Pol Espargaro und Honda „streben Vertragsverlängerung an“, aber…

3. Feb.

Foto: Motorsport Images

Streben Honda und Pol Espargaro eine Vertragsverlängerung nach 2022 an? Aus heutiger Sicht ja, aber sein Manager weiß, dass sich in der MotoGP viel ändern kann.

Pol Espargaro steht vor seiner zweiten Saison im Honda-Werksteam. Aus sportlicher Sicht brachte ihm der Wechsel von KTM zu den Japanern bisher nicht den erhofften Erfolg. Ein zweiter Platz war Espargaros bestes Ergebnis in der MotoGP-Saison 2021, während Teamkollege Marc Marquez drei Rennen gewinnen konnte.

Trotzdem herrscht bei Pol Espargaro Optimismus. Er hat die RC213V und das Team ein Jahr lang kennengelernt. Zudem soll die komplette Neuentwicklung des Motorrads der erhoffte Schritt nach vorne sein. 2022 wird sehr wichtig, denn Espargaros Vertrag läuft mit Saisonende aus.

"Die Situation ist sehr simpel", sagt Homer Bosch, der Manager von Pol Espargaro, gegenüber der spanischen Edition von 'Motorsport.com'. "Wir haben vollstes Vertrauen zum Team. Sie haben uns gesagt, dass sie vollstes Vertrauen in Pol haben. Sie werden ihm jede Unterstützung geben."

Allerdings halten sich seit einigen Wochen Gerüchte, dass Honda Interesse an anderen Fahrern zeigt. Marquez ist wieder fit und wird an den Testfahrten in Malaysia teilnehmen. Sein Vertrag gilt bis inklusive 2024. Könnte deshalb der Platz von Pol Espargaro wackeln?

Muss Pol Espargaro seinen Platz räumen?

Honda soll hinter den Kulissen Interesse an Joan Mir (Suzuki) und an Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha) zeigen. Sollten beide in den kommenden Wochen erkennen, dass sie mit ihren Motorrädern nicht um den WM-Titel kämpfen können, könnte das Transferkarussell beginnen.

Macht sich der Manager von Pol Espargaro deswegen Gedanken? "Von unserer Seite ist die Sache klar", antwortet Bosch. "Pol will mit diesem Motorrad gewinnen. Wir hoffen, dass die Honda das Motorrad ist, um an der Spitze zu sein."

"Wir haben aber noch nicht über eine Vertragsverlängerung gesprochen. Ich denke, das macht derzeit noch keinen Sinn. Das gilt aber nicht nur für uns, sondern generell für jedes Team. Wir müssen den Saisonstart abwarten und sehen, was acht Ducatis machen können."

"Wir müssen auch sehen, was Honda macht. Dann können wir anfangen nachzudenken", so Bosch. Im Januar war es diesmal ruhig. In vergangenen Jahren gab es zu diesem Zeitpunkt bereits offizielle Vertragsverlängerungen. Nun warten alle ab, wie sich das Kräfteverhältnis bei den Testfahrten zeigt.

"Ich denke, alle warten die ersten drei, vier Rennen ab"

"Wenn man sich die Aussagen von Managern ansieht, dann hätte man denken können, dass vor den Tests schon ein Fahrer unterschrieben hat. Aber das sehe ich derzeit nicht", meint der Berater von Pol Espargaro, der sich auch um Moto2-Fahrer Albert Arenas kümmert.

"Ich denke, alle warten die ersten drei, vier Rennen ab. Wenn wir dann nach Europa kommen, wird jeder die Nadel einfädeln. Vorher bezweifle ich das. Vielleicht gibt es ein Team, das seinen Fahrer sichern möchte, aber wir müssen abwarten."

"Von unserer Seite und von Teamseite ist es die Intention, weiterzumachen. Aber von jetzt an können viele Dinge passieren. Im Leben ist nichts vorgeschrieben. Abhängig von den ersten Rennen, werden wir unsere Entscheidungen treffen."

"Aber wenn man mich jetzt fragt, dann wollen beide Parteien weitermachen", betont Bosch. Und er begründet: "Es wäre nicht logisch, nicht mit einem Fahrer weiterzumachen, der mit dem Motorrad immer besser zurechtkommt. Das Team ist auch dank Marcs Genesung in positiver Stimmung."

"Es macht einfach Sinn, diese Linie fortzusetzen als etwas Neues zu probieren. Man muss sich auf die Honda einstellen. Jeder neue Fahrer müsste diesen Prozess durchlaufen. Pol Espargaro möchte mit Marc auf der Strecke gewinnen. Er will mit ihm in den Rennen kämpfen. Marquez kennt das Motorrad sehr gut. Je schneller er fährt, desto mehr wird sich Pol verbessern."

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