Qualifying-Schwäche: Warum Valentino Rossi ein „Sonntagsfahrer“ ist

25. Apr.
LAT

Valentino Rossi hat deutlich weniger Pole-Positions erobert als Rennen gewonnen

Mit klassenübergreifend 82 Pole-Positions ist Marc Marquez der Rekordhalter der Motorrad-WM. Kein anderer Fahrer hat so oft den besten Startplatz erobert. Zweiter in dieser ewigen Bestenliste ist Jorge Lorenzo mit 69 Pole-Positions. Und auf Rang drei ist Valentino Rossi zu finden. Der Italiener startete in seiner Karriere 65 Mal vom besten Startplatz.

Mit dem Grand Prix der USA hat Rossi insgesamt 384 Rennen bestritten. 115 davon konnte er gewinnen. Angesichts dieser Zahlen sind 65 Poles ein relativ geringer Wert. "Das begleitet mich mehr oder weniger schon meine gesamte Karriere. Normalerweise bin ich im Rennen stärker", sagt Rossi zu diesen Zahlen.

Zum Vergleich hat Marquez bisher an 188 Rennen teilgenommen. 71 davon hat er gewonnen. Der amtierende Weltmeister stand somit etwas öfter auf der Pole-Position, als er Rennen gewonnen hat. Ausgeglichener ist der Wert bei Lorenzo. Von seinen 283 Rennen hat er 68 Siege gefeiert. Und 69 Mal startete er vom besten Startplatz.

Valentino Rossi: "Das Wichtigste ist das Rennen"

Anders sieht es in der Siegstatistik aus. Klassenübergreifend ist Rossi Zweiter hinter Giacomo Agostini (122). Nur acht Siege fehlen dem "Doktor", um in dieser Statistik die Führung zu übernehmen. Marquez und Lorenzo sind in der ewigen Bestenliste auf den Plätzen fünf und sechs zu finden. Rossi, Marquez und Lorenzo sind die einzigen aktiven Fahrer in den Top 30.

"Das Wichtigste ist das Rennen", betont Rossi. "Man geht auch mental anders daran heran, weil ein Rennen lange dauert. Man muss ganz anders fahren. Im Qualifying muss man für die eine Runde zu 100 Prozent konzentriert sein, alles aus dem Motorrad herausquetschen und den Reifen maximal nutzen. Alle sind eng beisammen, und wenn man nicht die perfekte Runde schafft, dann steht man nicht in der ersten Reihe."

Trotzdem betont Rossi, dass das Qualifying mittlerweile sehr wichtig geworden ist: "Man muss mindestens in den Top 6 sein, denn dann ist man in der Spitzengruppe. Wenn einem dann ein guter Start gelingt, kann man in den Top 4 oder Top 5 sein. Wenn man von weiter hinten startet, ist es viel schwieriger. Aber wenn man eine gute Pace hat, dann ist das Rennen lang und man kann nach vor kommen. Trotzdem ist es wichtiger, wenn man von vorne startet."

Wie stark das Qualifying über die Jahrzehnte an Bedeutung gewonnen hat, zeigt eine Statistik: Agostini startete bei seinen 223 Rennen nur neunmal von der Pole-Position. Trotzdem wurde der Italiener 15 Mal Weltmeister.

Die meisten Pole-Positions (alle Klassen):

82 - Marc Marquez (Spanien)
69 - Jorge Lorenzo (Spanien)
65 - Valentino Rossi (Italien)
58 - Mick Doohan (Australien)
56 - Max Biaggi (Italien)
49 - Dani Pedrosa (Spanien)
43 - Casey Stoner (Australien)
42 - Jorge Martinez (Spanien)
41 - Loris Capirossi (Italien)
35 - Eugenio Lazzarini

Die meisten Siege (alle Klassen):

122 - Giacomo Agostini (Italien)
115 - Valentino Rossi (Italien)
90 - Angel Nieto (Spanien)
76 - Mike Hailwood (Großbritannien)
71 - Marc Marquez (Spanien)
68 - Jorge Lorenzo (Spanien)
54 - Mick Doohan (Australien)
54 - Dani Pedrosa (Spanien)
52 - Phil Read (Großbritannien)
45 - Jim Redman (Rhodesien/Simbabwe)
45 - Casey Stoner (Australien)

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