. Dort war jeweils Espargaro stärkster Fahrer des japanischen Herstellers, belegte am Ende P8 und P13. Zuletzt in Portimao schied er wegen eines Bremsdefekts früh aus, während Marquez Siebter wurde.

Alle Honda-Bikes mit ähnlicher Basis

"Es ist gut, dass Marc wieder da ist", stellt sein Teamkollege fest. "Aber es ist immer gut, jemanden zu haben, der schneller ist. Egal ob im eigenen oder in einem anderen Honda-Team - um in die Daten zu schauen." Denn die Basis sei bei allen Piloten sehr ähnlich.

"Ich weiß, dass Marc mit Bradls Motorrad angefangen und dann versucht hat, zu seinem Bike vom letzten Jahr zurückzukehren. Wir sind alle mehr oder weniger das Gleiche gefahren, das identische Chassis", erklärt Espargaro.

Auch wenn er selbst noch nicht lange mit der Honda RC213V fahre und auch nicht viel getestet habe, erkennt der Spanier einen großen Schwachpunkt. "Das Motorrad hat einen schwimmenden Hinterreifen. Wir haben nicht den Grip von Yamaha oder Suzuki. Und wenn Du einen Fehler mit dem Gas machst oder zu aggressiv bist, verlierst Du leicht die Kontrolle und hast einen Highsider."

Espargaro-Abflug in Portimao

Das bekam Espargaro in Portimao bei einem Sturz im FP4 am eigenen Leib zu spüren. "Ich bremse spät. Die Linien sind sicherlich nicht perfekt, das Aufrichten des Bikes, die Elektronik. Es gibt viele Punkte, in denen ich mich verbessern kann", gibt sich der Honda-Neuling selbstkritisch.

Konnte er sich in Portimao etwas Bestimmtes von Marquez abschauen? "Überall ein bisschen", sagt Espargaro. "Sektor 1 und 4 waren sehr gut bei mir, in Sektor 2 und 3 tat ich mich dagegen schwer. Da konnte ich dazulernen. (...) Aber wie gesagt, auch Taka und Alex sind sehr schnell in Bereichen, an denen ich arbeite. Das ist ebenso hilfreich."

Nach den beiden Katar-Wochenenden sei er zwar froh, die Honda jetzt auch auf einem anderen Kurs gefahren zu sein. Aber, konstatiert Espargaro: "Das Motorrad ausgerechnet auf diesen beiden Strecken kennenzulernen, war nicht ideal für mich."

"Muss finden, wonach ich suche"

"Klar hilft jeder Kilometer. Daher wäre es für mich natürlich besser gewesen, hier die vollen 25 Renn-Runden zu bestreiten, um das Bike noch mehr zu verstehen. Insbesondere mit gebrauchten Reifen. Und auch Fehler zu machen, um diese Situationen in Zukunft besser zu meistern. Umso mehr freue mich jetzt auf Jerez."

Dort findet in zwei Wochen der nächste Grand Prix statt. "Ich kenne die Strecke sehr gut. Das kann mir dabei helfen zu finden, wonach ich suche - nämlich mehr Konstanz in den Sektoren. Ich bin schnell, aber ich muss alles noch besser zusammenbringen."

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