Qualifying MotoGP Aragon: Quartararo trotzt Schmerzen – Dovizioso wütet

17. Okt.
Fabio Quartararo ließ sich seinen Sturz im FT3 am Nachmittag nicht anmerken

Foto: Motorsport Images

Nach seinem heftigen Abflug im FP3 erobert Fabio Quartararo in Aragon die Pole und schlägt Yamaha-Markenkollege Maverick Vinales - Andrea Dovizioso scheitert in Q1.

Back-to-Back-Pole für Fabio Quartararo: Der Petronas-Yamaha-Pilot setzte sich im MotoGP-Qualifying zum Aragon-Grand-Prix mit einer Bestzeit von 1:47,076 Minuten knapp gegen Markenkollege Maverick Vinales durch. Es ist die vierte Saison-Pole für den Franzosen. Cal Crutchlow (LCR-Honda) komplettiert die erste Startreihe überraschend als Dritter.

Schon der erste Quali-Abschnitt war prominent besetzt, denn keiner der Ducati-Piloten hatte den direkten Sprung in Q2 geschafft. Damit befanden sich neben den Werkspiloten Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci auch das Pramac-Duo aus Jack Miller und Francesco Bagnaia sowie Avintia-Ducati geschlossen in Q1.

Bei kühlen Temperaturen noch deutlich abgeschlagen, lief es am Nachmittag besser, als das Thermometer etwas nach oben geklettert war (19 Grad Luft, 26 Grad Asphalt). Zumindest für Petrucci und Miller, die als die zwei Session-Schnellsten weiterkamen.

"Desmo Dovi" scheitert an Ducati-Kollegen

Dovizioso hingegen verpasste den Sprung in Q2 um 0,015 Sekunden und blieb auf Rang drei hängen. Was für das morgige Rennen, in dem er vor einem Jahr noch um den Sieg kämpfte, nur Startplatz 13 bedeutet. Damit war das Qualifying für den Italiener vorzeitig beendet, der anschließend wütend durch seine Box stürmte.

Er zählte nicht zu jenen zwölf Fahrern, die im Anschluss um die Pole-Position kämpften. Nachdem in jedem Training ein Yamaha-Pilot das Klassement angeführt hatte, gingen die Japaner als Favorit an den Start. Allerdings war Quartararo nach seinem Sturz am Vormittag angeschlagen und fuhr mit geprellter Hüfte unter Schmerzen.

Das hinderte den Franzosen aber nicht daran, im ersten Run mit der bis dahin schnellsten Zeit an diesem Wochenende vorzulegen. Die Schlussphase entwickelte sich dann zum Fern-Duell zwischen ihm und Vinales, der zunächst am Markenkollegen vorbeizog.

Enges Yamaha-Duell um die Pole-Position

Doch im letzten Umlauf fuhr Quartararo noch einmal schneller und sicherte sich mit einem Vorsprung von 0,046 Sekunden die Pole-Position. Vinales musste sich mit Platz drei zufriedengeben, während Crutchlow sich gegen Franco Morbidelli durchsetzen konnte. Und damit eine reine erste Yamaha-Reihe verhinderte.

"Als ich heute Morgen gestürzt bin, habe ich mich schon gefragt, ob ich am Nachmittag überhaupt fahren kann", gab Quartararo anschließend im Parc Ferme zu Protokoll. "Ich bin ja gestern schon gestürzt, heute Morgen wieder. Im Qualifying lief es dann aber gut."

Die Runde sei nicht perfekt gewesen, habe aber gereicht. "Die erste Startreihe war das Ziel. Jetzt ist es sogar die Pole-Position geworden", freute sich der WM-Leader. Zufrieden war auch Vinales mit Platz zwei. "Die Rundenzeit ist mir ehrlich gesagt nicht so schwergefallen. Das ist ein gutes Zeichen. Das Tempo und der Rhythmus stimmen."

Crutchlow mit bestem Qualifying-Ergebnis

Honda-Pilot Cal Crutchlow, dem es mit seinem lädierten Arm inzwischen besser geht, sieht ebenfalls Grund zur Freude. "Das Team hat gut gearbeitet", sagt der Brite, der sich seit dem Frankreich-GP in Le Mans mit seinem Bike nach eigenen Worten zusehends wohler fühlt.

"Am Ende hatte ich den perfekten Abstand zu Petrucci und bin in die erste Reihe gefahren. Ein paar Zehntelsekunden habe ich trotzdem liegen lassen, bin aber happy", resümiert er sein Qualifying. Damit steht der Brite erstmals in dieser Saison in der ersten Startreihe, nachdem er in Le Mans als Vierter noch knapp daran gescheitert war.

Bester Ducati-Pilot wurde Miller, der sich hinter Morbidelli auf Startplatz fünf einreihte. Suzuki-Pilot Joan Mir komplettiert die zweite Reihe als Sechster. Und hat sein Ziel, aus den ersten zwei Reihen starten, damit endlich erfüllt, nachdem die letzten Qualifyings für Suzuki mehr als enttäuschend verliefen

Espargaro-Brüder kollidieren: Untersuchung

Auch im teaminternen Duell mit Alex Rins setzte sich Mir erneut durch. Denn der Spanier kam im Qualifying nicht über Startplatz zehn hinaus und muss sich damit noch hinter Takaaki Nakagami (LCR-Honda), Petrucci und Aleix Espargaro (Aprilia) einreihen.

Letzterer war in einen kuriosen Zwischenfall mit Bruder Pol Espargaro (KTM) verwickelt. Beide kollidierten in der Schlussphase, blieben aber glücklicherweise auf ihren Bikes sitzen. Die Situation wird von der Rennleitung dennoch untersucht. Pol kam danach nicht über Platz zwölf hinaus. Er rangierte damit einen Platz hinter Alex Marquez (Honda).

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