Quartararo und Zarco: Nachwuchs-Schmiede nach Rossi-Vorbild?

23. Juli
In Frankreich will man die Erfolge von Quartararo und Zarco nutzen.

Foto: Dorna Sports

In der WM-Wertung grüßen Fabio Quartararo und Johann Zarco derzeit von der Spitze. Könnten beide Franzosen ihren Erfolg auch für die Nachwuchsförderung nutzen?

In Italien hat die von Valentino Rossi gegründete VR46-Akademie in den letzten Jahren schon so manchen Nachwuchs-Piloten in die Motorrad-WM gebracht. Die Besten von ihnen haben es sogar in die Königsklasse MotoGP geschafft.

Sowohl Rossis aktueller Petronas-Yamaha-Teamkollege Franco Morbidelli als auch Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia haben die VR46-Schule durchlaufen. Und dann ist da natürlich noch Rossis Halbbruder Luca Marini, der für Esponsorama Racing seine Rookie-Saison bestreitet.

Akademie-Thema für Zarco nicht neu

Könnte es etwas Vergleichbares wie die VR46-Akademie in Zukunft auch in Frankreich geben? Schließlich stellt die "Grande Nation" mit Fabio Quartararo und Johann Zarco aktuell die beiden WM-Führenden in der MotoGP.

"Der Gedanke an eine Akademie hat natürlich schon was", meint Zarco. Denn er weiß: "Zwei Franzosen an der Spitze, das kann natürlich dazu führen, dass die Kids in Frankreich zu träumen beginnen." Der 31-Jährige weiter: "Das sollten wir nutzen, aber wir müssen diesen Traum für mehr als nur ein Jahr am Leben halten. Dann können wir darüber nachdenken, eine Art Akademie zu gründen, um eine gute Basis für den Nachwuchs zu schaffen."

Quartararo hat eher andere Sorgen

Dagegen gibt Quartararo, neun Jahre jünger als Zarco, offen zu, über dieses Thema noch nicht allzu intensiv nachzudenken. "Ich habe momentan genug damit zu tun, mich selber im Griff zu haben. Deshalb denke ich im Moment nicht an so etwas. Denn wenn ich mal daheim bin, will ich einfach nur abschalten und kein Bike und keine Lederkombi mehr sehen."

Zarco aber verrät, dass Frankreichs Motorsport-Verband schon mit dem Vorschlag einer Akademie auf ihn zugekommen ist. "Der französische Verband will die Gunst der Stunde nutzen. Wenn wir beide aber nur in diesem Jahr so stark sind, wird das Thema in nicht allzu langer Zeit schon wieder vergessen sein", fürchtet Zarco.

"So müssen wir es in Frankreich machen"

Der Pramac-Ducati-Pilot weiß: "Es wird nicht so sein, dass sich Fabio und ich sofort um eine Akademie kümmern können. Schließlich sind wir beide im Moment ziemlich stark eingespannt." Zu den Akten gelegt ist die Idee einer Motorrad-Akademie in Frankreich damit aber noch lange nicht.

"Auch Valentino fing ja damals nicht sofort damit an, sondern hat das Ganze Schritt für Schritt aufgebaut", erklärt Zarco mit Blick auf die VR46-Akademie in Italien. "So müssen wir es in Frankreich auch machen. Aber dazu müssen wir vor allem erstmal den Traum für die Kids am Leben halten."

Heißt dann also: Sollte entweder Quartararo oder Zarco am Jahresende MotoGP-Weltmeister sein, dürfte das Thema einer Akademie in Frankreich noch einmal deutlich an Fahrt gewinnen.

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