Espargaro nach Honda-Debüt happy: „Genau das Bike, das ich brauche“

9. März
Für Honda-Neuzugang Pol Espargaro waren es zwei erfolgreiche Testtage in Katar.

Foto: Motorsport Images

Honda-Neuzugang Pol Espargaro zeigt sich nach seinem ersten Auftritt mit der Honda RC213V beim Katar-Test hochzufrieden - gibt aber auch zu, dass der Druck im Vorfeld groß war.

"Es war ziemlich stressig", gibt Pol Espargaro nach seinen ersten zwei Test-Tagen mit der Honda RC213V zu. "Vor allem mental", konkretisiert der Spanier. "Ich habe lange auf diesen Moment gewartet. Und viele Leute haben über diesen Moment gesprochen, ob gut oder schlecht." Tenor: Sowohl seine als auch die Erwartungen von außen seien hoch gewesen.

"Der Druck der ganzen Medien oder der Leute, die kein Vertrauen in meinen Wechsel zu diesem Team haben. All das wirkt sich auf uns aus, wenn wir arbeiten oder wenn ich fahre. Es ist, als ob man gezwungen ist, sofort Leistung zu bringen", eklärt Espargaro.

"Gleich von Tag eins weg musst Du Leistung zeigen. Ansonsten hat man einen Fehler gemacht, wenn man das Team wechselt. Oder die Crew, die die Entscheidung getroffen hat, mich zu Repsol-Honda zu holen. Dieser Druck ist dann auch da, wenn Du fährst. Und in den ersten Runden war der Druck extrem hoch", rekapituliert der Honda-Debütant.

Espargaro steigert sich beim Katar-Test

"Ich musste am Limit fahren und die beste Leistung meines Lebens abliefern. Also habe ich versucht, alles so gut wie möglich zu verstehen." Im Verlauf des ersten Tests in Katar waren bei Espargaro schon deutliche Fortschritte zu verzeichnen.

Den Sonntag beendete er als Siebter im Tages-Ranking, verkürzte den Rückstand nach vorne auf 0,733 Sekunden. Damit belegte er im Gesamt-Klassement den zwölften Rang. "Heute war ich schnell und mein Rhythmus gut. Auch wenn es erst der zweite Test-Tag ist. Ich hatte sieben Zehntel Rückstand auf den Ersten und drei auf die Top 5. Das ist etwas sehr, sehr Positives", resümiert er.

Gleichzeitig weiß Espargaro, dass er noch viel über das für ihn neue Bike lernen muss. "Für mich ist das Schwierigste nicht der physische Teil, sondern eher das, was man nicht sehen oder anfassen kann. Also die Elektronik oder auch die Leistungs-Entfaltung. Diese Dinge sind bei jedem Motorrad anders. Und Honda hat diese Art der Beschleunigung, die erstaunlich ist."

Limit der RC213V noch nicht gefunden

"Aber auch, wenn es erstaunlich ist: Ich muss mich daran gewöhnen und das Beste aus dieser Elektronik herausholen", erklärt der Spanier. Und ergänzt selbstkritisch: "Im Moment tue ich das noch nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich die Elektronik überstrapaziere, weil sie so gut ist. Ich verlasse mich nur auf die Elektronik."

Deshalb habe er auch die Grenzen des Motorrads noch nicht wirklich ausgelotet. "Ich habe die Rundenzeit geschafft. Aber ich weiß nicht, ob mich das Motorrad abwirft, wenn ich in den Kurven drei, vier oder fünf km/h schneller bin. Das ist ziemlich aufreibend."

Es zeige aber auch, dass noch viel Spielraum da ist. Und diesen werde er spätestens dann ausschöpfen, wenn sich gewisse Mechanismen eingespielt haben, glaubt Espargaro. Dass die Honda RC213V gut zu ihm und seinem Fahrstil passt, daran hat der Spanier keinen Zweifel. Die Charakteristik des Bikes entspreche genau seinen Vorlieben.

Espargaro und Honda - das scheint zu passen

"Das ist die Art von Motorrad, bei der man umso mehr bekommt, je mehr man pusht", erklärt er. "Je besser Du physisch bist, desto schneller bist Du am Ende des Rennens. Es geht viel um die körperliche Verfassung. Wie man das Motorrad pusht, um die Kurven zu fahren. Und wie man das Motorrad pusht, um die Runden-Zeit zu schaffen."

"Das Gute ist: Wenn man sich richtig reinhängt, bekommt man die Belohnung - das Ergebnis, das man will. In der Vergangenheit, mit anderen Herstellern, war es genau umgekehrt. Je mehr Mühe man sich gab, desto weniger Rundenzeit kam heraus. Das machte mich nervös, gerade am Anfang. Aber dieses Bike ist genau das, was ich brauche, um schnell zu sein", so Espargaro happy.

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